14.9.02021

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Skizze eines Berges | © Pixabay

Treffen

Sehr kurzfristig traf ich mich am Abend noch mit Europäischen Föderalisten aus dem Unterland. Das Treffen fand auf der Burg Stettenfels statt, was zudem einen wunderbaren Blick in die Landschaft garantierte.

Das Thema des Treffens war die, vor kurzem angekündigte, Aktion 500, welche die EUROPA-UNION Heilbronn mit neuem Schwung aus der Pandemie führen soll. Sehr gefreut hat es mich dabei, dass seitens der anwesenden Mitglieder sehr detaillierte Nachfragen kamen. Noch mehr gefreut hat es mich, dass sie mir ihre Unterstützung zusicherten.

So konnte ich hoch motiviert den heutigen Tag beenden.

Werte

Zum ersten Mal wurde ich bei einer Veranstaltung der Diakonie im Martin Luther Jahr 2017 darauf aufmerksam gemacht, dass der Erfolg der westlichen Welt im Allgemeinen und unserer bundesdeutschen Gesellschaft im Besonderen auf dem Protestantismus basiert.

Diese damals für mich sehr steile These hat mir dennoch zu denken gegeben und inzwischen bin ich fest davon überzeugt, dass dem auch so ist. Hinzu kommt, dass Joseph Henrich dazu mit seinem Buch „The WEIRDest People in the World“ (2019) eine entsprechende und sehr gute Argumentationskette aufbaut.

Kurz und knapp, der Protestantismus hat es geschafft, nicht nur der Schrift, sondern auch der Vertragstreue eine sehr hohe Bedeutung in unseren westlichen Gesellschaften zu verschaffen. Und beides ist die Grundlage für unseren Erfolg. Damit unterscheiden wir uns bis heute von den „Clangesellschaften“, die ausschließlich auf der Familienehre basieren sowie von der Hand in den Mund leben.

Derzeit wird unser Erfolgsmodell aber zeitgleich von zwei Seiten aus vehement angegriffen und in Frage gestellt. Zum einen ganz offensichtlich von unseren politischen Parteien selbst, deren Mitglieder langsam aber sicher hin zu reinen Clanstrukturen — die letzten Wahlkampftage dienen gut zur Anschauung — retardieren, und zum anderen von sehr vielen Einwanderern, die zwar — und auch verständlicher Weise — von unserem gesellschaftlichen Erfolg profitieren möchten, dabei aber ihre überkommenen Clanstrukturen und völlig antiquierten Wertvorstellungen beibehalten möchten.

Wenn wir unsere westliche Welt noch retten wollen, dann muss nicht jeder Einwohner Christ oder gar evangelisch werden, aber jeder Einwohner muss eindeutig und ein für allemal akzeptieren, dass wir allesamt eine Rechtsgemeinschaft sind, in der man Abmachungen, Verträge und Gesetze einhält sowie nicht nur die Regeln und Gebräuche vor Ort respektiert, sondern auch selber lebt.

Weindorf

Heute konnte man in der Heilbronner Stimme lesen, dass es wohl von mehreren Seiten her Bestrebungen gibt, ein permanentes Weindorf in Heilbronn zu etablieren.

Das passt zu den anderen Bemühungen, jeden Weinberg um Heilbronn herum zu einer Schänke zu machen und in der Innenstadt dafür zu sorgen, dass man keine zehn Meter mehr zu gehen braucht, um in einer Kneipe Rast zu finden.

Dies alles wird erst dann verständlich, wenn man auf die Überalterung unserer Bevölkerung, der Verwaltungsspitzen und des Gemeinderats blickt. Wir sind in Heilbronn nämlich in der glücklichen Lage, sehr viele Menschen zu haben, die über ausreichend Geld und viel Zeit verfügen, um das Leben in vollen Zügen genießen zu können.

Dazu kommt langsam aber sicher noch ein Schwung junger Menschen hinzu, die, aufgrund ihrer Hochschulzugehörigkeit, ebenfalls Zeit zum Gedankenaustausch in Kneipen und Wirtschaften haben.

So gemütlich sich das Ganze auch darstellt und so schön es ist, auf so eine große Vielfalt an kulinarischen Angeboten zugreifen zu können, so müssen wir aber sehr aufpassen, dass Essen und Trinken nicht zum Heilbronner Alleinstellungsmerkmal wird.

Spätestens dann, wenn einmal unser vielleicht sogar „kostenloser“ Nahverkehr täglich morgens und abends mit lauter Weindorfbesuchern überfüllt ist, sollte man sich über unsere Stadt Gedanken machen, denn was geschieht mit Heilbronn, wenn die Rentnerwelle einmal gut behütet auf den Friedhöfen liegt?


Geburtstag des Tages

Alexander von Humboldt

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