Beitragsfoto: Mitglieder des Deutsch-Afrikanischen Vereins
Inhaltsverzeichnis
Nachbetrachtung
Bei einem mittäglichen sehr angenehmen Spaziergang durch die Stadt und entlang des Neckars, wobei ich u. a. erfreut feststellen konnte, dass die Kilianskirche heute nicht völlig zugeparkt war, traf ich rein zufällig einen Auswärtigen mit Heilbronner Wurzeln, den ich gleich morgen wieder bei einer Besprechung in Stuttgart treffe — so klein ist die Welt inzwischen geworden.
Da ich mich heute über keine allzu vollen Mülleimer aufregen und auch keinen Autos in der Fußgängerzone ausweichen musste, kam ich ein wenig ins Sinnieren und zwar über doch so einige Gespräche der letzten Tage, welche immer wieder denselben Tenor hatten: „Warum setzen sich die Politiker nicht für uns ein?“
Meine entsprechende Antwort ist inzwischen sehr simpel, nämlich weil ihr einfach nicht wählen geht. Man merke sich, nur wer wählt, der auch zählt! Unsere Volksvertreter sind auch nur Menschen, die zudem gerne immer wieder gewählt werden wollen. Und so ist es doch verständlich, dass diese sich dann verstärkt gerade um jene Mitbürger kümmern, von denen sie sich auch eine Stimme erhoffen. Alles andere wäre viel zu altruistisch und letztendlich auch für alle Seiten wenig zielführend.
Deswegen kann ich jedem nur raten, nicht nur vom Wählengehen zu sprechen, sondern diesen Worten auch Taten folgen zu lassen. Absolut nicht zu empfehlen ist, wirklich jedem und dies fortwährend zu erzählen, dass man an Wahlen kein Interesse hat. Denn dann muss man sich auch nicht darüber wundern, kein Gehör bei den Politikern vor Ort zu finden.
Fast zum Schluss des Spaziergangs musste ich leider zur Kenntnis nehmen, dass es auch die kommende Woche nichts mit einem gemeinsamen Käffchen mit Detlef Stern werden wird, denn der Freitag ist für mich kein normaler Vorlesetag, sondern ich lese dieses Mal im Rahmen von „Mann liest vor“ vor.
Europa-Ball
Gestern trafen wir uns vormittags zu einer ersten Besprechung mit den Partnervereinen der EUROPA-UNION, um über das Rahmenprogramm für den Europa-Ball 2024 zu sprechen. Gleich mehrere Vereine warfen ihren Hut in den Ring und so können wir den Ballteilnehmern ein sehr buntes und interessantes Programm auch während der Tanzpausen bieten. Zusätzlich geben wir unseren Partnervereinen die Gelegenheit, um im Foyer der Harmonie über ihre Vereine und gerne auch über die jeweiligen Herkunftsländer zu informieren.
Integration
Nachmittags gab es dann die Mitgliederversammlung des Deutsch-Afrikanischen Vereins. Dort bin ich seit Jahren einfaches Mitglied, wobei ich zudem einmal im Jahr die Kasse prüfen darf. Das Besondere am Deutsch-Afrikanischen Verein ist seine Zielsetzung, denn dessen Mitglieder möchten nicht etwa afrikanisches Kulturgut in Deutschland bewahren, sondern primär Deutsche mit afrikanischen Wurzeln besser in unsere Gesellschaft integrieren. Was mich dabei sehr beeindruckt, ist das Engagement das die einzelnen Mitglieder an den Tag legen. Leider aber muss man immer wieder erfahren, dass dieses Engagement wenig bis kaum Früchte trägt, wenn sich alteingesessene Heilbronner dagegen verwehren. Bereits 2005 hatte ich in einem Beitrag geschrieben, dass Integration keine Einbahnstraße sein kann. Fast zwanzig Jahre später schmerzt es dann doch sehr, wenn man immer wieder mit ansehen muss, wie gerade den integrationswilligen Mitbürgern Steine in den Weg gelegt werden oder diesen sogar im wahrsten Sinne des Wortes die Türe vor der Nase zugeschlagen wird.
Im völligen Gegensatz dazu schlupfen viele unserer Mitbürger und Verwaltungsmitarbeiter — der OB speist sogar mit Nazis (Russlandreisen sind aktuell weniger angesagt) — gerade jenen Menschen in den Hintern, die sich ganz offen gegen unsere Gesellschaft und unser politisches System stellen sowie von uns Deutschen verlangen, dass wir uns gefälligst an die neuen Gegebenheiten anzupassen hätten!
Dieses deutsche Duckmäusertum führt bereits dazu, dass wir gerade die willigen und produktiven Neubürger abschieben — weil es einfacher und bequemer ist — aber dafür selbst die schlimmsten Verbrecher bei uns behalten und diese dann noch auf unsere eigene Kosten durchfüttern.
Es ist längst überfällig, dass wir bei uns in Deutschland wieder das Leistungsprinzip einführen und jene Mitbürger — mit wie auch ohne Zuzugsgeschichte — fördern, die willig und fähig sind, anstatt den leistungsunwilligen und demokratie- wie auch gesellschaftsfeindlichen Menschen das Leben möglichst angenehm zu machen. Wir müssen endlich aus dieser ideologischen Sackgasse herauskommen, wo ganze Parteien immer noch skandieren: „Macht kaputt, was euch kaputt macht!“
Lilo Klug hatte dies wohl in späteren Jahren selbst erkannt, sich von der Partei- und Lokalpolitik abgewendet und sich der Integrationsarbeit verschrieben. Sie war bis zu ihrem Tod Mitglied im Deutsch-Afrikanischen Verein und nahm bis zuletzt auch an dessen Arbeit Anteil. Ich lernte dort eine ganz andere Lilo Klug kennen — nicht die Angehörige der fünften Kolonne — und zuletzt auch schätzen, nämlich als eine aktive Mitbürgerin, die sich nicht nur im Verein für echte Integration einsetzte.