Schnelles Geld

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Beitragsfoto: Münzen und Euro-Scheine | © Pixabay

Das staatlich forcierte Aufblühen von sogenannten Testzentren aller Art, ob aus dem Fenster eines Privathauses heraus, in einer Garage, einem leerstehenden Laden, einem nicht leerstehenden Geschäft jeglichen Metiers, in Arztpraxen, Apotheken, Tankstellen, Zelten oder Bretterbuden — würde mich nicht wundern, wenn auch mobile Wurstverkäufer inzwischen mitmischen –, hat einen ganz neuen Markt eröffnet, der symptomatisch für unser Regierungsverhalten ist.

Die Steuergelder müssen auf Teufel komm raus (!) unter das Volk gebracht werden — egal wie, Hauptsache die Menschen fangen an, sich um Almosen oder schnelles Geld zu balgen. Besser kann man bei uns kaum vom Versagen der eigenen Politik und dem unserer Verwaltungsapparate ablenken. Denn so lange die meisten Menschen meinen, sich irgendwie selber Vorteile sichern zu können, sind sie voll und ganz genau damit beschäftigt.

Und so findet man inzwischen in der Heilbronner Innenstadt gut alle 10 Meter ein Testzentrum. Die Geschäfte laufen bereits so gut, dass diese mit Freigetränken und Geschenken aller Art werben — auch Bargeld soll freiwilligen Testern schon angeboten werden.

Das Geschäftsgebaren „unserer Unternehmer“ lässt den damaligen Goldrausch in Kalifornien richtig alt aussehen, und wie man immer wieder in den Medien lesen kann, wurde damit auch den kriminellen Machenschaften Tür und Tor geöffnet — inzwischen werden einige Mitbürger schneller Millionäre als Carsten Maschmeyer.

Das Ganze läuft übrigens unter dem Vorwand der staatlichen Fürsorge und soll der Volksgesundheit dienlich sein. Deswegen kontrolliert auch kaum jemand, ob diese Tests überhaupt nach den gängigen Mindeststandards durchgeführt werden. Was auch solche Aussagen wie, dass „man lieber zu XY geht, da dort das Testen so angenehm sei und überhaupt nicht weh tut” erklärt — als gut ausgebildeter Laie, für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass diese Tests dann auch nur negative Ergebnisse bringen werden.

Und wenn man jetzt als Bürger darüber nachdenkt, was uns dieses deutsche Eldorado — von den fahrlässig herbeigeführten Toten einmal ganz abgesehen — tatsächlich kostet, dann sollte man dringend zumindest nach schnell machbaren Änderungen suchen.

Deshalb schlage ich vor, dass man sofort die folgenden Mindeststandards einführt:

  • Alle Tester müssen mindestens einen jahresaktuellen Erste-Hilfe-Kurs nachweisen,
  • zwischen den jeweiligen Teststationen müssen mindestens 100 Meter Abstand liegen,
  • keine Teststation darf den zu testenden Mitbürgern Geld oder geldwerte Vorteile anbieten,
  • jede Teststation muss einmal in der Woche kontrolliert werden,
  • die Anzahl der Test muss täglich an das Gesundheitsamt gemeldet werden und wird dort gesammelt, ausgewertet und öffentlich gemacht (sollte die Anzahl der Tests alleine im Stadtkreis am Tag die 200 000er Marke überschreiten, kommen die Verantwortlichen vielleicht sogar einmal etwas ins Grübeln).

Besser wäre allerdings, dass wir Bürger die Tests aus der eigenen Tasche zahlen, denn dann ist dieser Spuk sehr schnell wieder vorbei.

Ein wieder nur weiter so! hilft unserer Stadt, unserem Land und unserer Gesellschaft nicht wirklich weiter.


„Keine andere Kultur sägt so intensiv an dem Ast, auf dem sie sich befindet und kein Land hat sich so gründlich von seiner Identität verabschiedet wie Deutschland. Zwar haben wir die reichste Erbengeneration aller Zeiten, jenseits der materiellen Werte sind wir aber bettelarm.“

Peter Hahne in einem Interview in der Westfalenpost (19. November 2004)

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