13.9.02022

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Beitragsfoto: Straßenstrich | © Shutterstock

Bezirksbeiräte

Ein Thema, das mich seit 2017 mit Beginn meines Engagements bei den Freien Wählern immer mehr beschäftigt. Zwei Dinge sind mir bisher dabei aufgefallen. Nämlich, dass sich unisono alle Bezirksbeiräte darüber beklagen, wie wenig sie von der Stadtverwaltung zur Kenntnis genommen werden und noch schlimmer, wie wenig sie tatsächlich in Heilbronn zum Positiven verändern können.

Der zweite Punkt ist die Tatsache, dass wir Heilbronner, die nicht in einem unserer Stadtteile leben, selber keine Bezirksbeiräte haben, die sich um unsere ureigenen Probleme und Herausforderungen kümmern könnten.

Der Lösungsansatz unserer Stadtverwaltung zu diesen beiden Feststellungen ist sehr einfach: wir schaffen die Bezirksbeiräte einfach wieder ab.

Ich lasse meine Meinung zu diesem Thema jetzt einmal ganz außen vor und würde mich sehr darüber freuen, wenn mir meine Leser und gerne auch weitere Heilbronner ihre Meinung dazu mitteilen.

Straßenstrich

Schon lange nicht mehr ist ein Thema in Heilbronn so schnell aufgetaucht und wohl noch nie hat man in Heilbronn zudem so schnell eine vermeintliche Lösung gefunden wie jüngst beim Straßenstrich in der Hafenstraße. Da müssen die dortigen Damen und Herren einem oder gleich mehreren Heilbronner Entscheidungsträgern wohl sehr gewaltig auf die Füße getreten sein.

Heute schreibt dazu Heike Kinkopf in der Heilbronner Stimme (13.9.2022: 21) und stellt richtiger Weise fest, dass

„Ein Verbot des Straßenstrichs schützt weder Menschen, die zur Sex-Arbeit genötigt werden, noch verbessert es die Situation jener, die den Job freiwillig machen. Das jetzt verhängte Aus in der Hafenstraße verschiebt die bekannten Probleme. Es ist anzunehmen, dass sie an anderer Stelle in der Stadt wieder auftreten werden.“

Heike Kinkopf, Heilbronner Stimme (13.9.2022: 21)

Befangenheit oder persönliche Interessen waren noch nie gute Ratgeber, um für bestehende Probleme, dies auch für alle Beteiligten tragfähige Lösungen zu erhalten. In der jüngst aufgekommenen Diskussion um den Straßenstrich waren viele Heilbronner mit ihren dabei vorgebrachten Lösungsansätzen schon sehr viel weiter, indem diese erst einmal Mülleimer und öffentliche Toiletten für die Hafenstraße ins Spiel brachten.

Als weitere Maßnahme könnte man dann verstärkte polizeiliche Ermittlungen gegen die offensichtlich bereits stadtbekannten, dort tätigen Verbrecher — nicht gegen ihre Opfer — anregen und immer wieder in einer Art kombinierten Aktion zusammen mit der Staatsanwaltschaft und den zuständigen Gerichten für eine schnelle Verhandlung und Verurteilung der Straftäter sorgen.

So hat man in Heilbronn einfach nur wieder den schnellen und bereits bei den Nichtsesshaften bewährten blanken Aktionismus aus der Schublade gezogen und lässt die Prostituierten nun nach und nach sämtliche Heilbronner Straßen kennenlernen. Sie können sich dabei sicher sein, dass die Freier und die bereits aufgetreten Probleme folgen werden.

Weintreff

Meine Mitstreiter bei den Freien Wählern kamen auf die Idee, dass man sich doch auch einmal auf dem Heilbronner Weindorf treffen könne, wobei sie mir zugleich noch ihren Wunschtermin preisgaben. Und so trafen wir uns gestern Abend auf ein Gläschen Wein an der Rathaustreppe.

Es ist schon erstaunlich, wen man dann dort alles treffen kann. Und da der Platz von Herbert Burkhardt zudem sehr gut gewählt war, konnten wir doch so einige Stadträte erblicken, die ins Rathaus gingen oder aus diesem herauskamen — ein emsiges Treiben, das vielen Bürgern wohl so nicht bewusst sein dürfte.

Erfreulich für mich, dass sich die Unterhaltungen dann sehr schnell um europäische Themen drehten, was erneut ein Beweis dafür ist, dass man Europa schon lange nicht mehr und dies selbst aus der Lokalpolitik wegdenken kann. Noch erfreulicher, dass dabei ein sehr konstruktiver Vorschlag zur Ausgestaltung des Europaplatzes aufkam. Christian Spörer brachte eine Art größeren Wegweiser ins Spiel, der auf dem Europaplatz die europäischen Hauptstädte mit ihrer Entfernung in Kilometern zeigt. Dies könnte man noch um Straßburg als Sitz des Europäischen Parlaments und um unsere echten Partnerstädte Béziers, Solothurn, Stockport, Frankfurt (Oder) und Slubice ergänzen.


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    • Die jährlich 8 000 Krebstoten, alleine durch Alkoholkonsum verursacht, haben mir auch zu denken gegeben. Zum Glück kann man auf das Weindorf gehen ohne dabei Alkohol zu trinken, was allerdings zu späterer Stunde durchaus gewöhnungsbedürftig ist.

      Und auch hier stehen wir bereits inmitten einer Zeitenwende, denn ich konnte gestern doch den einen oder anderen erblicken, der seinen Wein mit Wasser verdünnt oder abwechselnd Wein und Wasser getrunken hat.

  • Eine markante Skulptur kann dem Europaplatz nur gut tun. Aber ob sich ein symbolischer Wegweiser im raschen Vorbeifahren erfassen lässt ? Guter Ansatzpunkt für eine Bürgerbeteiligung zur Ideensammlung.