Dichter und Schriftsteller im Krieg

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Beitragsfoto: Ausschnitt Korean War Veterans Memorial in Washington | © Pixabay

Am Sonntag, 3. April 2022 habe ich dieses Papier fertiggeschrieben. Angeregt durch einen Beitrag von Heinrich Kümmerle vom 29. März 2022, in dem er unter anderem den amerikanischen Dichter Robert Frost erwähnte, der bei mir gute Erinnerungen geweckt hat, wollte ich über Dichter und Schriftsteller im Krieg nachdenken und schreiben. Nicht zuletzt darüber, welche Aufgabe Dichtern und Schriftstellern nach Ende eines Krieges aufgetragen ist. Die Begriffe Wahrheit und Hoffnung spielen dabei eine wichtige Rolle.

Doch just am selben Tag, am Sonntag, 3. April 2022, wurde die Welt erschüttert durch die Bilder der Gräueltaten der russischen Soldateska, die diese in der Ortschaft Butscha, in der Nähe von Kiew, und andernorts an der Zivilbevölkerung begangen haben. „Straßen voller Leichen“, überschrieb die Süddeutsche Zeitung ihren Bericht. Es wird immer deutlicher sichtbar: Putin hat Blut an den Händen, doch er lässt verkünden, es sei nicht so. Er lässt in der Ukraine Untaten begehen, deren schwarze Schatten auf sein Land zurückfallen werden.’

Angesichts der Bilder auf den Bildschirmen — sie sind in Wirklichkeit noch schrecklicher — stellt sich die Frage, ob man in einer solchen Zeit über Dichtkunst, über Wahrheit und über Hoffnung schreiben kann?  Trotz der Nachrichten und Bilder aus der Ukraine will ich es wagen — gerade um der Hoffnung willen. Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst aber die Hoffnung bleibt, denn die Hoffnung stirbt zuletzt.

Dichter und Schriftsteller im Krieg – Robert Frost weckte mir viele Erinnerungen

Heinrich Kümmerle hat sich am 29. März 2022 mit Gedichten und Dichtern beschäftigt: Mit dem Gedichtsband „Rhythmus des neuen Europa“ – erstmals erschienen 1921 – der Band war mir bisher nicht bekannt. Er hat das Gedicht „An die Soldaten des großen Krieges“ von Gerrit Engelke zitiert und über Edward Thomas eine Verbindungslinie zu dem amerikanischen Dichter und mehrfachen Pulitzer-Preisträger Robert Frost (1874-1963) gezogen, dessen Werke vor allem mit New England, und den US-Bundesstaaten Massachusetts, Vermont, New Hampshire und Upstate New York verbunden sind. Frost hat von 1912 – 1915 an verschiedenen Orten in Großbritannien gelebt, hat sich dort mit dem Ersten Weltkrieg und seinen Folgen auseinandergesetzt und kehrte dann in die Vereinigten Staaten zurück.

Mit Robert Frost weckte Heinrich Kümmerle bei mir ganz alte Erinnerungen. Sein Beitrag ließ mich den Gedichtband „The Poems of Robert Frost“ aus dem Bücherschrank holen, um das zitierte Frost-Gedicht „The Road not Taken“ nachzulesen. Der Gedichtband – sein Rücken ist schon etwas vergilbt – enthält auf der ersten Innenseite eine handschriftlich Widmung, die ihn für mich besonders wertvoll macht: „Dear Hans, Merry Christmas 1958! Terry, Kay + Derry“ — Terry habe ich 1956 in Heilbronn kennen gelernt, als er in den Wharton Barracks im Süden unserer Stadt als amerikanischer GI diente. Über viele Jahre hinweg blieben wir freundschaftlich verbunden; mehrmals haben wir uns in den Vereinigten Staaten getroffen. Terry und seine Familie hat sich in Massachusetts niedergelassen und Terry und Kay haben mir Teile jenes New England gezeigt, das Robert Frost besungen hat: Die friedlichen Täler und Hügel und die darin eingebetteten Farmen, die Berkshire Mountains und den Mount Greylock, mit 1.064 Meter die höchste Erhebung in Massachusetts. Auf dessen Gipfel steht der 1931/32 errichtete Veterans War Memoria Tower. In Sichtweite davon die Bascom Lodge, ein Teilstück des Appalachian Trail führt dort vorbei. In Bennington in Vermont das Grab von Robert Frost, und nicht zuletzt für Freunde der amerikanischen Geschichte das Fort Ticonderoga  — die Franzosen nannten es zu ihrer Zeit Fort Carillon – an strategisch wichtiger Stelle zwischen den Seen Lake Champlain  und Lake George gelegen, das im Siebenjährigen Krieg und im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg mehrmals heftig umkämpft war. In jener Gegend spielen James Fenimore Coopers „Lederstrumpf-Geschichten“; Nicht nur ich habe nach dem Krieg das Buch „Der letzte Mohikaner“ geradezu verschlungen.

