11.9.02023

4.8
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Beitragsfoto: Müllüberwachung sechs Tage später

Europaflagge

Da Deutschland Mitglied der Europäischen Union ist, sollte sowohl bei den Bundesbehörden als auch bei den anderen Anstalten, Stiftungen und Körperschaften zusätzlich neben der Bundesflagge die Europaflagge gesetzt sein. In Baden-Württemberg hängen erst die Europaflagge, rechts davon die Bundesflagge und wiederum rechts davon die Landesflagge und last bot not least rechts von dieser die Gemeindeflagge.

Wie man damit gut sehen kann, ist eine Beflaggung mit der Europaflagge auch in Baden-Württemberg allgemein Usus, wobei Baden-Württemberg eine Beflaggung dem Bunde entsprechend geregelt hat. Ohne besondere Anordnung ist dabei an den folgenden Tagen zu beflaggen:

  • am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar)
  • am Tag der Arbeit (1. Mai)
  • am Europatag (9. Mai)
  • am Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes (23. Mai)
  • am Jahrestag des 17. Juni 1953
  • am Jahrestag des 20. Juli 1944
  • am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober)
  • am Volkstrauertag (2. Sonntag vor dem 1. Advent)
  • am Tag der Wahl zum Deutschen Bundestag sowie
  • am Tag der Wahl zum Europäischen Parlament.

In sehr vielen Mitgliedstaaten der EU ist es Usus öffentliche Gebäude ganzjährig zu beflaggen — nicht so bei uns in Deutschland. Bei uns werden nur die relevanteren Behörden und Dienststellen ständig beflaggt. Aber uns Bürgern steht es frei, unsere Privatgebäude mit einer Europa- oder der Bundesflagge zu zieren. Hierbei wird allerdings empfohlen, auf das Hissen einer Bundesdienstflagge zu verzichten.

Und so wäre es gar keine schlechte Idee, wenn die Stadt Heilbronn auch das Rathaus an den oben erwähnten Tagen eine Europaflagge hissen könnte. Damit zusätzlich den Europaplatz zu kennzeichnen, wage ich schon gar nicht mehr zu träumen — hier fehlt es den dafür verantwortlichen Heilbronnern einfach am europäischen Geist.

Ganzjährige verpflichtend wäre es übrigens, all jene Heilbronner Gebäude mit einem „EU-Hinweis“ zu versehen, deren Institutionen, Behörden oder Firmen von der Europäischen Union kofinanziert sind — das sind sehr, sehr viele! Leider aber habe ich bisher nur ein einziges Gebäude in Heilbronn gefunden, wo diese Auflage erfüllt ist — hier fehlt es den dafür Verantwortlichen schlicht und einfach an Anstand.

Gratulation

Wenn ich an eines nie geglaubt habe, dann daran, dass eine deutsche Mannschaft im Basketball den Weltmeistertitel erringt. Umso mehr meine Freude gestern! Die Basketball-Nationalmannschaft um Kapitän Dennis Schröder gewann in Manila das Endspiel gegen Serbien mit 83 : 77 (47 : 47) und feierte damit ihren größten Erfolg.

Nach dem achten Sieg von insgesamt acht Turnierspielen waren die deutschen Basketballer zum ersten Mal Weltmeister und dies ca. 30 Jahre nach dem Gewinn der Europameisterschaft in München. Vor gut einem Jahr errangen sie die Bronzemedaille bei der letzten Europameisterschaft in Berlin, was ich damals schon für ausgezeichnet erachtete.

Nachbereitung

Die letzten Tage bedurften einer Nachbereitung und dies ist uns am Wochenende auch ganz gut gelungen. Zuerst saßen wir im kleineren Kreis zusammen und dann nahmen wir zum einen die Müllproblematik und zum anderen mögliche Standorte für Windkraftanlagen näher in Augenschein.

Dabei trafen wir, den Marktplatz und seine Umgebung meidend, auf sehr viele Mitbürger, die aus den vielen Seitenstraßen kommend zum Weindorf pilgerten oder am Sonntag die geöffneten Ladengeschäfte in und um die Fußgängerzone herum aufsuchten. Bei bestem Wetter waren die Straßen gefüllt, die letzten Parkplätze außerhalb der leeren Parkhäuser vergeben und die allgemeine Stimmung insgesamt sehr gut.

Kaum einer schien die Müllberge zu beachten, die sich erneut um unsere Sammelstellen bilden und dies ist inzwischen kein singuläres Ereignis mehr, sondern ein Dauerproblem. Und da hilft es nichts, dass die Stadtverwaltung wieder einmal und viel zu spät versucht, doch noch etwas zu tun. Vor Kurzem wurde bekannt, dass man jetzt für sehr viel Geld eine völlig nutzlose Videoüberwachung an manchen Sammelstellen aufstellen lässt.

Das Ganze, wie von mir schon öfters vorgeschlagen, mit entsprechendem Personal (z. B. Müll-Sheriffs) selbst anzugehen und dabei auch noch Geld in die Stadtkasse zu bekommen, hat man vehement ignoriert und solidarisiert sich lieber mit jenen Menschen, die Heilbronn zu einem Saustall machen — warum auch immer, vielleicht sogar, um Johann Wolfgang von Goethe auch heute noch zu gefallen.

Als wir dann endlich die Müllberge hinter uns gelassen und die Weinberge um Heilbronn herum erklommen hatten, konnten wir nicht nur den Ausblick genießen, sondern auch einmal genauer gucken, wie sich Windkraftanlagen in das Stadtbild einfügen würden.

Sicherlich wird dies eine Veränderung zum gewohnten Stadtbild mit sich bringen, aber es wird insgesamt mit dazu beitragen, dass auch die kommenden Generationen noch halbwegs lebenswert in Heilbronn existieren können. Und wenn dereinst das Energieproblem gelöst sein wird, dann können unsere Enkel die Windkraftanlagen wieder ohne größere Probleme demontieren — ich bin fest davon überzeugt, dass wir dies unseren Enkelkindern schuldig sind, wobei das Viertele Trollinger beim Weindorf deswegen auch nicht schlechter schmecken wird!

Vom Weinausschank am Wartberg, der wegen des Weindorfs für meinen Geschmack genau die richtige Besucherzahl hatte, konnten wir nicht nur gut über Heilbronn blicken, das fast goethemäßig da lag („Alles was man übersieht ist fruchtbar“), sondern in der Ferne auch bereits ein erstes Windrad sehen.

„Die Hauptstraßen sind meistens rein, aber die kleinen, besonders nach den Mauern zu weniger: jedem kleinen Hausbesitzer zum Misthof dienend.“

Johann Wolfgang von Goethe, Tagebuch (27. / 28.8.1797)

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