18.7.02025

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Beitragsfoto: Protokoll einer Grundschülerin

Vermischtes

Seit dem 1. Juli 2025 hat Dänemark die Ratspräsidentschaft inne. Und schon haben die Dänen geliefert, schneller als unsere Bundesregierung, die nur durch Grenzkontrollen, Diffamierungskampagnen und eine Neuauflage der Austerität für andere, auf sich aufmerksam machen kann. Die EU verhängt nun neue Russland-Sanktionen, inzwischen das 18. Paket von Strafmaßnahmen gegen Russland. Zuvor hatte die Slowakei „ihre Bedenken“ aufgegeben.

Schade nur, dass die Russische Föderation weiterhin über europäische Strafmaßnahmen lächelt und russische Staatsbürger ungehindert ihren Machenschaften in der EU nachgehen dürfen. Positiv dabei ist, dass die EU weiterhin wenigstens noch Symbolpolitik hinbekommt. Wahrscheinlich aber auch nur deswegen, weil wir Deutschen sonst Ursula von der Leyen zurücknehmen müssten. Und dies will nicht einmal die CDU; deswegen ist auch das Misstrauensvotum im Europäischen Parlament jüngst gescheitert.

Gerd M. Hofmann machte mich heute in einem Blog-Beitrag darauf aufmerksam, dass es wieder Fahrradboxen am Hauptbahnhof gibt. Wenn man die Bilder guckt, auch wieder weitere und sogar überdachte Abstellplätze für Fahrräder und anderes „Getier“; ich vermisse noch die Schilder für Frauenparkplätze — an den Boxen angebracht, hätte dies sicherlich etwas Belustigendes.

Das echte Ärgernis aber ist doch, dass wir weiterhin kein richtiges Parkhaus ganz zu Schweigen von einer Tiefgarage für Fahrräder am Hauptbahnhof haben, wie es in anderen Großstädten üblich ist. Dafür aber dürfte unser Aufbewahrungsmix der teuerste und am scheußlichsten Anzusehende sein.

Warum sich so viele US-Amerikaner nun am Epstein-Skandal festzurren, ist mir unverständlich. Zumindest seit ich denken kann haben Politiker schon immer etwas mit kleinen Kindern zu tun; selbst bei uns sind schon so manche darüber gestolpert — zumindest, wenn es die einzige Parteiprogrammatik war oder sich betroffene Opfer „outen“ wollten. Was noch heute am Beispiel der Kirchen ganz gut zu sehen, auch nichts hilft.

Jeffrey Epstein wurde als Zuhälter gefasst und verurteilt. Im Gegensatz dazu Donald Trump, der schon immer öffentlich zugab, dass er Frauen jeglichen Alters zumindest sexuell belästigt und selbst mit seiner eigenen Tochter „Sex als das Gemeinsame“ hat, wie auch immer man dies verstehen soll. Warum nun die ganze Aufregung? Wohl einzig und alleine, um von den weit schwerwiegenderen Untaten des US-Präsidenten abzulenken.

Ich versuche derweil zwei Bücher parallel zu lesen. Zum einen Niklas Luhmanns „Soziale Systeme“ (2021) und zum anderen John R. Searles „The Construction of Social Reality“ (1996). Es wird mir dabei sicherlich nicht gelingen, diese dann auch noch in meinem Zettelkasten zu verzetteln. Da ich weiterhin meine Bemerkungen in die Büchern hineinkritzele, könnte ich das später aber noch nachholen. Detlef Stern wird nun die Augen rollen.

Hertenstein

Sehr erfreulich ist es, dass wir in Sachen 9. Hertensteiner Gespräche immer weiter kommen. Auch hat sich die Anzahl jener Föderalisten, die nun aktiv in der Gesprächsvorbereitung beteiligt sind, signifikant erhöht.

So ganz nebenbei betreibe ich dazu meine privaten Forschungen zum heutigen „Expertentum“. Die Hertensteiner Gespräche sind nämlich auch eine sehr spezielle Angelegenheit, welche jedem Experten in Sachen Europa oder Föderalismus inzwischen bekannt sein müsste. Seit zehn Jahren finden sich Hinweise zu diesen Gesprächen nicht nur immer wieder in gängigen Fachzeitschriften, sondern sie werden auch in der Community immer wieder thematisiert und nicht nur dann, wenn man als Fachmann eine Begründung finden muss, warum man leider nicht daran teilnehmen kann.

Und selbst Experten, die aus Prinzip keine Fachliteratur lesen und auch nicht mit entsprechenden Fachleuten sprechen, können seit ein paar Jahren diese Gespräche googeln oder auf Wikipedia nachschlagen. Sie stoßen auf die Hertensteiner Gespräche selbst dann, wenn sie eine etwas tiefere Recherche im Internet zu „Europa“ oder „Föderalismus“ durchführen.

Zumindest aber müssten diese Experten wissen, dass es ein Hertensteiner Programm gibt und daraus entsprechend folgern können. Zudem sollten diese Experten mindestens einmal etwas von einer EUROPA-UNION gehört haben. Das ist vergleichbar mit dem „Urknall“ bei Astronomen oder einer „Rückstoßverlängerung“ bei Militärexperten.

