Beitragsfotos: Newport Beach | © Maximilian Kümmerle
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Gesundbrunnen
Zu seiner Eröffnung pilgerte ich noch mit einem Freund in den Gesundbrunnen. Später genossen wir so manchen Sommer den Wasserpilz. Als ich dann aber anfing, meine Bahnen zu ziehen, wechselte ich wieder in die Neckarhalde. Dort leistete ich auch den Großteil meiner Rettungswachen ab.
Heute können wir in der Heilbronner Stimme (2.9.2024: 28) lesen, dass das Bad am 8. September 2024 erneut unseren Hunden zur Verfügung gestellt wird. Ich gönne es den Vierbeinern und schlimmer als so manch anderer Badegast werden sie auch nicht sein, ganz im Gegenteil, ich gehe davon aus, dass das Bad abends in einem besseren Zustand sein wird.
Für eine aufstrebende Großstadt hätte ich noch eine weitere Idee, man lässt die Neckarhalde ganzjährig für Schwimmer geöffnet. Man könnte die Anlage sogar renovieren und im ersten Obergeschoss z. B. Warmluftduschen einrichten.
Labor Day
Der findet seit 1882 in den USA am ersten Montag im September statt und ist seit 1894 ein gesetzlicher Feiertag. Dieses Mal war es mir nicht vergönnt, auch nur einen Feiertag in den Staaten zu verbringen, mein Ältester nutzt den Tag allerdings, um aus Kalifornien zurückzureisen.
Ich bin derweil immer noch dabei, die gestrigen Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen zu verdauen. Wenigstens sind die Sachsen dabei nicht ganz so wild abgeschmiert wie die Thüringer. Meiner Überzeugung nach ist es weiterhin keine gute Idee, wirklich jedem die Transferzahlungen einfach nur so „in den Hintern zu schieben“ — egal ob reich oder arm, dies verdirbt einzig und alleine den Charakter.
Schlimmer, es verhindert dazu auch noch, dass ungebildete Menschen sich wenigstens ein wenig zivilisieren. Sie haben überhaupt keine Anreize, um etwas bessere Menschen zu werden.
Neckarhalde
Gestern Abend wagte ich es dann doch noch ein paar Runden und dies kurz vor Badeschluss zu ziehen. Mindestens zwei Polizeistreifen und Menschen von einem Sicherheitsdienst waren schon vor Ort.
Und auch die Vertreter der „Müllkulturen“ hatten wieder ihre Spuren hinterlassen. Morgens ist das Schwimmbad stets in einem sehr guten Zustand, die Stadtverwaltung lässt sich da inzwischen nicht mehr lumpen. Abends dann gleicht das Bad jedes Mal einer Müllhalde, und als ich ins Wasser ging, war dieses bereits bräunlichgrau und mit den üblichen Schwebstoffen garniert. Wir konnten nur froh sein, dass das Gesundheitsamt keine Proben genommen hat — man hätte das Bad wohl schließen müssen.
Zu meiner Schwimmaufsichtszeit Anfang der 1980er-Jahre hatten wir ab 5 % Fäkalienanteil noch so viel Chlor hinzugeschüttet, dass einem die Augen tränten und gut war es wieder; so verfärbt wie heute war das Wasser da allerdings noch nicht.
Wie vermisse ich den Strand von Newport Beach, selbst wenn ich es schon lange nicht mehr schaffe, von Pier zu Pier zu schwimmen.
Und so langsam verstehe ich es, warum Dieter Schwarz ein eigenes Schwimmbad in Heilbronn errichten lassen möchte. So wie unsere städtischen Bäder bevölkert sind, zieht man keine Leistungsträger nach Heilbronn — die ekeln sich nicht nur, die nehmen gleich wieder reiß aus.
Und mit der Bahn einfach zur Arbeit nach Heilbronn ein- und wieder auszupendeln geht auch künftig nicht.