Neckarmeile

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Beitragsfoto: Friedrich-Ebert-Brücke | © MonikaP auf Pixabay 

Jüngst hat man in Heilbronn die gut 500 Meter vom Bollwerksturm bis hin zum Götzenturm zur Neckarmeile erkoren, und wenn man die vielfältigen und oftmals auch exzellenten Angebote entlang des Neckars nutzt, kann es einem schon so vorkommen als ob es eine Meile wäre.

Auf jeden Fall aber haben sich die untere und die obere Neckarstraße in den letzten Jahren zu einem gut frequentierten Heilbronner Treffpunkt, einer echten Neckarpromenade, entwickelt, die man ohne Weiteres sehr empfehlen kann, welche auch die Heilbronner Innenstadt insgesamt aufwertet und mit dem Neckar bis hin zum Wertwiesenpark auf der einen oder bis zum Neckarbogen auf der anderen Seite weiteres Entwicklungspotential in sich birgt. Wenn man dann noch die Gegend um den Kaiser-Friedrich-Platz bis hin zum Hauptbahnhof oder gar den Europaplatz mit seinem angrenzenden Bildungscampus mit einbezieht, dann wird Heilbronn mit einem Angebot aufwarten können, das ohne Probleme auch mit den Angeboten weit größerer Städte mithalten kann.

Die Potentiale sind auf jeden Fall vorhanden und versprechen den kommenden Generationen zumindest eine rosige kulturelle, gesellige und damit lebenswerte Zukunft in Heilbronn.

Bis dahin gilt es das bereits Geschaffene zu schätzen aber vor allem auch zu nutzen und zu unterhalten. Hierzu habe ich gleich zwei Vorschläge:

Beschilderung und Ausschilderung

Man könnte ohne Weiteres damit anfangen, in Heilbronn Dinge auszuschildern, welche es auch bereits tatsächlich gibt. Neben der Sülmer City — diese Schilder gab es sogar schon einmal — kann man ganz gut die Neckarmeile ausschildern und damit allen Besuchern und Gästen sowie auch den Heilbronnern selbst zeigen, in welchem Heilbronner Teilbereich man sich gerade aufhält.

Dazu passt auch ganz gut, dass man den Europaplatz in Heilbronn wieder als solchen kenntlich macht.

Wenn jetzt noch Wegweiser hinzukommen, die dem Fußgänger und gerne auch dem Radfahrer die Wege dorthin zeigen, wäre bereits ohne große Mühen und Kosten ein guter Anfang gemacht.

Wunderbar wäre es, wenn man zudem noch die prominentesten Heilbronner Bäume zumindest in dieser Gegend gleich mit kennzeichnet.

Wasserspiel

Seit Längerem hat Heilbronn im Neckar gleich bei der Neckarbühne ein eigenes Wasserspiel. Sehr verwunderlich ist nur, dass dieses nicht genutzt wird. Schlimmer noch, dass es selbst während der heissesten Tage im Jahr, wo es sogar für die Stadtbevölkerung und auch für die Tierwelt insgesamt gesundheitlich von Vorteil wäre, ausgeschaltet bleibt.

Zwei Vorschläge, die sicherlich auch von weiteren Heilbronnern an die Stadtverwaltung herangetragen wurden, welche sehr leicht und ohne großen Aufwand seitens der Verantwortlichen umgesetzt werden könnten.

Das Einschalten des Wasserspiels sollte dabei sogar ohne die Beauftragung von externen Experten oder Werbeagenturen möglich sein. Der Gemeinderat und die Verwaltungsspitze könnte das Ganze sogar mit einer Reise nach Genf kombinieren, um sich vor Ort das Einschalten und den Betrieb eines Wasserspiels erklären zu lassen.

Wasserspiel im Neckar
Geht doch!

Am 7. August 2020 war es dann soweit, und die Verantwortlichen konnten in einer konzertierten Aktion das Wasserspiel wieder zum Leben erwecken.

Als meine bessere Hälfte und ich vorbeikamen, erlebten wir, wie ein kleines Mädchen, klatschend und lachend zugleich, dem Wasserspiel entgegenlief — schöner kann ein Spätnachmittag am Neckar wohl kaum verlaufen.

Weniger gut geht es dem Wassernebel, den die Stadt Heilbronn für die BUGA in der Kranenstraße installieren ließ. Ich meinte anfangs, dass diese Aktion völlig unnötig und auch überteuert sei, gewöhnte mich langsam und fand zum Schluss sogar Gefallen daran.

Wenn man heute die Kranenstraße entlang läuft, findet man genau diese Wassernebelanlage stillgelegt und mit vertrockneten Pflanzen garniert. Eine Schande sowohl für die Verantwortlichen als auch für die sogenannten BUGA-Freunde, die offensichtlich neue Prioritäten gesetzt haben.

Den Verantwortlichen möchte ich gerne in Erinnerung rufen, dass es nicht ausreicht, Infrastruktur einfach nur erstellen zu lassen, sondern, dass man diese unterhalten und gegebenenfalls auch erneuern muss. Zudem ist der erhoffte Gewinn der BUGA schnell wieder verflogen, wenn man hinterher und für alle erlebbar Teile davon vergammeln lässt — eine BUGA verpflichtet, auch nach 2019.


Nachdem das Wasserspiel bis Jahresende nur noch ein wenig und auch nur ab und zu vor sich hinplätscherte, ist es 2021 gar nicht mehr zu beobachten. Einzig ein paar Wasservögel nutzen die Installation, um vor allzu aggressiven Stadtbewohnern ein wenig Ruhe zu haben.

Dafür weiß ich aber jetzt und dies aus immer sehr gut informierter Quelle, warum die Neckar- oder Stadtfontäne bei uns keine Chance mehr hat. Sie steht dem 2020 fertiggestellten Weinpavillon im Wege, denn sie verbringt bei ungünstigem Wind Neckarwasser in die Weingläser vor Ort; was eigentlich einem guten Wein nicht schadet.

Die verantwortlichen Winzer scheinen aber festgestellt zu haben, dass das Neckarwasser den Wein sogar noch aufbessert und befürchten jetzt — denn sie kennen uns Heilbronner ganz gut, dass, wenn dies allgemein bekannt werden sollte, die Heilbronner gleich mit ihren eigenen Gläsern vorbeikommen und sich vor Ort und in bester Laune dann mit Neckarwasser amüsieren, anstatt noch den dort ausgeschenkten Wein zu kaufen.

„Und am Ufer steh’ ich lange Tage, das Land der Griechen mit der Seele suchend.“

Johann Wolfgang von Goethe, Iphigenie auf Tauris (1787)

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