Wirklich enttäuschend ist es, wenn ich einer Einladung einer deutschen Universität folge, die eine Veranstaltung zu und über Europa anbietet, deren dort dargebotenen Experten nicht einmal etwas von Hertenstein gehört haben.

Um meine Forschungen noch weiter zu vertiefen, würde ich gerne einmal ein paar x-beliebige Studenten daran setzen, um festzustellen, was unvoreingenommene Laien über qualifizierte Literaturrecherchen zum Thema in Erfahrung bringen können.

Selbst ChatGPT hat bereits „eine Meinung“ zu den „aktuellen Hertensteiner Gesprächen“.

„Die modernen Hertensteiner Gespräche verbinden die visionäre Idee von 1946 mit dem Bedürfnis, Europas Zusammenhalt aktuell zu gestalten. Sie sind Dialog- und Denkräume für Bürger:innen und Europaföderalisten – bewusst inklusiv, thematisch breit und zukunftsgerichtet.“

ChatGPT, Abfrage 18.7.2025 (Was wissen Sie über die aktuellen Hertensteiner Gespräche?)

So manche Universität oder Hochschule bei uns könnte ganz locker die eingeladenen Experten durch ein LLM ersetzen! Aber deren universitäre Aufgabe ist es wahrscheinlich, systemrelevanten Personen ein Zubrot zu sichern — Wissenschaft war gestern!

Robotaxis

Was für das Militär bereits in den 1980er-Jahren angedacht war und dann leider aufgrund fehlender Verdienstmöglichkeiten systemrelevanter Personen nie verwirklicht wurde, könnte nun langsam aber sicher vollumfänglich in unserer Gesellschaft umgesetzt werden.

Schon etwas länger kommt die Industrie nicht mehr ohne Roboter aus. Und wer heute noch daran glaubt, dass Verkehrspiloten oder Lokführer noch selber arbeiten, der hat es längst verdient, dass er ebenfalls durch Technologie ersetzt wird.

Nun versuchen die ersten waghalsigen Unternehmer mit Robotaxis die allgemeine Zustimmung ihrer Mitbürger zu erhalten. Da dies bereits in einigen Hollywood-Produktionen schon etwas länger funktioniert, könnte es dieses Mal tatsächlich klappen und wir Menschen endlich akzeptieren, dass es Hilfsmittel gibt, die besser arbeiten als der motivierteste Mensch es kann.

Das lässt dann auch hoffen, dass unsere Streitkräfte endlich durch Roboter und Drohnen vollumfänglich entlastet werden. Da diese Hilfsmittel aber weiterhin noch lange nicht eigenständig und schon gar nicht verantwortlich handeln können, werden wir weiterhin zumindest in den Streitkräften gut qualifizierte Menschen benötigen, die Roboter und Computer führen, steuern oder überwachen.

Damit kämen wir tatsächlich einem menschlichen Streben näher, nämlich nur noch freiwillig arbeiten zu müssen. Was letztendlich dazu führt, dass nur noch die besten Mitbürger arbeiten dürfen.

Das Problem ist dabei weiterhin, was macht man mit all den Menschen, die man als Gesellschaft nicht mehr benötigt? Und dieses Problem wird nur noch größer!

Wenn wir dabei nicht richtig aufpassen, dann sitzen bald nur noch die „systemrelevanten“ Arbeitsunfähigen an den Schalthebeln unserer Gesellschaft und der große Rest — bis auf die, welche tatsächlich noch arbeiten müssen — wird als „Kanonenfutter“ bei den Streitkräften untergebracht.

Es wäre gesellschaftlich bei uns wohl auch nicht zu vermitteln, dass ein hübscher Roboter in einem Krieg Schaden nimmt. Da nimmt man lieber den Nachbarn, den man schon immer nicht leiden konnte.

Was dereinst einmal zu einer weiteren Frage führen wird, nämlich jener, was machen wir, wenn Computer und Roboter tatsächlich ein eigenes Bewusstsein entwickeln? Werden wir diese dann im Gegensatz zu unseren Mitmenschen als gleichwertig ansehen? Wohl kaum!

Manche Science Fiction-Autoren haben dies schon länger thematisiert und meinen dabei, dass Computer und Roboter, sozusagen aus reiner Notwehr heraus, gegen uns Menschen vorgehen müssen.

Damit stellt sich sofort eine weitere Frage, ob dies ein ganz normaler Evolutionsschritt wäre, wenn die von uns (richtiger Weise: von denkenden Mitbürgern) geschaffene Technologie uns in Folge und in Gänze abschaffen wird?

Neandertaler gibt es auch schon länger nicht mehr und Primaten halten wir in Zoologischen Gärten. Manche Mitbürger scheinen dies bereits zu riechen und wehren sich nun mit Händen und Füßen gegen jeden Fortschritt, verteufeln die Wissenschaft und jene Mitbürger, die an einer möglichst positiven Zukunft arbeiten möchten.

Und da niemand auf Lange in der Vergangenheit leben kann, werden wir wohl als Kompromiss allesamt eine negative Zukunft bekommen.


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