Bertrand Russell

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Beitragsfoto: Auszeit | © Shutterstock

Mit einer Nachricht von Bertrand Russell, welche dieser bereits 1959 für zukünftige Generationen mit auf den Weg gegeben hat, möchte ich mich so langsam aber sicher in eine, wenn auch kleine Auszeit begeben.

Das gesamte Interview „Face to face“, welches Bertrand Russell bereits 87 Jahre alt gegeben hat, finden Sie gleich hier in einer knapp 30-minütigen Version:

Bertrand Russell war ein anerkannter Philosoph, Mathematiker, Logiker und Religionskritiker, der zudem 1950 den Nobelpreis für Literatur erhielt.

Bei uns bekannter dürfte er über das wohl beste Buch über die SPD „Die deutsche Sozialdemokratie“ sein, welches er bereits 1896 verfasste oder für seine Schrift über den Bolschewismus „The Practice and Theory of Bolshevism“ (1920). Über die deutschen Unionsparteien hat er meines Wissens nie geschrieben, das machen bei uns die jeweiligen Berufspolitiker traditionell und gerne selbst. Diese bekommen für ihre aufgebesserten Gesinnungsaufsätze zwar keinen Literaturnobelpreis, werden dafür aber regelmäßig an deutschen Universitäten promoviert — was inzwischen gute Rückschlüsse auf die Qualität und Moral der entsprechenden Fakultäten an unseren Universitäten zulässt.

Er hat aber über „Ehe und Moral“ (reinste Unionsthemen) geschrieben und erklärte uns auch, warum er kein Christ sei — er kannte wohl viel zu viele Pfarrer oder vermeintlich christliche Politiker. Was ihn vielleicht auch und dies bereits 1953 zu folgendem Buch motivierte: „Satan in the Suburbs and Other Stories“.

Ich halte seine Schriften über die westliche Philosophiegeschichte (1946) immer noch für spannend und glaube, dass er mit dem Buch „The Conquest of Happiness“ (1930) eine ganz neue Art von Lebenshilfe-Büchern initiiert hat, welche heute nicht mehr aus unseren Buchhandlungen wegzudenken sind.

Wie schon gesagt, ich nehme mir jetzt eine kleine Auszeit und überlege mir dabei auch, ob ich nicht ganz auf Soziale Medien und manch andere lieb gewonnene Helferlein verzichten kann.


„The merits of democracy are negative: it does not insure good government, but it prevents certain evils.“

Bertrand Russell, A New Social Analysis (1938)

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Seitenaufrufe: 3 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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  • Hallo, lieber Heinrich,
    gerade zurück von einer Woche New York, wo mein Sohn mit Familie war und einen eineinhalbjährigen Postdoc beendet hat, uns aber nochmal „sein“ New York zeigen wollte.

    Der Anhang mit Russel ist natürlich sehr eindrücklich. Ich muss mir die ganze halbe Stunde noch anschauen.

    Zu Deinem Vorhaben, Dich zunächst zurückzuziehen — wenn ich recht verstehe: aus Deinem engmaschigem Weblog — , möchte ich nur sehr vorsichtig kommentieren, Dir aber aus meiner Sicht Recht geben, wenn Du das als eine Pause, nicht als ein Ende begreifst.

    Ich hatte den Eindruck, dass Du doch –- auch aufgrund Deiner teils dramatischen beruflichen Erfahrungen –- gerade jetzt mit diesem neuen Scheißkrieg so geladen warst und bist, dass manchmal viel Wut und auch Bitterkeit zum Ausdruck kamen. Das ist verständlich, macht man aber nicht beispielsweise Aktionskunst o.ä. und kann und will die damit verbundenen starken Emotionen auch selbst verkraften, transportieren und dabei für sich selbst quasi Emotionen durch Emotionen bewältigen, wird es vermutlich noch belastender und damit auch zunehmend subjektiver, denn Du musst ja dann ständig das Gegenteil erklären: eben dass das, was Du sagst, eine angestrebte „Objektivität“ ist, die sich ja nur aus nüchternerer, rationalerer, wenn auch tunlichst nicht lebloser, Annäherung an den Gegenstand ergeben kann und darf.

    Nach allem in Dir aber — ich denke auch Frust über Europa und nach Deinem zwischenzeitlichen gesundheitlichen Einbruch — ist letzteres vielleicht zur Zeit wirklich nicht das adäquate und für Dich gute Medium: es heizt Dich nur noch mehr an.
    Ich hoffe, Du findest diese –- natürlich ein bisschen mit einem Wagnis einhergehenden –- Äußerungen von mir nicht übergriffig. Bis bald dann wieder, irgendwann ja sicher auch zu den „Gesprächen“, was Mühe macht, aber auch schon fast einer Pflicht entspricht die man anerkennt, über die man also nicht meckert, zumal sich ja doch auch ‚in Grenzen hält‘ …

    Walther

    • Lieber Walther, danke für Deine mitfühlenden Worte. Du bist nicht der erste Leser, der gerne bald wieder von mir lesen möchte. Und so ganz komme ich wohl auch nicht davon weg. Wenn alles gut geht, dann sitze ich am Mittwoch in einem Flugzeug in die USA und lasse die Füße baumeln. New York schaffe ich dieses Mal leider nicht — soll ja etwas entspannend werden. Heinrich