Krisen-Europa

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Beitragsfoto: Flagge des Europarats und der EU | © Pixabay

Selbstverständlich wünsche auch ich allen, dass sie möglichst von COVID-19 verschont bleiben werden, und im Falle, dass es den einen oder anderen doch erwischt, eine recht schnelle Genesung. Auf jeden Fall aber hoffe ich, dass der „Shutdown“ Europas und fast auch der gesamten Welt nicht ganz aus den Fugen gerät, und dessen Folgen von uns gehandhabt werden können.

Auch hierbei bin ich der festen Überzeugung, dass dies gemeinsam besser gelingt als alleine.

Ich hoffe weiterhin darauf, dass sich unsere freiheitliche Gesellschaft nicht nur wirtschaftlich erholt, sondern wir auch unsere Grundrechte als Unionsbürger wieder vollumfänglich zurückerhalten.

Realistisch betrachtet, müssen wir dabei aber feststellen, dass das mit den Allgemeinen Menschenrechten, die zumindest in den Europaratsländern juristische Gültigkeit erlangt hatten, nunmehr Geschichte ist.

Hier müssen wir nach COVID-19 handeln und auch die entsprechenden Konsequenzen ziehen: Staaten, die sich sogar ganz offiziell gegen die Allgemeinen Menschenrechte aussprechen, müssen aus dem Europarat entfernt werden! Ansonsten ist dieser nicht mehr als eine Hülle und „Talk-Shop“ von ein paar wenigen nationalen Abgeordneten, damit reine Geld- und Zeitverschwendung.

Wir müssen auch in Sachen Europäische Union dringend handeln, und ich hoffe noch darauf, dass sich während dieser Krise zumindest in einigen Mitgliedsstaaten eine Art von europäischer Solidarität entwickelt.

Hier gilt jetzt aber auch: weniger ist mehr! Wir müssen für Länder wie z. B. Polen und Ungarn eine Exit-Strategie schaffen und diese zumindest vorläufig wieder vor die europäische Tür setzen.

Wir müssen aber auch mit uns selber ehrlich sein und unsere Gemeinschaft vollumfänglich hinterfragen: wollen wir vielleicht doch nur eine wirtschaftliche Freihandelszone mit gegenseitigen Urlaubs- und Besuchsmöglichkeiten bei gutem Wetter?! Italien, Griechenland und die dortigen Migranten bzw. Flüchtlinge warten seit Jahren auf unsere Entscheidung.

Wir Europäische Föderalisten streben weiterhin die Vereinigten Staaten von Europa an und sind jetzt mehr denn je davon überzeugt, dass man Krisen, egal welcher Art, nicht mehr national handhaben kann.

Aber wir müssen auch der Gefahr ins Auge blicken, dass dies selbst den eingefleischtesten Nationalisten Gewahr wird, und diese dann den Europäischen Superstaat schaffen werden – ganz ohne Allgemeine Menschenrechte und europäische Bürger- und Grundrechte.

Damit könnten sich wohl einige von uns auch anfreunden, aber seien Sie sich alle bitte bewusst, dass auch ein Europäischer Superstaat nur ein Zwerg sein und das Schicksal aller Nationalstaaten erleiden wird: Krieg.

 „The physician must be able to tell the antecedents, know the present, and foretell the future – must mediate these things, and have two special objects in view with regard to disease, namely, to do good or to do no harm.“ 

Kurt Vonnegut, Slapstick, or Lonesome No More! (1999: 162)
Er zitiert Hippocrates, Of the Epidemics (Buch I, Kapitel 2)

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