Als weitere wichtige Persönlichkeit New Englands sei der Zeichner, Maler, Illustrator und Werbe-Grafiker Norman Rockwell (1894-1978) genannt. In seinem nun als Museum eingerichteten früheren Atelier in Stockbridge, Massachusetts kann man sie alle sehen: Die verschmitzten Lausebengel, die kautzigen Handwerker und Alltags-Amerikaner, die ein wenig hinterwäldlerisch aussahen aber einen gehörigen Schalk im Nacken zeigten. Viele Bewohner der Gegend hatten Norman Rockwell Modell gestanden – sie zierten dann über viele Jahre hinweg die Titelseiten der Saturday Evening Post und der Zeitschrift „Look“. Unter heutigem europäischen Blickwinkel könnte man geringschätzig vom „spießigen Amerika“ reden, wären da nicht auch Rockwells „Four Freedoms“, die „Vier Freiheiten“. die er 1943 für die Titelseite der Saturday Evening Post malte und die den Verkauf von Kriegsanleihen ungemein förderten: 

  •    Freedom of Speech — Redefreiheit
  •    Freedom of Worship — Religionsfreiheit
  •    Freedom from Want — Freiheit von Not
  •    Freedom from Fear — Freiheit von Furcht

Die Amerikaner haben daraus verstanden, um was es im Zweiten Weltkrieg ging. Norman Rockwell hat es ihnen auf verstehbare Weise erklärt.

Doch von Norman Rockwells New England zurück zu Robert Frost und schließlich zum Elend des Krieges in der Ukraine mit dem sich auch Heinrich Kümmerle auseinandergesetzt hat. Der Dichter Robert Frost beschreibt in der Einleitung des Gedichtsbandes in meinem Bücherschrank die Schwierigkeiten, mit der sich jener Mensch konfrontiert sieht, vor sich ein weißes Blatt Papier, auf dem am Ende Sinnvolles stehen soll. Er nimmt die Leserinnen und Leser seiner Gedichte gleich in der Einleitung mit aufs hohe Seil: Was ist Dichtkunst? „Poetry is simply made of methaphor“ – „Ein Gedicht enthält einfach nur Metaphern.“

  • (Metapher (gr.), Übertragung eines Wortes (oder einer Wortgruppe) aus seinem eigentümlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen, ohne dass eine Vergleichspartikel die notwendige Beziehung zw. Bezeichnendem und Bezeichnetem verdeutlicht, z.B. „Ein Löwe in der Schlacht“ (der Vergleich ergänzt: (kämpft) wie …“). Poetisches Stilmittel und beliebte / rhetorische Figur seit der Antike. 
    (Quelle: Duden-Lexikon in 3 Bänden; Mannheim  1976).

Und wie beginnt das Dichten, das Schreiben auf dem leeren weißen Papier? „Präzises Kalkulieren spielt bei den ersten Überlegungen in der Regel keine Rolle.“ Mit meinen Worten gesagt: Am Anfang des Dichtens stehen schweifende Gedanken, Gefühle und Vermutungen, wo die Reise hingehen könnte. Das fertige „Produkt“ beschreibt Robert Frost mit einem gedankenschweren Satz: „Every poem is an epitome of the great predicament; a figure of the will braving alien entanglements“ –- „In jedem Gedicht steckt eine große Misslichkeit; der Wille, Verstrickungen in Unbekanntes zu vermeiden.“ Als Barde sucht er nach den richtigen, nach den passenden Worten, und er sucht die Wahrheit. Hat er am Ende tatsächlich ausgesagt, was er meint und an anderer Stelle der Einleitung schrieb?: „Jedes Gedicht enthält eine neue Metapher, sonst taugt es nichts. Und doch, im Grunde steht in allen Gedichten die gleiche Metapher.“ Wiederum mit meinem Worten gesagt: Diese letzte Metapher könnte Wahrheit heißen, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und auch Mitmenschlichkeit.

