4.11.02022

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Beitragsfoto: Radweg | © Shutterstock

Interessen

Ganz ohne Frage, Demokratie ist die beste Regierungsform, um unterschiedliche Interessen auszugleichen und unter einen Hut zu bringen. Und je vielfältiger Gesellschaften werden, umso komplizierter wird auch die Demokratie. Wohl deswegen hat man auch sehr früh unterschiedliche Demokratiemodelle entwickelt und sich meist auch von der direkten Demokratie verabschiedet.

Bis vor ein paar Jahren konnten sich die meisten Menschengruppen mit der Demokratie anfreunden, vor allem jene, die gesellschaftlich bessergestellt sind, da damit ihre eigenen Interessen am einfachsten zu sichern waren; notfalls hat man sich die dazu notwendigen Stimmen gekauft.

Inzwischen sieht es nun so aus, dass einige etablierte und gesellschaftlich besser gestellte Gruppen ihre Felle langsam aber sicher davonschwimmen sehen. Am Beispiel der US-Republikaner (Hans Müller berichtet hier im Weblog regelmäßig darüber) können wir nun sehen, wie diese, nachdem sie ihre US-Demokratie nicht so anpassen konnten, wie sie es zu benötigen glauben, um noch ihre Interessen wahren zu können, sich langsam aber sicher von der Demokratie abwenden. Gerade tingeln republikanische Senatoren durch die USA und erklären ihre Wählern, dass die USA eine Republik aber keine Demokratie seien! Und die US-Demokraten damit eigentlich Staatsfeinde sind — zumindest meines Erachtens kann es irrer nicht mehr gehen!

Und so können wir in Deutschland noch froh darüber sein, wenn unsere Oligarchen uns über ihre Medien wissen lassen, dass jene, die anders als von ihnen erwartet wählen, einfach nur „krank“ oder „aktuell unpässlich“ sind.

Radwege

Eigentlich auch nicht mein Thema, da ich zum einen bis heute noch keine Karte über Heilbronner Radwege gefunden habe und zum anderen auch schon sehr lange nicht mehr mit dem Rad fahre. Ein toter und ein schwer verletzter Klassenkamerad sowie ein eigener Radunfall haben mir sehr früh das Radfahren abgewöhnt. Spätere Versuche außerhalb von Heilbronn konnten mir dann das Radfahren auch nicht mehr schmackhaft machen.

Und so höre ich nur immer wieder davon, wie katastrophal Heilbronner Radwege noch heute sind — was aber keine Entschuldigung dafür ist, dass man nun Fußgänger auf dem Gehweg oder gar in der Fußgängerzone an- oder überfährt.

Gestern habe ich dann aber doch einmal so einen Radweg und zwar den Radweg vom Knorr kommend übers Arbeitsamt bis hin zur Kreuzung Südstraße bestaunt. Selbst wenn man das verstehen möchte, kann man es nicht! Geschweige denn, dass man dort fahren kann, ohne Fußgänger zu belästigen, von Kinderwagen ganz zu schweigen.

Aber das haben vor mir bereits andere Bürger festgestellt, wie z. B. 2017 Dr. Ulrich Baumann, der sogar Vorschläge zur Verbesserung des Radverkehrs in Heilbronn gemacht hat.

Vielleicht wäre es ganz gut, wenn man sich in der Heilbronner Stadtverwaltung erst einmal ein paar vernünftige Gedanken über Radwege machen würde, diese in einer Karte festhält und schaut, ob das Ganze dann auch wirklich Sinn macht. Und dieses stimmige Konzept könnte man im Anschluss auch umsetzen, zum Wohle aller Heilbronner, ob zu Fuß, mit dem Auto oder gerne auch mit dem Rad.

Verstörend

Ich hatte mir fest vorgenommen, nichts über dieses deutsche Relikt einer Zwangsmitgliedschaft namens „Industrie und Handelskammer“ zu schreiben, nun aber hat sich der Heilbronner Hofberichterstatter Uwe Ralf Heer darüber echauffiert, dass offensichtlich einige der Heilbronner Zwangsmitglieder anders abgestimmt haben, als es von den Lokaloligarchen eigentlich vorgesehen war.

„Nun kann und muss man an einigen Wählern zweifeln. Man kann es aber auch so sehen: Die IHK Heilbronn-Franken wird als wichtige Stimme und bedeutendes Organ nicht mehr wahrgenommen.“

Uwe RAlf Heer, Heilbronner Stimme (4.11.2022: 25)

Ich sehe das so, dass anders als wir üblichen Heilbronner, die alles wählen, was ihnen „von der Obrigkeit“ so vorgesetzt wird, doch einige Heilbronner IHK-Zwangsmitglieder einfach nur von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben.

Ich habe erst gar nicht gewählt, weil ich prinzipiell etwas gegen Zwangsmitgliedschaften habe, attestiere den vermeintlichen „Falschwählern“ aber einen guten Menschenverstand und zolle ihnen meinen Respekt.

Verstörend das Fazit von Uwe Ralf Heer, das zumindest in der IHK Heilbronn-Franken freie und geheime Wahlen „eigentlich unmöglich sein sollte[n].”

Rücksicht nehmen


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Seitenaufrufe: 11 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

Weitersagen:

  • Es gab früher zwar wenige, aber baulich vom Bürgersteig und Straßenverkehr gut getrennte Radwege. Man konnte sogar Strecken zwischen Stadtteilen zurücklegen. Im Rahmen des Ausbaus und der Verbesserungen des Wegenetzes hat man einige davon zurück gebaut und durch schmale, rot aufgemalte Streifen zwischen Parkplätzen und Straßenrand ersetzt. Bisweilen enden sie auch überaschend im Nichts. Rad- wie Autofahrer scheinen gleichermaßen verunsichert.

  • Die besten Radkarten gibt es bei OpenStreetMap. Seit über einem Jahrzehnt kümmern wir uns um die Optimierung der Daten: https://www.stimme.de/archiv/stadt-hn/sonstige-die-vermessung-der-stadt-digitale-plaene-von-heilbronn-entstehen-art-1634840

    Das ist die reguläre Karte: https://www.openstreetmap.org/#map=18/49.13351/9.22184
    Rechts kann man auf Fahrradkarte umstellen.

    Die darauf basierende ÖPNV-Karte wächst leider viel zu langsam: http://öpnvkarte.de/#9.2005;49.1412;15

    Der Radweg Rosenberg/Besigheimer-Straße wurde 1989 angelegt, Ich halte den noch – trotz des Slaloms – für einen der Besseren. Da ich im Gestankbereich der Unilever dort wohne, fahre ich den mehrmals täglich …

    • Danke für die Hinweise. Mit dem zweiten Hyperlink habe ich tatsächlich die Radwege gefunden. Auch wenn dies sicherlich viel und auch eine ehrenvolle Arbeit ist, hat es leider nichts mit dem zutun, was ein Normalbürger von einer Karte erwartet.
      Ich z. B. hätte gerne eine Radkarte, die ich bequem auf dem Mobiltelefon öffnen kann, und manch andere eine traditionelle Karte, in der die Radwege eingearbeitet sind. Auf jeden Fall aber möchte ich die Radkarte im städtischen Kartenwerk finden können, wo die Radwege neben den Fußgängerwegen, Straßen und Schienen verzeichnet sind.

      • Es gibt sowohl für iOS als auch für Android zahlreiche Apps, die auf OSM-Karten aufbauen und zuverlässig routen.

        Print: Die Stadt selber verkauft eine hin- und wieder erneuerte Radwegekarte, gibt’s in der Touristen-Info im Käthchenhaus.