Beitragsfoto: Kunst
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Vermischtes
Wegen der Temperatur wurde der gestrige Tanzabend etwas kürzer als geplant, nichtsdestotrotz war es ein gelungener Abend und bis auf jene beim Paso doble und Tango Argentino konnten wir alle unsere Figuren üben.
Die Abkühlung erfolgt dann heute in der Neckarhalde; mal schauen, wie viele Bahnen ich ziehen kann.
Aktuell wird bei vielen Bloggern darüber nachgedacht, warum die US-Presse und andere Medien Donald Trumps oder die Aussagen von anderen GOP-Politikern so völlig ungefiltert wiedergeben. Jüngst verglich ein New York Times Journalist die Aussagen von Kamala Harris und Donald Trump miteinander und hat dabei selbst die abstrusesten Lügen Trumps einfach so im Artikel stehen lassen. Ich habe ihn nun mal angeschrieben und gefragt, was denn das Rational dahinter ist. Vielleicht gibt es eine plausible Begründung dafür, warum man selbst ganz bewusste und sofort feststellbare Lügen von Politikern einfach so weiterverbreitet.
Ich vermute, dass der Trumpismus einfach nur der aktuelle Höhepunkt politischer Aussagen ist und wirklich keiner mehr Aussagen von Politikern ernst zu nehmen scheint — frei nach, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Diesbezüglich war ein gestriges Interview von Donald Trump aber kaum noch zu übertreffen. Wenn er verliert, dann müssen US-Amerikaner damit rechnen, über 100 % Steuern zu zahlen, aber wenn er gewinnt, dann werden die Sprit- und Energiepreise sofort um mehr als 50 % reduziert — den Republikanern wird der Sieg wohl nicht mehr zu nehmen sein.
Aber auch bei uns weiß man, wie man Wahlen gewinnt. Ich zitiere Stefan Pfeiffer (Gequirlter Murks, Porsches in der Innenstadt und mehr in der Wochenschau):
„Lindners Traum, so spottet man nun in Berlin, ist der: Einfach ins Auto steigen, schnell mal in die City fahren, dort gratis direkt vor dem Laden parken und Polierlack kaufen [saufen].“
Sollte es den einen oder andern AfD-Wähler nun zur FDP bewegen, könnte man fast noch mit einer solchen Politik leben.
Aus dem Leben
Damals — ist schon eine ganze Weile her — gab es bei uns auf dem Campus einen Laden. Schon an den Preisen konnte man feststellen, dass es der einzige war. Auch gab es die Eigenart, an die eigene Butzentür einen Hinweis zu heften, wo man gerade war. Einer meiner Kommilitonen wurde ganz zurecht für den Hinweis bestraft, dass er sich „beim Juden“ befindet. Man sage aber nicht, Menschen seien nicht lernfähig: der neue Hinweis lautete: „beim Ferengi“.
Jahre später war das Zusammenwachsen deutscher und französischer Einheiten nicht immer ganz so harmonisch wie es gerne kolportiert wurde. Flüche in beiden Sprachen waren an der Tagesordnung. Der Fluch „Scheiß Franzosen“ wurde allerdings von der Führung vehement bekämpft und so dauert es nicht sehr lange, dass sich Soldaten über die „Scheiß Japaner“ echauffierten. Für mich später ein Hoffnungsschimmer als ich die ersten französischen Soldaten „Baise japonaise“ oder gar „Scheiß Japaner“ fluchen hörte.
Spaziergang
Der gestrige Spaziergang war sehr erfreulich, denn wir konnten ein paar Ehrenamtliche bei einer Aufräumaktion im und am Neckar beobachten. Erstaunlich, was die drei alles in kurzer Zeit so aus dem Neckar zogen: ich sah einen Rollstuhl, einen E-Scooter des örtlichen Verleihers, mehrere Einkaufswägen, Gartenstühle, Fahrräder und viel sonstigen Schrott.
Was mich davon überzeugte, dass es wieder einmal an der Zeit ist, den Neckar im Stadtgebiet trockenzulegen und vollständig vom Müll zu befreien. Eine Aktion, die man bei uns in Heilbronn gut und gerne alle vier Jahre wiederholen könnte. Wenn man das Stadtgebiet und den Stadtwald noch mit einbezieht, wäre es sogar ein Müll-Triathlon. Und da alle vier Jahre veranstaltet, im wahrsten Sinne des Wortes olympiadisch. Aber noch besser, der OB könnte Heilbronn damit auch noch zur Olympia-Stadt küren!
Den gesamten Müll könnte man schließlich regelmäßig auf dem Gelände des ehemaligen Süddeutschen Eisenbahnmuseums auftürmen und damit über die Jahre hinweg ein Gesamtkunstwerk schaffen. Das Ganze noch in einem Plexiglaswürfel mit 75 Meter Kantenlänge, der dann sogar von der Autobahn oder vom Neckar aus beim Vorbeifahren gesehen würde.
Platte des Tages
Heute ist es das 22. Studioalbum von Miles Davis. Es wurde bereits am 2. März und am 22. April 1959 in New York eingespielt. Dieses Album liegt schon etwas länger auf meinem Server und ich habe mir auch noch die entsprechende LP gegönnt. Die Platte heißt übrigens „Kind of Blue“ und dürfte das erfolgreichste Jazz-Album aller Zeiten sein.
Abgemischt wurde das Album von Fred Plaut aus München. Neben Miles Davis spielen Cannonball Adderley, John Coltrane, Bill Evans, Paul Chambers, Jimmy Cobb und bei einem Stück („Freddie Freeloader“) sitzt Wynton Kelly am Klavier.
Das Album wurde übrigens am 17. August 1959 veröffentlicht, das ist nun auch schon 65 Jahre und einen ganzen Tag her. Meine Lieblingsplatte von Miles Davis ist aber weiterhin die etwas mehr dahinplätschernde „Sketches of Spain“, die am 18. Juli 1960 veröffentlicht wurde.