12.10.02021

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Inkompetenz

Als Vereinsvorsitzender habe ich mich nach 16 Jahren Vereinsvorsitz daran gewöhnt, dass unsere Stadtverwaltung Schwierigkeiten mit E-Mail-Verteilern und Adresslisten hat — andere Stadtverwaltungen schulen ihre Mitarbeiter entsprechend. Was ich nach all den Jahren aber immer noch nicht verstehe ist, dass man sich seitens der Stadtverwaltung erstmals an jeden anderen wendet, wenn es um diesen von mir geführten Verein geht, nur nicht an mich.

Man kann als Stadtverwaltungsmitarbeiter so inkompetent sein wie es der Steuerzahler gerade noch erlaubt, aber über ein Mindestmaß an Anstand und Höflichkeit sollte man zumindest doch verfügen.

Älterwerden

Das Schöne an unserer Zeit und unserem Land ist, dass viele von uns bei bester Gesundheit sehr alt werden können. Ein dabei allerdings auftretendes „Problem“ ist, dass viele dieser Glücklichen dann gesellschaftliche oder politische Positionen „für die Ewigkeit“ für sich in Beschlag und in Anspruch nehmen und damit den Folgegenerationen nicht nur Chancen entziehen, sondern damit vor allem auch den gesellschaftlichen Wandel zumindest ausbremsen, wenn nicht gar über viele Jahrzehnte hinweg verhindern.

So kommt es, dass wir in Deutschland inzwischen bei sehr vielem dem Rest der Welt gut 30 Jahre hinterherhinken, und uns Fortschritte nur noch von außerhalb zugetragen werden — ohne Globalisierung wären in Deutschland weiterhin Telefax und Kupferkabel State of the Art!

Wenn wir uns noch retten aber vor allem unseren Enkeln noch eine Chance geben wollen, dann ist es wirklich an der Zeit, dass die derzeitigen „öffentlichen und staatlichen Sesselbesetzer“ ihre sehr bequemen und äußerst lukrativen Sitzgelegenheiten räumen und damit unserer Zukunft eine Chance geben!

Kraftwerk

Heilbronn hat seit Jahrzehnten ein Kohlekraftwerk mit mehreren Blöcken. Obwohl zeitweise Atomkraftwerke in der unmittelbaren Nachbarschaft vorhanden waren, hat man darauf verzichtet, dieses Kohlekraftwerk stillzulegen. Großkraftwerke sind einfach eine sehr gute und bequeme Einnahmequelle, wobei die Folgekosten als auch die Kollateralschäden von der Allgemeinheit getragen werden.

Seit Jahrzehnten wird zudem darüber gerungen, ob es nicht wesentlich sinnvoller und umweltschonender wäre, wenn man auf Großkraftwerke zugunsten kleinerer Einheiten verzichtet. Auch darüber, dass man die größten Dreckschleudern schon längst hätte ersetzen müssen.

So soll es nun 2026 in Heilbronn soweit sein, dass man wenigstens auf die Kohle verzichtet — die zudem viel zu wertvoll ist, als sie nur zu verbrennen! Aber dass man nun wieder auf ein Großkraftwerk setzt — und nicht einmal auf eine moderne Anlage, geschweige denn auf einen umweltverträglichen Kraftstoff — wird wohl alleine den Interessen des Betreibers geschuldet sein.

So hoffe ich nur, dass der Gemeinderat seine Hausaufgaben gemacht hat, denn diese Entscheidung trägt bis ins 22. Jahrhundert, von den Folgekosten für uns Heilbronner ganz zu schweigen. Nachdem nun der Gemeinderat dem Projekt zugestimmt hat, sollen nun die Bürger mitdiskutieren dürfen — das hätte vielleicht Sinn gemacht, wenn notwendige Diskussionen vor den entsprechenden Entscheidungen erfolgt wären.

Aber vielleicht erreichen die verspäteten Diskussionen wenigstens ein Ziel, nämlich, dass sowohl der Kraftwerksbetreiber als auch die Stadtverwaltung die Gesamtkosten des Heilbronner Kohlekraftwerks — einschließlich der verursachten Schäden und Spätfolgen — transparent und vor allem einmal ehrlich aufarbeitet. Das sind uns Bürgern beide weiterhin schuldig!

Und zudem sollten die Betreiber und Genehmigenden einmal so verantwortungsvoll werden, dass sie dem Bürger zuvor — vor dem Betrieb des bereits genehmigten Gaskraftwerks — die zu erwartenden Folgen für die Stadt und seine Bürger aufzeigen werden.

Diese Transparenz muss bei allen öffentlichen oder die Allgemeinheit betreffenden Bauten zur Pflicht werden, denn es geht nicht in erster Linie um die Bau- oder Erstellungskosten, sondern in erster Linie um den Unterhalt und letztendlich auch den Abriss von solchen Großprojekten — einschließlich deren Folgen.

Wir könnten ganz einfach bei Straßen- und Brückenbauten einmal anfangen.


Geburtstag des Tages

Ralph Vaughan Williams

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  • Hallo Heinrich,
    ich frage mich ernsthaft, wie es möglich ist, dass Personen wie Herr Schäuble Jahrzehnte im Bundestag sitzen! Ich habe gerade gegoogelt, er ist seit 1972 im Bundestag …
    Kanzler werden nur noch 2x hintereinander gewählt, sonst gibt es Filz und wie du sagst, Stagnation … usw.
    Liebe Grüße,
    Deine Karin

    • Liebe Karin, dass die CDU aufgrund von Schäuble und Co. jetzt unter die 20% rauschen und Mühe haben werden, um nicht ganz in der Versenkung zu verschwinden, spricht nicht nur für uns Bürger, sondern lässt hoffen, dass die CDU-Nachfolger — schon alleine aus persönlichem Interesse heraus — von den Fehlern ihrer Vorgänger lernen. Sollte Friedrich Merz jetzt CDU-Chef werden, verstehe ich das Ganze selbst nicht mehr.