21.12.02022

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Beitragsfoto: Heilbronner Rathaus in Acryl von Wolfgang Loesche

Freie Wähler

Heute muss ich einmal Joachim Friedl von der Heilbronner Stimme loben. Er hat in seinem Zeitungsbericht (21.12.2022: 27) den gestrigen Gerichtsprozess ganz gut zusammengefasst. Und alle, die selber anwesend waren, wissen, dass dies keine einfache Sache ist; es zeigt dabei ganz deutlich, dass Friedl ein professioneller Journalist ist.

Für uns Freie Wähler ist damit leider aber das Problem noch nicht aus der Welt, denn bis auf Weiteres gibt es „andere“ Heilbronner, die sich ebenfalls als Freie Wähler bezeichnen. Zumindest hoffe ich nun, dass wir bei der Heilbronner Stimme wieder als Freie Wähler bezeichnet werden — auch wenn dies bei einem laufenden Gerichtsverfahren sicherlich eine journalistische Herausforderung darstellt. Aber gerade deswegen gibt es doch auch professionelle Journalisten!

Zustimmung

Seit gestern erhalte ich zustimmende und auch ermunternde E-Mail, die hoffentlich nicht nur deshalb versandt werden, weil es doch so kurz vor Weihnachten ist. Auch trudeln immer noch die üblichen Weihnachtskarten ins Haus, dies wohl, weil meine bessere Hälfte selbst weiterhin zu den unermüdlichen Kartenschreibern gehört.

Ich hatte dieses Problem für mich bereits in den Nullerjahren gelöst, indem ich bei einer Firma einen lebenslangen digitalen Kartenvertrag abgeschlossen hatte und damit begann, wirklich zu jeder Gelegenheit wunderhübsche digitale Karten zu verschicken — dieses Kartenverschicken hat mir wohl dabei selber am meisten Freude bereitet, denn ich bekam weiterhin meist ganz normale Karten zurückgeschickt.

Mein „lebenslanger“ Vertrag war nach zwei oder drei Jahren der Freude plötzlich hinfällig, da mein Vertragspartner buchstäblich über Nacht verschwunden ist. Auf jeden Fall habe ich dabei fürs Leben gelernt und schließe heute nur noch sehr selten „lebenslange“ Verträge ab, was zugegebener Maßen für mich mit zunehmenden Lebensalter auch immer unattraktiver wird.

Nichtsdestotrotz erfreue ich mich selbstverständlich weiterhin über alle Glückwünsche, Zusprüche und sonstige ermunternde E-Mail. Der Rest wandert bei mir automatisch und bereits traditionell in die Ablage P oder bleibt gleich an meinem PAL-Filter hängen.

Ganz anders geht offensichtlich Elon Musk mit „seinen Kunden“ um. Wohl deshalb ist er auch so erfolgreich.

Tiefpunkt

Mit der aktuellen Berichterstattung der Tagesschau über Heilbronn dürften wir wohl unseren Tiefpunkt erreicht haben. Und dagegen helfen auch die Dieter Schwarz Millionen nicht, denn wer außer uns Einheimischen findet eine Stadt heutzutage noch attraktiv, wo sich sämtliche Antidemokraten die Klinke in die Hand geben?

Und so ist es nicht verwunderlich, wenn im Heilbronner Gemeinderat links und rechts völlig ungestraft gegen unsere Demokratie pöbeln dürfen und der einzige Stadtrat, welcher es in den vergangenen Jahren gewagt hat, gegen einen Nazi-Stadtrat Klage zu erheben, inzwischen freiwillig aus diesem Gremium ausgeschieden ist, oder wenn unsere Stadtspitze mit dem Gemeinderat mitten im Ukraine-Krieg in die Russische Föderation reist, um die ewige Freundschaft mit Wladimir Putin zu feiern, dass nun die Tagesschau darüber berichtet, wie in Heilbronn „auch nach der Razzia im “Reichsbürger”-Milieu … Akteure der Szene weiter Zuspruch [erhalten]. Zu einem Vortrag in Heilbronn kamen nach Report-Mainz-Recherchen Querdenker, bekennende Fremdenfeinde und ein verurteilter Brandstifter.

