30.1.02022

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Beitragsfoto: Leser | © Pixabay

Spaziergang

Heute kam die Sonne raus und meine besser Hälfte und ich nutzten dies sogleich für einen Spaziergang durch die Stadt. Ganz folgerichtig konzentrierten wir uns dabei auf die Sonnenstrahlen und blendeten die üblichen Ärgernisse einfach einmal aus. Mit festem Schuhwerk und entsprechender Kleidung kommt man auch durch die Heilbronner Fußgängerzone.

Und sobald man glaubt, dass man wirklich schon alles gesehen hätte, wird man wieder einmal überrascht. Genau das sind die schönen Seiten des Lebens. Heute gab es in der Fußgängerzone: Katze an der Leine!

Nein, kein Tiger oder Löwe. Und — emsige Lokalblattleser werden jetzt gleich spekulieren — auch kein Gepard. Noch wesentlich spektakulärer: Felis catus — die gewöhnliche Hauskatze!

Genauer beschrieben, waren es ca. 90 Kilogramm Mann mit einem Pfund Katze und zwei Pfund Leine.

Das toppt noch unser Erlebnis in Leipzig, als wir mit einem befreundeten Ehepaar in der dortigen Fußgängerzone unterwegs waren — wie üblich und ganz traditionell: zwei Männer voraus und zwei Frauen hinterher — und unsere Damen uns lachend darauf aufmerksam machten, dass uns gerade eine splitterfasernackte und äußerst attraktive junge Dame entgegengekommen ist. Unsere Blicke zurück, konnten beides bestätigen.

Und das war alles rein gar nichts gegen das heutige Erlebnis. Jetzt behaupte nochmals jemand, dass in Heilbronn nichts los sei!

Stöbern

Beim Lesen anderer Weblogs bin ich auf einen Beitrag von Valentin Trentin gestoßen, der sich darüber wundert, dass er keine Antwort auf Fragen wie „stehe es mit dem Verhältnis zwischen genetischen Präformationen und der Empirie des Lebens?“ erhalten hat.

Ich gehe davon aus, dass sich sehr viele unserer Mitbürger beständig solche oder ähnliche Fragen stellen und auch die eine oder andere Antwort darauf parat hätten. Aber es fehlt uns allen an den entsprechenden Medien oder Möglichkeiten, um dies dann auch schriftlich zu machen. Da ist es schon wesentlich einfacher, wenn man sich untereinander bei Stammtischen oder anderen Gelegenheiten austauscht; dies ist allerdings dann weniger nachhaltig, und viele solcher dabei erzielten Ergebnisse sind nach — auch den besten — Gesprächen wieder „verschwunden“ und bleiben kaum in den Gedächtnissen der beteiligten Menschen hängen.

Dies ist vielleicht auch der bestimmende Grund dafür, dass die Menschheit die Schrift erfunden hat. Märchen, Lieder, Gedichte oder gar Epen sind wohl die einzigen Übertragungsformen, die ohne schriftliche Dokumentation auskommen können.

Und wer jetzt doch seine Gedankengänge schriftlich öffentlich machen möchte, der greift heute eher auf die Mikroblog-Dienste, wie z. B. Twitter, zurück. Immer seltener ist die Nutzung von Foren, in denen man sich weit besser austauschen und diese Gespräche dann auch noch später nachvollziehen kann; deswegen werde ich auch in Bälde mein letztes Forum schließen.

Ganz selten — obwohl es davon bestimmt auch Millionen gibt — sind Weblogs, wo Einzelpersonen oder auch Personengruppen ihre Gedanken einer Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Meistens gehen diese Beiträge in der Gesamtheit aller Medienbeiträge unter, wobei nur wenige Interessierte diese Schätze letztendlich finden und noch weniger diese dann auch bergen.

So habe ich mich dazu durchgerungen, meine schon etwas älteren Gedanken zur Europäischen Idee in Buchform herauszubringen, damit diese für die interessierte „Nachwelt“ etwas besser zugänglich sind.

Nun aber wieder zurück zu Valentin Trentins Blogbeitrag „Öfter mal wesentlicher werden“ vom 30. Januar 2022. Trentin spielt dabei wunderbar mit Worten, Bildern und Ideen. Schon deswegen ist der Beitrag lesenswert. Und ich glaube, dass es doch den einen oder anderen dazu bewegt, mal wieder bei Goethe nachzuschlagen oder zumindest nachzugucken, woher eigentlich das Tucholsky-Zitat stammt.

Wahrscheinlich aber wird Trentin vergeblich — genau so wie ich übrigens bei den meisten meiner Beiträge auch — darauf warten, dass jemand die Kommentarfunktion nutzt, um darauf eine passende oder gar elaborierte Antwort zu geben. Dafür sind die Weblogs wohl nicht das ideale Medium; wobei ich mich sehr gerne eines besseren belehren lasse.

Gedicht des Tages

DAIMON, Dämon
Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.

Johann Wolfgang von Goethe, Urworte. Orphisch (7. und 8. Oktober 1817)

Wort des Tages

Transklusion

Geburtstage des Tages

Franklin D. Roosevelt und Boris Spassky


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Seitenaufrufe: 5 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

Weitersagen:

  • Also lieber eine stille Katze an der Leine als einen Dauerkläffer, der die Passanten anbellt oder, wenn es ihm langweilig, sich einen erbellt.