8.12.02021

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Leserbrief

Kaum zurück vom Vorlesen, machte mich meine bessere Hälfte auf einen Leserbrief in der heutigen Heilbronner Stimme (08.12.2021: 28) aufmerksam. Annekatrin Muth schreibt dabei das Folgende:

„Hat keiner mehr Ideen?

Zur Oberbürgermeisterwahl in Heilbronn, Kandidatur von Raphael Benner

Es ist das eingetreten, was ich vor einigen Tagen im Bekanntenkreis noch befürchtet habe: Es wird einen einzigen Gegenkandidaten zur Wahl des Oberbürgermeisters in Heilbronn geben, nämlich einen von der AfD. Warum gibt es in einer Demokratie keinen „echten“ Gegenkandidaten zu Harry Mergel? Hat keiner mehr Ideen? Keiner mehr Mut? Hängen potentielle Kandidaten in ihren bequemen Positionen fest? Ist jeder – außer Herrn Benner – eingelullt worden? Müssen Bürger jetzt AfD wählen, um in Heilbronn einen anderen Bürgermeister zu erhalten? Nichtwählen ist ja auch doof… Das kann ja wohl nicht sein!“

Annekatrin Muth, Heilbronn

Annekatrin Muth schreibt das, was sehr viele Heilbronner bewegt, und ich kann ihr nur voll und ganz beipflichten. Leider aber sehen das die Heilbronner Parteiverantwortlichen völlig anders und gehen bereits seit mehreren Jahren den „Heilbronner Weg“ — man bleibt unter sich und verhandelt sämtliche Posten und Pöstchen in Hinterzimmern, und wenn einer abgewählt wird, findet man Mittel und Wege, wie jüngst auch hier zu lesen, wie man diesen armen Menschen weiterhin versorgen kann.

Mit der kommenden OB-Wahl haben wir nun erstmals de facto eine „Heilbronner Einheitspartei“ — und selbst die Heilbronner Stimme ist stolz darauf — und, wenn wir Bürger nicht aufpassen, wird uns 2024 erstmals eine Einheitsliste von 40 Stadtratskandidaten vorgelegt, mit dem Hinweis, dass alle Demokraten diese auch zu wählen haben.

Und bitte, liebe Heilbronner, wählt den alten und neuen OB! Kaum auszudenken, was passiert, wenn er nicht gewählt werden wird. Die Heilbronner Kirchengemeinden rufen dann bestimmt einen Gegenpabst aus, und der abgewählte OB sitzt zukünftig in der Kilianskirche auf einem goldenen Thron und empfängt „seine Gemeinde“ wochentags von 14.00 Uhr bis 14.30 Uhr.

Vorlesen

Heute versüßte mir „meine“ Klasse 4 in der Dammgrundschule den Tag. Seit ein paar Lesungen kämpfen wir uns gemeinsam durch ein Buch, das die Klasse nach Rücksprache mit der Lehrerin selbst ausgesucht hatte.

Das Buch ist nur so gespickt mit lateinischen Fachausdrücken und Wörtern in chinesisch, spanisch, englisch und französisch, was bereits schon so manchen erfahreneren Leser herausfordern kann. Es klappt immer besser und mir gefallen dabei auch die unterschiedlichen Sprachmelodien, welche von den jeweiligen Muttersprachen der Schüler herrühren und somit das gesamte Buch noch abrunden. Da zudem auch noch das Thema stimmt, und das Buch die jüngsten Erkenntnisse mit aufführt, die es zu meiner Schulzeit noch nicht gab, eine richtig runde Sache.

Und von mal zu mal wird auch das Lesen bei allen Schülern flüssiger.

Patenschaften

Es ist immer wieder sehr erfreulich lesen zu dürfen, dass Dieter Schwarz in Bildung investiert. Für unsere Demokratie wäre es allerdings weit besser, wenn vermögende Menschen, anstatt „Parallel-Gesellschaften“ aufzubauen, die bestehende Bildungsinfrastruktur, deren Existenz durchaus begründet ist und, richtig finanziert, auch weiterhin sehr großen Sinn macht, so optimiert, dass die Gesamtgesellschaft davon profitiert.

So wäre es doch eine gute Idee, wenn Bürger mit sehr viel Geld, Patenschaften jeweils über eine öffentliche Schule, denn dies sind unsere wahren Bildungsstätten, übernehmen würden und diese dann in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Lehren und aktiveren Schülern in wunderbare Bildungseldorados umwandeln.

Ich verstehe sehr wohl, dass dann so eine Schule nicht genau so aussehen wird, wie man sich das als Geldgeber & Mäzen vorstellt und bestimmt auch sehr gerne hätte, aber auch dies ist ein Bildungserfolg, denn unsere Gesellschaft und insbesondere unsere Demokratie leben von Zusammenarbeit und Kompromissen.

Geburtstage des Tages

Jim Morrison und Jean Sibelius


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