Informationsverarbeitung

3.5
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Beitragsfoto: Beispielbild | © Pixabay

Anlass

Motiviert von einem Tweet, der aus einer sehr interessanten Chat-Runde resultiert, in der ich das Glück habe, jener Teilnehmer zu sein, der von allen anderen noch etwas lernen kann, habe ich mich spontan dazu entschlossen, einmal etwas über die Vertrauenswürdigkeit einer Information zu schreiben und wie ich selbst Informationen einschätze.

Notwendigkeit

Gerade in Situationen, die sehr komplex, absolut unübersichtlich und zudem existentiell bedrohend sind, kommt es ganz besonders darauf an, wie man mit Informationen umgeht — also diese verarbeitet.

Deshalb haben gerade die Streitkräfte weltweit Systeme entwickelt, wie man Informationen einschätzen, bewerten, kennzeichnen und verarbeiten muss. Solche Systeme sind allerdings für unsere „heile Welt“ zu komplex und würden zudem die meisten Nutzer überfordern.

So habe ich für mich und meinen persönlichen Gebrauch ein einfaches Farbsystem entwickelt, mit dem ich bisher ganz gut zurecht kam. Jetzt, da es gilt, dieses ggf. auch in ein digitales Zettelkastenumfeld zu integrieren, habe ich es nochmals geringfügig überarbeitet.

Drei Dinge halte ich an einer Information für wichtig, (1) ihre Relevanz für mich, (2) die Qualität der Information an sich und (3) die Vertrauenswürdigkeit der Quelle. Diese drei Kriterien fasse ich wie folgt zusammen: von AA1 bis zu CC3.

Relevanz

A = Need-to-know

B = Nice-to-know

C = Small Talk

Qualität

A = überprüft und durch mindestens einer weiteren Quelle bestätigt

B = überprüft

C = ungeprüft

Vertrauenswürdigkeit

1 = Quelle vertrauenswürdig

2 = Quelle bekannt

3 = Quelle nicht vertrauenswürdig

Bei der Bewertung ist allerdings folgendes zu beachten:

  • die Relevanz ist beim persönlichen Gebrauch eine eigene Entscheidung, unterliegt aber im beruflichen Umfeld meist bestimmten Vorgaben. Auch kann sich diese Einschätzung ändern;
  • bei der Qualität ist darauf zu achten, dass die „weitere Quelle“ nicht einfach nur eine Kopie der ersten ist. Beispiel: ein Zeitungsartikel, anderer Zeitungsartikel und DPA als deren gemeinsamer Quelle –> damit ist die Information nicht von weiteren Quellen bestätigt!
  • die Vertrauenswürdigkeit der Quelle hängt nicht von der persönlichen Sympathie ab, sondern alleine davon, welche Qualität die bereits erhaltenen Informationen hatten.

Jetzt schaue ich einmal, wie meine Kurzbeschreibung vom Zettelstore-Erfinder angenommen und vielleicht sogar implementiert wird.

Auf jeden Fall aber empfehle ich allen, die Informationen erhalten und bewerten, dass sie grundsätzlich darauf achten, diese von mindestens einer weiteren Quelle bestätigt zu bekommen, bevor sie entsprechende Maßnahmen ergreifen, vor allem dann, wenn man diese später nicht mehr rückgängig machen kann.

„When we hear news we should always wait for the sacrament of confirmation.“

Voltaire, Brief an den Comte d’Argental (28. August 1760)

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