Der Dichter nimmt die Menschen mit auf eine Reise

Geboren im August 1936 war ich am Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 knapp neun Jahre alt. Im Heilbronner Südviertel aufgewachsen, hatten meine Familie und ich das Glück, nicht „ausgebombt“ zu sein.  Die Fliegerangriffe auf unsere Stadt am 10. September 1944, am 4. Dezember 1944, am 20. Januar 1945 und die Nächte im Keller unseres Hauses bis zum Einmarsch der Amerikaner im April 1945 sind mir tief im Gedächtnis geblieben. Nach Kriegsende waren wir Jungen körperlich und geistig ausgehungert. Wir verschlangen Bücher, wo immer wir sie bekommen konnten. Als Schüler der Robert-Mayer-Oberschule –- dem heutigen Robert-Mayer-Gymnasium –- holten ein Schulfreund und ich die Literatur in der kleinen Schülerbücherei, in der Bücherei der Mennonitengemeinde, Moltkestraße 40 und vor allem im Amerikahaus, Lerchenstraße 83. Laut Chronik der Stadt Heilbronn wurde es am 1. September 1948 eröffnet und verfügte über einen Bestand von 3 000 Büchern. Abenteuerliteratur, wie die bereits erwähnten Lederstrumpf-Geschichten war uns wichtig; bedeutsam und prägend war aber die Antikriegs-Literatur. Ich will einige der Bücher nennen, in den beschrieben wird, was der Krieg den Menschen antut und was Menschen im Krieg anderen antun können.

Tief bewegt hat mich „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque (1898-1970), eine Abrechnung mit dem preußischen Nationalismus des deutschen Kaiserreichs und dem blutigen Menschenschlachten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. „Im Westen nichts Neues“ war eines der vielen Bücher, die bei den Bücherverbrennungen der Nazis 1933 ins Feuer geworfen und verboten wurden. Heinrich Heines Worte aus seiner Tragödie „Almansor“ — geschrieben 1821 – fallen mir ein: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“

Die Hollywood-Verfilmung von „Im Westen nichts Neues“ aus dem Jahr 1930 – sie wurde mit zwei Oscars ausgezeichnet – war nach dem Krieg auch in Deutschland zu sehen. Sie ging uns deshalb so nah, weil die Gymnasiasten, die sich im Ersten Weltkrieg voll Begeisterung freiwillig meldeten und dann an der Front ihr Leben ließen, nur ein paar Jahre älter waren als wir am Ende des Zweiten Weltkriegs.

Fesselnd und bewegend auf ganz andere Art – in die Kriegsgeschichte aus dem Spanischen Bürgerkrieg  (1936-1939) hat Ernest Hemingway eine Liebesgeschichte eingewoben – war „Wem die Stunde schlägt“.  Der Roman wurde mit Gary Cooper und Ingrid Bergman verfilmt.

Den Roman „Verdammt in alle Ewigkeit“ –- „From here to Eternity“ –– er spielt vor und nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 – von James Jones habe ich während meines Austauschjahres 1953/54 in USA gelesen. Auch dieser Roman wurde mit großer Starbesetzung verfilmt und mit 8 Oscars ausgezeichnet.

Ein weiteres Buch, das ebenfalls im Pazifikkrieg spielt und bereits 1948 erschien, will ich noch nennen: „Die Nackten und die Toten“ von Norman Mailer. Auch dieses Buch wurde verfilmt; es schien mir stets im Schatten von „Verdammt in alle Ewigkeit“ gestanden zu haben. Für mich ist „Im Westen nichts Neues“ das Maß der Dinge für die Antikriegsliteratur nach dem Ersten Weltkriegs. „Verdammt in alle Ewigkeit“ steht dafür nach dem Zweiten Weltkrieg.

Doch nicht nur in den Vereinigten Staaten setzten sich Schriftsteller und Regisseure mit den Schrecken des Krieges auseinander, verarbeiteten ihre eigenen Kriegserlebnisse und schufen fiktive Personen, in deren Schicksal sie das Elend und den Jammer der Kriegsjahre sichtbar machten. Bei uns in Deutschland schrieb Wolfgang Borchert 1946 das erschütternde Theaterstück „Draußen vor der Tür“. Es wurde am 21. November 1947 – 22 Stunden nachdem Borchert an seinen Kriegsverletzungen gestorben war, in Hamburg uraufgeführt. Der Bayerische Rundfunk bezeichnet „Draußen vor der Tür“ als das wichtigste deutsche Antikriegsdrama. Borchert habe damit nicht nur sein eigenes Schicksal verarbeitet sondern „den Überlebenden den ganzen tragischen Wahnsinn des Krieges auf authentische Weise noch einmal vor Augen geführt“ (BR/Bayern 2, 20.1.2009: „Das Schicksal eines Kriegsheimkehrers“, von Armin Strohmeyer).

