Einwurf

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Beitragsfoto: Fußballspieler | © Pixabay

Omas, die zuhause einsam und vergessen ableben, Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, Kinder, die in Afrika verhungern, oder Afghanen, die in ihrem eigenen Land verfolgt werden, und vieles andere auch, dienen unserer Luxusgesellschaft bestenfalls als Aufreger, um ein wenig Abwechslung in den ansonsten langweiligen Alltag zu bekommen.

Kaum hat man sich so richtig über etwas Schlimmes aufgeregt, kommt auch schon der Nachbar oder ein Medium mit einer anderen Aufregung um die Ecke. Bestenfalls — weil „es sich so gehört“, oder weil der Nachbar guckt — zückt man vielleicht noch den Geldbeutel und spendet für das ein oder andere, besser noch, man wird endlich den eigenen Müll aus dem Keller oder der Garage los.

Einzig und alleine das eigene Wohlbefinden zählt und daran wird alles andere gemessen. Wir alle sind es gewohnt, einfach wirklich alles ohne große Probleme, eigenes Bemühen oder gar eigene Leistung serviert zu bekommen — denn das steht uns zu! Warum auch immer. Und sollte für uns etwas wirklich unerfüllbar scheinen, kommt die nächste Wahl um die Ecke und man bekommt auch das — zumindest versprochen.

Hilfsorganisationen — egal welcher Art — sind schon sehr lange zu reinen Aufregungsbegleitern mutiert, die uns mehr mit ihren Schreckensmeldungen „bespassen“ als sie jemals Gutes für andere leisten werden. Warum sollten sie auch?

Denn ohne regelmäßige Aufreger müssten wir wohl alle über unsere eigene Existenz und ihre Vergänglichkeit nachdenken, schlimmer noch, darüber, was wir alles mit unserer Umwelt angestellt bzw. an menschlichem Handeln unterlassen haben.

Aber bevor es dazu kommt, regen wir uns lieber wieder über andere auf, besonders über jene, die mehr als wir selbst haben, und auch gerne über jene, die haben möchten, was uns schon immer zusteht — alleine uns!

So sind wir Menschen halt und werden wohl auch immer so bleiben. Glücklich sind jene, die gerade an Orten und in Zeiten leben, wo einem der Rotz die Backe hochläuft.

Schade nur, dass es immer weniger Menschen gibt, die dieses Glück zu schätzen wissen. Gut dabei ist wohl nur, dass das Glück an sich sehr wechselhaft ist!

„I don’t watch the ball. I watch them. Like I said — You make your own luck. Perception is reality. And it doesn’t matter a tuppeny toss where the ball actually lands … Just as long as they see what I want them to see.“

John, in Hellblazer (Issue 232, Wheels of Chance, Systems of Control, Part 1 of 2 by Andy Diggle)

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Seitenaufrufe: 4 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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