Heilbronn hat nun seinen Ruf weg, nämlich als Stadt, wo man ungestraft verlautbaren kann, dass neben Putin auch manche deutsche Fürsten russische Adelswurzeln haben und deswegen als die natürlichen Führer unserer beiden „Brudervölker“ angesehen werden müssen. Die antidemokratische Community in Heilbronn jubelt und freut sich schon jetzt auf das Russengas und darüber, dass man nun endlich die letzten „bösen Amerikaner“ aus der Stadt vertreiben darf. Inzwischen kann man in Heilbronn weiterhin in entsprechenden „Spezialgeschäften“ einkaufen, wo man wohl noch unter dem Tisch mit Reichsmark bezahlt.

Bis zum „Endsieg“ spazieren die Heilbronner Montagsmarschierer weiterhin durch die Fußgängerzone und ergänzen dabei das florierende Bettler- und Pennermilieu ganz prächtig, während junge Arbeitslose die Allee und den Europaplatz als Renn- oder Poser-Strecken nutzen. Das Ganze wird dann noch mit, in der Stadt allgegenwärtigem, Müll garniert und durch fehlende Toiletten gekrönt.

Und so ist es wirklich nicht verwunderlich, dass die letzten verbliebenen Einzelhändler über mangelnde Kundenfrequenz klagen, selbst Handelsketten ihre Filialen schließen und Kundenmagneten, wie der Kaufhof, über einen Rückzug aus Heilbronn spekulieren.

Dabei könnte Heilbronn eine sehr attraktive Handels- und Einkaufsstadt sein! Dazu gehört, dass man sich grundsätzlich als weltoffen und tolerant und zudem dafür sorgt, dass sich die Stadt stets in einem sauberen und einladenden Zustand präsentiert.

Und das wäre gar nicht so schwer, denn das städtische Personal, weit über 3 000 Beschäftigte, und einen gut gefüllten städtischen Haushalt haben wir. Zudem haben wir das Glück, sehr eifrige, willige und potente Heilbronner Bürger zu haben, die nur darauf warten, noch mehr in Heilbronn investieren zu dürfen.

Dazu muss die Stadtspitze und vor allem unser Gemeinderat aber einmal Tacheles reden und sich in einer konzertierten Aktion für unsere Stadt, die Demokratie, Transparenz und Offenheit stark machen!

Wir Bürger wollen in Heilbronn bunte wie auch Europaflaggen, fröhliche und zuversichtliche Menschen, die durch saubere und sichere Straßen flanieren und sich in Geschäften, Cafés und Lokalen vergnügen, die Heilbronn wieder zu der attraktiven Stadt machen, die wir doch eigentlich auch sind.

Vom Gemeinderat und der Stadtverwaltung erwarte ich, dass sie dazu endlich die Rahmenbedingungen schaffen! Und wenn ein Kaufhof mitten in der Stadt ein erfolgreiches und florierendes Geschäft ist, dann in Heilbronn, wo denn sonst?


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Weitersagen:

  • Der „Tiefpunkt“??? Nun kann man da ja geteilter Meinung sein was einige Heilbronner so für merkwürdige (oder auch nicht?) Ansichten haben, aber dass die „Reichsbürger“ der Grund für den Niedergang der Heilbronner Innenstadt sind ist dann wohl doch ein wenig weit hergeholt. Die strukturellen Probleme der Heilbronner Innenstadt liegen viel tiefer und sind schon lange existent.

    • Insgesamt betrachtet ist es aber gerade diese Melange aus merkwürdigen bis hin zu kriminellen Mitbürgern, die unsere Stadt langsam aber sicher zugrunde richten. Ich gebe Ihnen dabei völlig Recht, dass sich dies in strukturellen Problemen auswirkt, die zudem schon sehr lange existieren — genauso wie diese ewiggestrigen Gestalten. Vernünftige Bürger würden ihre Stadt nach vorne bringen.

    • Ich hätte Wolfgang Loesche tatsächlich einmal fragen müssen, was seine Idee zu diesem Bild ist?
      Wenn das Bild mir nicht gefallen würde, hinge es nicht bei mir zuhause. Und so hat wohl jeder Betrachter seine ganz eigenen Assoziationen.