23.8.02023

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Beitragsfoto: Nahaufnahme einer Heilbronn-Karte mit blauem Stift | © Shutterstock

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L’italiano

Gestern ist Toto Cutugno in Mailand verstorben, eine Stadt wo eine Heilbronner Bürgermeisterin sehr gerne einkauft; inzwischen dürfte sie auch wissen, dass die Schweiz noch nicht zur EU gehört.

Toto Cutugno wurde vielen bereits 1983 mit seinem Lied „L’italiano“ bekannt; uns Treffpunkt Europa Teilnehmern ganz besonders, weil ihn der Coro del Grappa im Repertoire hatte. Sein wohl bekanntestes Lied stammt aus dem Jahr 1990 und trägt den Titel „Insieme : 1992“ und entstand unter dem Eindruck des Vertrags von Maastricht, der die EU 1992 näher zusammenbrachte. Mit diesem Lied gewann Toto Cutugno den Grand Prix de la Chanson de l’Eurovision 1990 und sicherte damit den zweiten Sieg für Italien.

Was jetzt?

Heute dürfen wir in der Heilbronner Stimme lesen, dass wir eine Touristenstadt sind, Käthchenstadt sind wir schon etwas länger, so wie auch ein gemütliches, wenn nicht gar „das gemütlichste Weindorf“ — wobei man diese drei Themen gut zusammenfassen könnte.

Wir sind aber auch eine Groß- und Pendlerstadt und jüngst sogar noch eine gut beschilderte Universitätsstadt. Hinzu kommt noch Weltraumstadt und Forschungsstadt; ach ja, auch noch KI-Stadt. Darüber hinaus sind wir auch noch Industrie- und Handelsstadt, ehemalige Freie Reichsstadt, Garnisionsstadt sowie Wein- und Salzstadt. Die Hafen- und Messestadt darf auch nicht vergessen werden. Und selbst Atomraketen-, Sport-, Kultur-, Umwelt-, Fahrrad-, und Multi-Kulti-Stadt sind immer wieder einmal im Gespräch. Das mit der Bäder-, Auto-, Theater- und Museumsstadt dürfte dabei schon etwas länger her sein und eine Eisenbahnstadt waren wir wohl Ende des vorletzten Jahrhunderts zum letzten Mal.

Wenn man das alles etwas genauer betrachtet, gibt es eigentlich fast nichts, was wir nicht sind (sein wollen) oder schon einmal waren (gemeint haben zu sein).

Dabei muss man sich zwangsläufig doch einmal fragen, was wir nun tatsächlich sind oder zumindest sein wollen. Wer alles sein will und können kann, ist und kann letztendlich gar nichts!

Und vielleicht ist es gerade diese Heilbronner Beliebigkeit, die dafür sorgt, dass es bei uns immer weniger rund läuft. Wir lassen uns aber alle weiterhin lieber von unserem OB und der Heilbronner Stimme täglich aufs Neue überraschen, was wir Heilbronner gerade sind.

Vögel

Da können wir doch einmal sehr froh darüber sein, dass es überhaupt noch Vögel in Heilbronn gibt. Denn die sind nach jüngsten Pressemeldungen an unseren ganz aktuellen Umweltproblemen schuld. Schon etwas länger sind es gemäß der CDU-Fraktion die Krähen und Elstern, die in Heilbronn dafür sorgen, dass der Müll überall und ganz besonders um die Mülleimer herum auf der Straße liegt.

Und dass gestern der Strand des Karlssees gesperrt werden musste, liegt an der Keimbelastung, die aufgrund der Hitze verbunden mit Verunreinigung durch Wasservögel zu hoch sei. Dies teilte die Stadt der Heilbronner Stimme mit.

Dabei könnte man auch seinen Mitbürgern erklären, dass es tatsächlich einen großen Unterschied macht, ob man in den Neckar oder in einen kleinen See pinkelt. Und auf alle Fälle wären vorhandene öffentliche Toiletten eine Möglichkeit, um die Keimbelastung in der gesamten Stadt zu minimieren — die Vögel würden es uns auf alle Fälle danken.

In unseren öffentlichen Bädern senkt man die Fäkalienbelastung weiterhin mit Chlor, denn dort kann man wohl kaum Vögel verantwortlich machen — aber wer weiß, was Vögel so alles nach Einbruch der Dunkelheit tun?

Unsere südeuropäischen Nachbarn sind da schon lange einen ganzen Schritt weiter. Diese machen die Einbringung von zu viel menschlichen Fäkalien für die Strandsperrungen verantwortlich, denn „generell sind die Abwassersysteme laut Experten so marode, dass das Eindringen von Schmutzwasser in das Mittelmeer nicht verhindert werden könne.“

Dabei könnten die Italiener und Spanier doch ganz einfach auf die Sanierung ihrer Kläranlagen verzichten, wir müssen es ihnen nur einmal sagen, dass das Ganze an den vielen Möwen liegt, die sich an den dortigen Stränden tummeln — genauso wie bei uns an der Nord- und Ostsee.


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Seitenaufrufe: 16 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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  • Mit Gemütlichkeit durch Masse kann auch das Weindorf dem Oktoberfest noch den Rang ablaufen. Wie würde wohl ein Paul Hegelmaier das heutige Heilbronn einschätzen?