31.8.02023

4.5
(8)

Beitragsfoto: Kneipe | © FelixMittermeier from Pixabay

Inhaltsverzeichnis

Thanatos

Die Lust am Untergang wird in Deutschland immer häufiger zelebriert. Ein gutes Anzeichen dafür ist der Zuspruch für wirklich alles, was unsere Demokratie und unser Wirtschaftssystem in Frage oder zumindest auf den Kopf stellt.

Alles was unser „Schweinesystem kaputt macht“ ist inzwischen Kult, dessen erste Vertreter haben schon längst selbst die höchsten Regierungsämter errungen und man findet sie weiterhin auf allen Ebenen unserer Politik und Verwaltung — wenn ein solcher dann doch einmal darauf angesprochen wird, plädiert er auf Jugendsünden und geht selbst mit Molotowcocktailattentaten oder der öffentlichen Verehrung von Staatsfeinden, demokratiefeindlichen Organisationen und Parteien straffrei aus. Hitlers „Mein Kampf“ zu zitieren oder das Buch gar beständig wie eine Bibel mit sich zu tragen, sind bei uns in der Politik bereits nur noch kleine Kavaliersdelikte. Auch einen Putin darf man ungestraft weiterhin als einen ehrbaren Politiker feiern und diesem die Treue bis in den Tod schwören.

Und wenn bei uns ein Politiker bei Todesdrohungen gegen andere Mitbürger und Volksvertreter erwischt wird oder mit Hakenkreuzen das Privateigentum von Mitbürgern beschmiert, dann reicht es, dass er ankündigt, seine Partei zu verlassen und die Welt ist für uns wieder völlig in Ordnung. Auffällig ist dabei, dass sich solche Volksverräter meist und immer gehäufter in den Parteien der linken und rechten Ränder befinden — man muss bei solchen Vorkommnissen als Bürger nicht einmal mehr abwarten bis diese Vermutung eine Bestätigung findet, denn wir wissen es bereits vorab.

Wir wissen dabei auch alle ganz genau, diese extremen Parteien am rechten und linken Rand sind unser Untergang. Dennoch werden sie von uns gefeiert, still und heimlich und erhalten bei jeder Wahl mehr Stimmen als zuvor. Viel zu viele machen dabei wieder mit und keiner will es sein!

Sigmund Freud bezeichnete dies als Thanatos-Triebsystem, dessen Ziel darin bestehe, das Lebendige zum Tode zu führen — die blanke Lust am Untergang! Und diese Todeslust ergreift wohl sämtliche Gesellschaften, denen es viel zu gut geht. Wir sollten die Brotkörbe wieder höher hängen, bevor dies der nächste Krieg für uns alle ganz von alleine macht.

Gastronomie

Heute dürfen wir in der Heilbronner Stimme (31.8.2023: 21) lesen, dass in Heilbronn drei gastronomische Betriebe (2,98) auf je 1 000 Einwohner kommen, das wären alleine im Stadtkreis ca. 400 Gaststätten. Und wem dies nicht genügt, der kann gerne nach Ilsfeld (3,11), Bad Wimpfen (3,29) oder gar Beilstein (4,03) ausweichen, wo die Kneipendichte noch etwas höher ist.

„Eine Sonderauswertung des Statistischen Landesamtes für den Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) zeigt, dass die Zahl der Gastrobetriebe in den Kommunen im Südwesten deutlich zurückgeht.“

Heilbronner Stimme (31.8.2023: 21)

Wenn man davon ausgeht, dass jeder Betrieb ca. 50 Stunden in der Woche geöffnet hat, ergibt das für jeden Heilbronner gut 6 Stunden pro Woche, wo wir alle in einem Gastronomiebetrieb sitzen könnten. Und da gleich mehrere Plätze in jedem Betrieb zur Verfügung stehen, erhöht sich die Stundenanzahl bei etwa 50 Sitzplätzen gut und gerne auf 60 Wochenstunden je Bürger — Thomas Aurich wird dies aber viel genauer beziffern können und mich sicherlich darauf hinweisen, falls ich mit meiner Rechnung völlig danebenliege.

Und wenn man jetzt noch davon ausgeht, dass wir nicht mehr so viel Zeit wie noch in den 1960er-Jahren in Gaststätten verbringen, dann kann man durchaus Verständnis dafür aufbringen, wenn die Anzahl der Gastronomiebetriebe weiter abnimmt.

Was mich am Stimme-Bericht dann doch etwas stört, ist die Klage über zu wenige Gaststätten in einzelnen Dörfern um Heilbronn herum. Dem liegt wohl das Verständnis zugrunde, dass der Staat dafür zu sorgen hätte, jedem Bürger zu jeder Zeit und an jedem Wunschort eine Kneipe zur Verfügung zu stellen.

Wir sollten wenigstens die Wirtschaften der Wirtschaft überlassen und werden dabei feststellen, dass gerade dort Gastronomiebetriebe entstehen und auch bestehen werden, wo die Bürger solche auch besuchen. Und gibt es zu viele davon, dann entscheidet der Markt, wer bleibt und wer nicht.

Im Falle, dass wir auch das vom Staat geregelt bekommen wollen, erhalten wir künftig genau solche Kneipen.

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Jetzt bin ich wieder einmal gespannt darauf, ob und wie diese neue Spielerei genutzt wird?


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  • Der Fehler im System tritt wohl in jeder Generation unter neuem Antlitz auf. Eine Zeitverzögerung ist auch zu berücksichtigen; schließlich wurden die heutigen Bösewichter nicht von der Gegenwart geprägt, sondern vom Zeitgeist der vergangenen Jahrzehnte. Insgesamt geben die heute jungen Generationen doch Anlass zur Hoffnung – zumindest nach meiner Wahrnehmung.