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Früher™ hatte zumindest jede Partei und auch die EUROPA-UNION je eine Jugendorganisation. Die FDP in meiner Jugendzeit sogar einmal gleich zwei.
Nun könnte man sich fragen, warum man in der heutigen Zeit überhaupt eine Jugendorganisation im politischen Bereich benötigt, besonders da wir längst über Altersgrenzen, Geschlecht und sonstige Unterscheidungen hinweg sind. Auch weigern sich inzwischen selbst völlig überalterte Parteimitglieder in vermeintliche Altersverbände integriert zu werden (Friedrich Merz –> Senioren Union).
Unabhängig von der Notwendigkeit von Jugendorganisationen haben diese sich längst weiterentwickelt, aus ehemaligen Verbänden junger Parteimitglieder wurden Parallelverbände, die kaum noch Jugendliche als Mitglieder haben. Böse Zungen unken bereits, das man aus einer Funktion innerhalb der Jungen Union nahtlos in eine Funktion bei der Senioren Union überwechseln kann.
Und so ist es wohl nur folgerichtig, dass sich nun neben der Jungen Union eine Junge Gruppe konstituiert, welche zumindest die im Geiste jung gebliebenen Mitglieder vereinen soll; wobei ein Philipp Amthor wird wohl niemals so richtig erwachsen werden. Wenn ich mich dazu noch richtig erinnere, dann hieß dieses Gewächs vor ein paar Jahren noch Schüler Union.
Aus der Sicht von Posten- und Pöstchenjägern betrachtet, oder einfach nur, um fast jedes Mitglied glücklich machen zu können, wäre es vielleicht sogar angeraten, das Ganze noch weiter auszubauen: Baby Union, Kinder Union, Schüler Union, Junge Gruppe, Junge Union, fast noch Junge Union, Junge Union (UHU) und zum krönenden Abschluss dann noch eine Junge Union a. D.
Die anderen Parteien werden sich sicherlich diesem Erfolgsrezept anschließen wollen. Wobei keine einzige unserer Parteien oder politischen Organisationen tatsächlich jemals selbst an die Inklusionspropaganda geglaubt hat.
Und so ist es auch nur folgerichtig, dass die Junge Gruppe als Gruppe im Bundestag im Vorfeld ganz pressewirksam gegen die Rente stimmt, dann aber jedes einzelne Mitglied der Jungen Gruppe bei der folgenden Abstimmung dafür stimmt.
Da sind die Ewigjunggebliebenen genau so weit wie die Ewiggestrigen. Heute Brandmauer ja, morgen Brandmauer nein — man plappert einfach das nach, was man glaubt, dass es das Gegenüber gerade hören möchte.

