6.12.02022

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Beitragsfoto: Nikolaus | © Maren Winter auf Shutterstock

Inhaltsverzeichnis

Tanzen

Heute wurde ich zu meiner großen Überraschung gleich mehrfach gefragt, welche Musik- oder Tanzdarbietungen mir beim Treffpunkt Europa am besten gefallen hätten. Dies brachte mich dann doch ins Grübeln.

Anfangs war ich beim Treffpunkt Europa mit der Organisation und dem Verkauf von Essen und Getränken beschäftigt und so nahm ich in den ersten Jahren das Bühnenprogramm gar nicht richtig wahr. Aber an die wunderbaren Kostüme der spanischen Tänzerinnen oder an meine Lieblingslieder vom Coro del Grappa kann ich mich tatsächlich noch erinnern. Als ich dann die Moderation des Bühnenprogramms mit übernahm, konnte ich erstmals das gesamte Potpourri des Treffpunkts Europa miterleben und war mehr als erstaunt. Eine solche Vielfalt und dabei auch Qualität ist wohl bis heute einzigartig. Noch schöner, das Heilbronner Publikum goutierte das Ganze immer wieder aufs Neue und so kam es zu einem mehr als ansprechenden Zusammenwirken von Künstlern und Publikum, das nicht selten dazu führte, dass aus beidem eins wurde.

Ganz besonders aber erinnere ich mich an einen sehr kurzfristigen Ausfall einer Gruppe, der mich alleine auf der 100 qm großen Bühne zurückließ. Ein kurzes Gespräch mit Heinrich Krayl ergab, dass ich wohl etwas länger als sonst überbrücken müsse. Und so fiel mein Blick auf einem kleinen Jungen, der tapfer sein Keyboard bewachte, welches noch nicht abgebaut worden war. Ich fragte ihn, ob er nicht ein wenig Musik machen könne und kaum hatte er die ersten Töne gespielt, war auch „seine“ bosnische Tanzgruppe wieder da und begleitete ihn; ein paar Augenblicke später tanzten bosnische, kroatische und serbische Tanzgruppen gemeinsam auf der Bühne und der Tag war gerettet.

Das Jahr darauf fragte mich der Junge von ganz alleine, ob er wieder spielen dürfte und ich baute sein Spiel mit ins Programm ein, was sofort dazu führte, dass die Bühne voll mit tanzenden Heilbronnern aus der gesamten Welt war. Als Organisator dachte ich sofort an die Worte von Achim Schlager, der die Dittus Bühne stellte, dass seine Bühnen dies ohne Weiteres abkönnen. Und die Folgejahre stellte er immer sicher, dass selbst ganz Heilbronn auf seiner Bühne ohne Probleme hätte tanzen können.

Und so wurde dieses gemeinsame Tanzen von Menschen aus allen Ecken der Welt, und dies zu ein und derselben Musik, ein fester Bestandteil eines jeden Treffpunkts Europa. Die Bühne war jedes Mal mehr als voll und die Menschen tanzten noch in Reihen vor wie auch um die Bühne herum. Für mich ganz persönlich der Höhepunkt eines jeden Treffpunkts Europa, ein wahre Sternstunde für uns Menschen.

Hätte ein Stefan Zweig dies erlebt, wäre sein entsprechendes Buch sicherlich um ein Kapitel reicher geworden. Leider aber war der Treffpunkt Europa den verantwortlichen Heilbronnern zu popelig oder gar zu billig, wahrscheinlich aber konnte kein Vetter daran etwas verdienen, und so richtete ein OB-höriger Gemeinderat den Treffpunkt Europa auf dem Kiliansplatz zugrunde.

Gerade in Zeiten, wo schon wieder ein Krieg durch Europa tobt, wäre das gemeinsame Tanzen von Menschen aus allen Ecken dieser Welt und dies noch zu ein und derselben Musik mehr als notwendig! So aber bleiben jenen, die diese erfreulichen Zeiten noch miterleben durften, wenigstens sehr schöne Erinnerungen an bessere Zeiten und das Gute in uns Menschen.

Weihnachtsfeier

Mitglieder der EUROPA-UNION Heilbronn treffen sich heute Abend auf dem Kiliansplatz, um dort beim Weihnachtsmarkt den monatlichen Europastammtisch mit einer kleinen Weihnachtsfeier zu kombinieren.

Erstmals soll dabei gewichtelt werden, wobei jene Stammtischler, die ein kleines Geschenk mitbringen, später mit einem anderen kleinen Geschenk wieder nach Hause gehen können. Die Tradition des Wichtelns stammt ursprünglich aus Skandinavien und soll an eine nordische Sagengestalt, den Wichtel, erinnern, der heimlich Gutes tut. Deshalb war es ursprünglich auch üblich, dass man beim Wichteln eine Person genannt bekommen hat, der man dann im Zuge der Adventszeit heimlich ein kleines Geschenk zusteckte. Und so bin ich einmal gespannt darauf, wie sich der heutige Abend entwicklen wird.

Auf jeden Fall aber werde ich dem guten Rat meiner Großmutter folgen und nur den Glühwein trinken, den ich auch selbst zubereitet habe.

Nikolaus

Für meine Weblog-Leser habe ich heute ein kleines Nikolausgeschenk und zwar das neueste Lied von Angelo Bengui zum Anhören und gerne auch zum Herunterladen. Sein Titel ist „Nzimbu“; damit wird im Kongo Muschelgeld bezeichnet. Wer mehr Lieder von Angelo Bengui hören möchte, der kann gerne auch auf dessen YouTube-Kanal vorbeischauen.

Angelo Bengui ist nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch der Vorsitzende des Deutsch-Afrikanischen Vereins in Heilbronn. Die Musikdarbietungen seiner Gruppen beim Treffpunkt Europa sind legendär und ich habe mich zudem immer wieder darüber gefreut, wenn ich bei den Weihnachtsfeiern des Deutsch-Afrikanischen Vereins auch einmal trommeln durfte; ob sich die anderen Gäste darüber freuten, darf bezweifelt werden.

Angelo Bengui stammt ursprünglich aus Angola und seine Musik hat auch einen entsprechenden Hintergrund, allerdings erinnern mich viele seine Musikstücke an die Karibik. Auf jeden Fall aber machen sie allesamt gute Laune und versüßen einem den Tag.

Und so hoffe ich, dass auch Sie heute den Tag mit etwas mehr Schwung als sonst angehen werden.


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