18.6.02022

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Beitragsfoto: Bayerischer Wald | © Felix Mittermeier auf Pixabay 

Trockenheit

Die Ignoranz von einigen Mitbürgern ist wohl kaum noch zu überbieten, da spaziere ich bei bestem Wetter durch die Stadt und kann gleich bei mehreren Mitbürgern zugucken, wie diese ihre Autos in Ihren Höfen, den Garageneinfahrten oder gleich auf der Straße waschen.

In Heilbronn gilt halt immer noch, dass es erst dann Samstag ist, wenn die Nachbarn ihrer Lieblingsbeschäftigung, nämlich dem Autowaschen, nachgehen. Die zweite Lieblingsbeschäftigung ist dann wohl, mit dem Auto völlig sinnlos und zweckbefreit die Allee hoch und runter zu fahren.

Wenn ich dies so betrachte, dann wundert es mich doch ein wenig, dass so viele Entscheider immer öfters darüber nachdenken, Heilbronn sehr schnell und ohne großes Gespür für unsere Stadt mit extra Fahrradstraßen auszustatten. Wie auch immer, noch abstruser sind die Gedanken jener, die glauben, man könne den sich abzeichnenden Mangel an Erdgas dadurch beheben, indem man den Bürgern Verzicht predigt.

Das wird nicht funktionieren, und sobald kein Gas mehr aus der Leitung kommt, werden wir Zeugen einer gesellschaftlichen Tragödie. Unsere vom Überfluss völlig verwöhnten und vom Sozialstaat gehätschelten Menschen werden die Böden in den Mietwohnungen verheizen und Alleebäume fällen. Auf jeden Fall werden wir allesamt ein großes Spektakel erleben.

Und bis dahin waschen wir unsere Autos, am liebsten bei weit über 30 Grad Außentemperatur, und verballern den Sprit zur Fahrt an die Baggerseen oder in die nächste Kneipe.

Bewährungsprobe

Mein reparierter Grill hat seine erste Bewährungsprobe überstanden und konnte bei einer ganz spontanen Grillparty seine gesamten Vorzüge ausspielen. Mich hat es dabei sehr gefreut, dass zudem noch Kapazitäten frei blieben, was nun als Rechtfertigung gegenüber meiner besseren Hälfte dienen kann, die vor Jahren bei der Anschaffung über dessen Größe nicht so sehr erfreut war.

Da es nun aber gelang, dass sowohl traditionelles wie auch sehr modernes Grillgut ganz harmonisch nebeneinander zubereitet werden konnte, ist auch sie inzwischen mit meiner Kapazitätswahl zufrieden. Und ich warte immer noch darauf, dass ich demnächst auch einmal die Kochplatte mit anwerfen werden kann.

Zumindest das derzeitige Wetter sollte solch einer Unternehmung nicht entgegenstehen. Bis dahin freue ich mich auf das jährliche Europa-Grillen, welches kommenden Samstag in Untergruppenbach stattfindet. Auch deshalb, weil dort immer exzellente Griller mitmachen, von denen ich immer wieder die eine oder andere Sache abgucken kann.

Landwehrstraße

Heute kam ich mit einem Anwohner der Landwehrstraße ins Gespräch und dies zeigte mir erneut, dass man in Heilbronn heutzutage unter Bürgerbeteiligung wohl etwas ganz anderes versteht als der Bürger immer noch so annimmt; ein Grund dafür wird sein, dass man heute mit bloßen Floskeln und sinnlosem Geschwätz aber nicht mehr mit Tun und Taten erfolgreich ist.

Da passt es auch ganz gut ins Bild, dass mein heutiger Gesprächspartner als Anwohner und direkt Betroffener von den anstehenden Veränderungen erstmals etwas von Herbert Tabler gehört hatte, der zudem versprach, dass die SPD die Bürger durch diesen Veränderungsprozess mit begleiten wolle, seither aber nie mehr etwas von der SPD, geschweige denn von dieser in Sachen Landwehrstraße, hörte.

Als direkt Betroffener erfuhr er auch viel zu spät von den Versammlungen und als er doch einmal teilnehmen konnte, war für ihn klar, was man von Bürgereinwänden erwartete, denn jeder Bürger bekam ein „DinA5 Blättchen“ zur Gegendarstellung ausgehändigt. Auch ich kenne inzwischen solche Schaulaufen der Stadtverwaltung, die nur einen Zweck haben, die beteiligten Stadtverwaltungsmitarbeiter gut in Szene zu setzen. Es würde mich auch nicht mehr wundern, wenn man demnächst Francis Ford Coppola dazu engagiert.

Was die Landwehrstraße betrifft, so soll diese wohl Teil eines Verkehrsnetzes für Fahrradfahrer werden, am besten von Fernpendlern aus Neckarsulm nach Stuttgart. Dazu werden die anderen Verkehre beruhigt und umgeleitet, auch durch bisherige reine Wohnstraßen. Zudem soll es noch einen neuen Schulweg geben und damit ist zumindest sichergestellt, dass ein paar Jahre lang ein wenig Bewegung nach Böckingen kommt — was meinen Gesprächspartner nun weniger beruhigt.


Heilbronn aus Sicht eines Wahlheilbronners

Hier finden Sie einen Beitrag von Detlef Stern aus dem Jahr 2016. Ich finde, immer noch sehr lesenswert.

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