Nicht minder bewegt hat mich ein kleines Büchlein: „Unruhige Nacht“ von Albrecht Goes (1908 – 2000).  Der Dichter und Pfarrer Albrecht Goes ist mit unserer Region verbunden. Er wurde am 22. März 1908 im Pfarrhaus von Langenbeutingen –- heute ein Ortsteil von Langenbrettach –- geboren. In „Unruhige Nacht“ schildert der Ich-Erzähler, ein evangelischer Kriegspfarrer, wie er einen jungen deutschen Soldaten, der wegen Fahnenflucht zum Tod verurteilt wurde, in den letzten Stunden seines Lebens begleitet hat. 

In seinem Geburtsort wird an Albrecht Goes mit einem Gedenkstein erinnert, auf dem eines seiner Gedichte –- eine Parabel auf das Leben — eingemeißelt ist. Hieraus der dritte und letzte Vers:

                       Geh kühnen Schritt, tu tapfren Tritt

                       Gross ist die Welt und Dein

                       Wir werden, mein Kind

                       Nach dem letzten Schritt

                       Wieder beisammen sein.

(Weitere Hinweise zum Leben von Albrecht Goes: siehe im Internet unter Albrecht GoesGemeinde Langenbrettach).

Ukraine – wieder Krieg in Europa

Albrecht Goes beschreibt in „Unruhige Nacht“ ein Geschehen, das sich im Oktober 1942 in der damals von der deutschen Wehrmacht besetzten Stadt Proskurow zugetragen hat. Er hat der Stadt einen dunklen Erinnerungsstempel aufgedrückt. Und heute, 80 Jahre später, ist wieder Krieg in der Ukraine. Dieses Mal hat der russische Präsident Wladimir Putin die Kriegsfurien entfesselt. Die schrecklichen Bilder des Krieges, voll des Elends für die dortigen Menschen, flimmern jeden Tag über die Bildschirme. Was macht der Krieg aus Dichtern und Schriftstellern? Was machen Dichter und Schriftsteller in Kriegszeiten, wenn nicht nur die Fantasie und die schönen Gedanken im Bomben- und Raketenhagel sterben? 

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gibt der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow (Jahrgang 1961) –- er ist seit 2018 Präsident des Schriftstellerverbandes PEN in der Ukraine –- auf diese Fragen eine Antwort: „Ich schreibe keine Literatur mehr. Ich schreibe nur noch Artikel und Reportagen. Bei der BBC mache ich wöchentliche Sendungen, arbeite regelmäßig für andere Medien und bekomme unglaublich viel Feedback.“ (sueddeutsche.de, 26.3.22: „Der Krieg wird nicht in der Ukraine bleiben“; Interview mit dem ukrainischen Schriftsteller Andrej Kurkow). Der Krieg, dies lese ich aus dieser Antwort des Schriftstellers Kurkow, verschüttet oder tötet die Fantasie unter Bergen von Schutt. Die Erschaffung fiktiver Personen im Roman und die Erfindung ihres Lebens ist erst wieder möglich, wenn der Krieg vorbei ist, wenn die Schuttberge weggeräumt sind und wenn die Trauer um die Toten der Erinnerung an gemeinsame schöne Zeiten gewichen ist. 

Eine der Antworten Kurkows in diesem Interview ist bedrückend, denn sie zeigt, was der Krieg mit dem Schriftsteller macht. Der Interviewer Hilmar Klute fragte nach dem Humoristen Andrej Kurkow, nach dem satirischen Aufklärer, dessen Romane in der ganzen Welt als unterhaltsame und witzige Fabeln gelesen werden. Kurkow antwortet: „Ich habe keinen Humor mehr.“ und sagt auf eine weitere Frage, ob der Humor eine Chance habe, wiederzukehren: „Ich hoffe es, aber ich weiß es nicht.

Wie nach den Kriegen zuvor werden auch nach diesem Krieg die Dichter und Schriftsteller die Schicksale und Erlebnisse der Menschen erforschen. Sie werden Charaktere erfinden und das Kriegsgeschehen erschreckend realistisch und auch in Metaphern beschreiben. Das Datum des 24. März 2022 wird in die europäische Geschichte eingehen so, wie das Datum des 11. September 2001 Amerika umgekrempelt hat.  Die Dichter und Schriftsteller werden versuchen, die Wahrheit zu finden, die im Krieg zuerst gestorben ist und sie werden versuchen, den Menschen Zukunftshoffnung zu geben, denn die Hoffnung stirbt zuletzt …

A Soldier

He is that fallen lance that lies as hurled,

That lies unlifted now, come dew, come rust,

But still lies pointed as it plowed the dust.

