Highland Malt

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Meine erste eigenständige Erfahrung mit Single Malt hatte ich mit einem Highland Malt, einem Brora, den ich 1990 eher zufällig ergattern konnte. Namensgeber für die Highland Malt ist das Schottische Hochland, welches sich durch den Highland Boundary Fault von den tiefergelegenen Central Lowlands deutlich erkennbar abgrenzt, was leider im Falle der Whisky Region Highland nicht zutrifft. Obwohl den Highlands zugehörig, werden die Islands und auch Speyside als eigenständige Whisky-Regionen betrachtet. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich einige der in der Speyside, die Region mit den meisten Single Malt, befindlichen Destillerien dem Highland Scotch Whisky zurechnen. Ganz exakte oder weiter spezialisierte Whisky-Liebhaber unterteilen die Highland-Region nochmals in Northern, Western, Southern und Eastern Highlands. Ein Grund für diese Spezialisierung mag sein, dass man dadurch die Chance zu erhalten glaubt, zumindest aus dieser Region sämtliche Single Malt einmal kennenlernen zu können. Ich bleibe bei meiner im vorangegangenen Beitrag gemachten Unterscheidung und schreibe hier über den Highland Malt, zumindest über jene Malt Whisky, die ich selbst dafür halte.

Das schottische Hochland wird über weite Teile durch baumlose Moore geprägt, verfügt über gebirgigen Gegenden mit einigen „Munros“, die Gebirgler aus unserer Region wohl eher als Hügel bezeichnen würden, und eine langen zerklüfteten Küste. Insgesamt betrachtet ist das Highland weitgehend unbewaldet und unbesiedelt.

Ich erwähne dies, weil die Gegend aus der ein Whisky stammt, großen Einfluss auf diesen selbst hat. Nicht nur das Wasser und die Gerste bestimmen den Single Malt, sondern auch die Art der Zubereitung, der Beschaffenheit des Gärbottiches, ganz besonders dabei die jeweilige Verwendung von Torf sowie die Gestalt der Brennblasen, wobei schon die kleinste neue Delle Einfluss auf künftige Whisky nehmen soll. Dazu kommen noch die Fässer, in denen der Whisky über lange Jahre hinweg lagert, und auch die Umgebung des Lagerhauses, da die dortige Umgebungsluft mit all ihren Düften, Pollen und Salzen über die Fässer hinweg regelrecht vom Whisky aufgesaugt wird.

Der wohl bekannteste Vertreter der Highland Malt ist der Glenmorangie, dessen Destille 1843 gegründet wurde. Ich trinke auch immer wieder gerne den Oban (seit 1794), Balblair (seit 1790), den Dalmore (seit 1839) und den Glendronach (sei 1826), wobei interessanter Weise auch ein Großteil des Johnnie Walkers aus dem Highland stammen soll.

Alles in allem soll es fast 40 Destillerien geben, die dem Highland Malt zuzurechnen sind. Meine Erfahrung aus drei Jahrzehnten ist, dass sich dies wohl nie endgültig feststellen lässt, da nicht nur alte Destillerien geschlossen und Jahre später wiedereröffnet werden, sondern auch immer wieder ganz neue hinzukommen, von Zusammenlegungen einmal ganz abgesehen.

Weitere Highland Malt

„She was only a whisky-maker, but he loved her still.“

Anon

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