17.3.02023

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Beitragsfoto: Teil des Technischen Rathauses

Beförderung

Da merke ich auf Twitter — auf meine Art und Weise — richtig höflich an, dass es für alle dienlich wäre, wenn die Quellen von guten Zitaten etwas besser angegeben würden, was eigentlich für den Zitate-Poster sehr einfach sein müsste, da er dieses doch vorliegen hat, und schon werde ich befördert: dieses Mal gar zum Politiker.

Ich kenne Wolf Lotter nicht, aber Recherche scheint nicht so wirklich sein Ding zu sein. Dafür aber besitzt er ein leicht überdimensioniertes Selbstbewusstsein — was übrigens sehr vielen Österreichern nachgesagt wird.

Und ein waschechter Österreicher ist bekanntlich mindestens auch immer ein Doktor; in diesem Fall aber eher ein Ph.D. 

Bauen

So langsam habe ich mich damit abgefunden, dass unsere Stadtverwaltung Bauprojekte, egal welcher Art, nicht mehr auf die Reihe bekommt. Und so müssen wir weiterhin darauf hoffen, dass Dieter Schwarz und andere Heilbronner dafür sorgen, dass in Heilbronn überhaupt noch erfolgreich gebaut wird.

Unsere Straßen und Plätze sind teure Trümmerfelder, die Buga-Brücke noch vor der Fertigstellung amtlich zertifizierter Schrott, unsere Schulen zerfallen weiterhin vor sich hin, selbst die jüngst sanierten. Das neue „radhaus“ vor dem Bahnhof ist nur ein Witz und passt damit wunderbar zum gesamten Ensemble. Und für alle diese großartigen Spitzenleistungen haben wir extra einen eigenen Baubürgermeister und unzählige Verwaltungsmitarbeiter — und es werden immer mehr!

Einzig unser Rathaus und die anderen städtischen Verwaltungsgebäude sind ohne Makel und werden kontinuierlich auf dem neusten Stand der Bequemlichkeit gehalten. Und auch wenn unsere Gemeinderäte gemäß der Heilbronner Stimme (17.3.2023: 29) „Ringlé einen Strich durch die Rechnung machen“, bekommt dieser für mindestens 400 000 Euro seine Duschen für die städtischen Verwaltungsmitarbeiter. Und die Grünewaldschule wird weiterhin, wie bereits von mir in einem Blog-Beitrag geschrieben, ihre seit Jahren überfälligen neuen Fenster nicht bekommen. Unsere Gemeinderäte durften sich ein wenig selbst profilieren und der Baubürgermeister muss nun halt einfach nur die neuen Verwaltungsduschen etwas anders verbuchen.

Denn darin sind sich Gemeinderat und Verwaltung weiterhin einig, wenn unsere Verwaltungsmitarbeiter glücklich sind, dann sind es auch die Gemeinderäte. Wie es uns Heilbronnern und unseren Kindern geht, das spielt für diesen illustren Kreis überhaupt keine Rolle, denn sonst hätte man z. B. für diese 400 000 Euro zumindest ein paar Kinderspielplätze verkehrssicher gemacht.

E-Mail-Postfach

Um das Ganze etwas deutlicher zu machen, Sie hängen sich auch keinen 10 Kubikmeter großen Briefkasten vor die Haustüre, nicht einmal vor der einer Firma. Und die dortigen ggf. noch vorhandenen Postfächer sind ebenfalls in ihrer Größe sehr übersichtlich. Dennoch werden sämtliche Postfächer für digitale Post immer größer und so sind zwei Gigabyte nichts Ungewöhnliches mehr. Hinzu kommt, dass sich selbst für besonders wichtig erachtende Menschen inzwischen darauf bestehen, dass ihr eigenes E-Mail-Postfach mindestens 50 Gigabyte groß sein muss.

Und so korreliert die Postfachgröße inzwischen nicht mehr mit der zu erledigenden Arbeit, sondern mit dem eigenen Ego. Auf jeden Fall aber gilt, dass wer mit zwei Gigabyte Postfachgröße nicht auskommt, am besten von jeglicher Kopfarbeit freigesetzt werden sollte — solche Menschen sind eine existenzielle Gefahr für jedes Unternehmen.

Wenn man meist morgens zur Arbeit kommt, dann kann es durchaus sein, dass man ein paar Hundert E-Mail vorfindet — dafür sollten die zwei Gigabyte ausreichen. Bereits seit Jahren werden größere Anlagen nicht mehr (komprimiert) per E-Mail verschickt, sondern gleich über einen in einer E-Mail versandten Link zum Herunterladen bereitgestellt, wenn man nicht bereits viel zeitgemäßer mit Dokumenten arbeitet.

Und so ist die große Masse der digitalen Post jeweils nur ein paar Kilobyte groß und kann somit kein E-Mail-Postfach mehr überschwemmen — nicht einmal mehr bei einem waschechten Workaholic. Die Kunst ist es — dazu habe ich schon eigene Blog-Beiträge geschrieben — zu Dienstbeginn sämtliche Posteingänge zu sichten und über den Tag über abzuarbeiten. Am Ende des Tages ist ein Postfach bis auf wenige E-Mail u. a. Entwürfe für den Folgetag oder gleich am Folgetag noch zu Erledigendes leer.

Ein wenig Verständnis habe ich für Privatpersonen, die es sich möglichst bequem machen wollen und mit Ablagen, Archiven und Zettelkästen nichts anzufangen wissen. Diese sammeln tatsächlich gerne ihre E-Mail in Outlook, Mail und Co. aber löschen dann alles regelmäßig, sobald ihr Postfach an seine Grenze stößt.

Auf alle Fälle gilt aber, dass wer mit seiner Postfachgröße nicht auskommt, der hat die Kontrolle über sein eigenes Leben völlig verloren!

Ehrenamtlich darf ich mich gerade wieder einmal über solche Koryphäen ärgern, deshalb auch dieser Beitrag heute.


Stadtentwicklung

In der New York Times (16.3.2023) findet sich ein sehr interessanter Artikel über Entwicklungen in sechs etwas größeren Städten. Jenna Schnuer schreibt unter dem Titel „6 Cities on 5 Continents That Are Reimagining Urban Life – What we can learn from creative city initiatives, from Sydney to Paris.“ über ein paar sehr interessante Strukturprojekte. Das mit der Seilbahn hätte bei uns gut und gerne zusammen mit der BUGA realisiert werden können. Und auch die anderen Projekte könnte man sich etwas näher anschauen.

Ihr Fazit: „Far too often, city initiatives don’t actually address the needs of residents — and sometimes they create even bigger problems, especially for those who are most vulnerable.“ — ganz besonders hier bei uns in Heilbronn!

Meine Leser können diesen Artikel hier verlinkt kostenfrei lesen.

Sabr Alptekin 

Sabir Alptekin ist ein Heilbronner Musiker und Komponist, der zurzeit noch auf Lehramt studiert. Sein Künstlername kommt ohne „i“ im Vornamen aus, also kein Schreibfehler.

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Seitenaufrufe: 5 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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  • Es ist doch erstaunlich, wie einfach sich in Entenhausen die dringend notwendigen Wellnessbereiche für die Vettern und persönlichen Referenten finanzieren lassen. Man muss den Bürgern erklären, dass ihnen gar am besten dient, wo gespart wird. Frische Zugluft tut den Schülern gut, die Markthalle kaschiert die Bauruine und Kultur kann auch in angemieteten Büroräumlichkeiten der 1950er-Jahre gelebt werden.