If we who sight along it round the world,

See nothing worthy to have been its mark,

It is because like men we look too near,

Forgetting that as fitted to the sphere,

Our missiles always make too short an arc.

They fall, they rip the grass, they intersect

The curve of earth, and striking, break their own;

They make us cringe for metal-point on stone.

But this we know, the obstacle that checked

And tripped the body, shot the spirit on

Further than target ever showed or shone.

Robert Frost 

                                                                             


Ergänzung von Heinrich Kümmerle
Da dieses Gedicht von Robert Frost ein ungewöhnlich schwierig zu verstehendes ist, erlaube ich mir, auf diese Besprechung des Gedichtes hinzuweisen:

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  • Lieber Herr Müller, Sie haben mir mit diesem Beitrag ein sehr große Freude bereitet. Es ist immer wieder schön von Menschen zu lesen, die Gedichte mögen und schätzen. Und wenn diese dann auch noch den gleichen Dichter wertschätzen, umso besser.

    Sie schreiben in Ihrem Beitrag über einen GI, der Ihnen einen Gedichtband schenkte. Mir schenkte ein paar Jahre später ein GI meine erste Jazz-Platte.

    Gerade in der heutigen Zeit ist ein solches Verhalten von Soldaten kaum noch zu denken. Dabei sind es gerade die Soldaten, die nicht nur ihre Heimat lieben, sondern meist auch Kunst, Literatur und Musik.

    Was wir alle dabei beachten müssen ist, dass alle Soldaten das Produkt und ein Instrument der Politik sind. Im Krieg sind Soldaten — wenn sie selber überleben wollen — keine freidenkenden Menschen mehr und sollten deshalb auch nicht be- oder gar verurteilt werden.

    Wenn es jemanden zu verurteilen gibt, dann deren Offiziere und ganz besonders jene Politiker, die sie in diese tragische Situation brachten!

    Deshalb muss man — wenn man selbst noch irgendeinen Anspruch auf Moral und Sitte erheben möchte — alsbald das Putin-Regime, einschließlich aller Duma-Abgeordneten, vor ein Kriegsgericht, ähnlich dem Nürnberger, stellen. Und nicht nur das, sondern auch verurteilen: in diesem Falle zum Tode.

    • Lieber Herr Kümmerle,
      herzlichen Dank für Ihre guten Worte und Anmerkungen zu meinem Beitrag.
      Trotz aller Schreckensbilder hat es mir Spaß gemacht, diesen doch so
      ernsten Beitrag zu schreiben.
      Um die Geschichte meines GI-Freundes Terry zu Ende zu erzählen: Terry
      ist im Dezember 2019 in einem Pflegeheim in Massachusetts gestorben.
      Begonnen hat die Geschichte an Weihnachten 1956 in einer Kneipe in der
      Gerberstraße; zusammen mit ein paar Freunden war ich dort und sah
      diesen jungen „Ami“, der allein an einem Tisch saß und ein Glas Bier
      anstarrte — ganz offensichtlich: Der hatte Heimweh! Ich habe ihn
      angesprochen und wir haben uns zu einem weiteren Treffen verabredet.
      Später hat er seine junge Frau, Kay, nach HN kommen lassen und eine
      kleine Wohnung in der Böcklinstraße bezogen. Nun lebte er „off post“
      und ging jeden Tag zu Fuß rüber nach „Wharton“.
      Seine Frau, Kay, lebt noch, ist aber recht hinfällig geworden. In
      Kontakt bin ich noch mit der jüngsten Tochter, die mit ihrer Familie im
      Mai nach Deutschland kommen will — vielleicht klappt es mit einer
      Begegnung.

      Zum Stichwort Jazz: Die ersten Berührungen gab es natürlich gleich
      nach dem Krieg über AFN und die „Stimme Amerikas“. Richtig „angesteckt“
      wurde ich durch die „Glenn-Miller-Story“. Meine erste Platte —
      eigentlich gleich vier — war ein Album mit vier 78er Schellack-Platten
      aus dem Film, das ich von USA mit nach Hause brachte. Dann ging es
      Schlag auf Schlag, auch mit Terrys Hilfe im PX von Wharton.

      Deshalb auch von mir ein Dankeschön; das Stichwort Robert Frost hat mich
      in der Erinnerungskiste kramen lassen. Ein gutes Erlebnis.

      Beste Grüße
      Hans Müller