30.9.02024

4.5
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Beitragsfoto: Akten | © Mariann Szőke from Pixabay

Vermischtes

Erfreulich, dass ein Heilbronner Rechtsanwalt einen Neonazi nicht in seiner Kanzlei Sickenberger Rehmet Frauenknecht haben möchte.

Weniger erfreulich, dass sich der Gemeinderat — nur weil es wieder einmal Fördertöpfe abzugreifen gilt — an einer „Partnerschaft für Demokratie“ festhält, die dann auch noch mindestens eine volle Arbeitskraft im Rathaus bindet, frei nach dem Motto: „wir machen alles außer Verwaltung“, aber weiterhin ein Nazi-Porträt im Rathaus duldet.

Und so warte ich darauf, dass die Bundesregierung endlich einmal ein Förderprogramm schafft, das Länder und Kommunen dafür subventioniert, wenn sie Nazi- und SED-Devotionalien aus dem öffentlichen Raum insbesondere den Rathäusern entfernen — nach fast 80 bzw. 40 Jahren wäre es so langsam an der Zeit.

Österreich

Die Großdeutschen haben gewählt und ihre FPÖ zur stärksten Kraft gemacht. Diese warb mit der Festung Österreich, auf die schon Adolf Hitler und Heinrich Himmler allerdings nur zum Schluss ihrer eigenen Herrschaft vergeblich gebaut haben. Auch die „Remigration“ will die FPÖ nun durchsetzen. Da bin ich einmal gespannt, wie sie ihre Landsleute aus Deutschland wieder „heim ins Reich“ holt — eine „Kleinstdeutsche Lösung“ sozusagen.

Ob die bayerische Grenzpolizei österreichische Greifertrupps einreisen lässt oder diese Aufgabe in einem guten bilateralen Verhältnis gleich mit erledigt? — könnte man in Bayern dann doch unter erfolgreiche Abschiebungen verbuchen.

Der FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz wird wie folgt zitiert: „Die Österreicherinnen und Österreicher haben heute Geschichte geschrieben.“ Ich übersetze das Ganze für meine Leser nun auch noch auf Deutsch: „Die Österreicher haben heute auf die Geschichte geschissen.“ — ein weiterer „Vogelschiss“ sozusagen.

Schimpfen wir aber nicht gleich wieder auf die Össis, denn auch wir haben solche Exemplare — die Ossis. Besser wäre es, wenn man nach Erklärungen sucht. Und so könnte es durchaus sein, dass die ganze Misere auf einem reinen Missverständnis beruht. Als die ersten Christen mit der Aufforderung: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22:37-39) die Welt veränderten, kannten sie wohl noch nicht jene Volksstämme, die im reinen Selbsthass zerfließen.

Und so folgen noch heute viel zu viele Mitmenschen aus voller Überzeugung diesem zweiten Gebot Jesus’ — sie hassen alles genau so wie sich selbst!

Langes Wochenende

Mancher Blogger hat lange Wochen, ich hatte ein langes Wochenende. Dieses begann mit einem verpassten Käffchen, das ich sehr gerne freitags zusammen mit Detlef Stern einnehme, da ich es einfach nicht hinbekam, um mir ein zwei Stunden frei zu schaufeln. Inzwischen aber habe ich das mit dem Krankenhaus hin und her ganz gut im Griff, und auch sonst hat sich mein üblicher Tagesablauf gewaltig geändert.

Freitagabend gelang es mir dann wenigstens am Europakegeln teilzunehmen, wobei ich dieses nutzte, um ein paar notwendige Absprachen zu treffen. Dafür musste ich aber die eine oder andere liebgewonnene Tanzstunde und das Schwimmen fallen lassen. Der Samstag war weiteren Besprechungen vorbehalten, die ich gut zwischen den Krankenhausfahrten erledigen konnte. Erfreulich, dass wir den Europa-Ball 2025 nun in trockenen Tüchern haben und auch die 9. Hertensteiner Gespräche schon ganz gut anlaufen.

Und irgendwie konnte ich noch eine Spendenfahrt mit dem meseno-Bus dazwischenschieben, dieses Mal waren statt Lebensmittel Kleider- und Sachspenden abzuholen. Gleich heute früh sind dann wieder die Lebensmittel angesagt.

Der Sonntagmorgen diente dann den letzten Absprachen für die Straßburgfahrt kommende Woche. Ab Mittag war dann wieder Krankenhaus angesagt und neben den Vorbereitungen für meine Vorlesungen die Nacharbeit des liegengebliebenen Schriftverkehrs sowie statt tanzen dann doch noch ein monatliches Rundschreiben.

Aber auch Neues gab es, denn nachdem ich mich gerade damit abgefunden hatte, dass ich bald Großonkel sein werde, was wieder einmal den normalen Lauf des Lebens bestätigt: „einer geht und einer kommt“, musste ich nun zur Kenntnis nehmen, dass ich nicht nur Vater, sondern bald auch noch Schwiegervater bin — wohl die „Warning Order“ für Opa.

Da meine Tage auch nur 24 Stunden haben und ich gerne mal wieder ein freies Wochenende hätte, muss ich demnächst gucken, wo ich mich ein wenig „befreien“ kann — einen meiner zwei Vereinsvorsitze werde ich im Oktober auf alle Fälle abgeben müssen.

Und so bleibt es weiterhin spannend und schon jetzt bin ich etwas neugierig darauf, ob nur ich mich auf Dienstag vorbereitet habe oder auch der eine oder andere Student daran glaubt, dass man vorbereitet besser durchs Leben kommt. Gut dabei zu wissen, was Freitag nicht möglich war, wird nun am Dienstag möglich sein, nämlich ein Käffchen zusammen mit Detlef Stern.

„There is no question of ever accepting Nazi representatives in the Austrian cabinet. An absolute abyss separates Austria from Nazism. We do not like arbitrary power, we want law to rule our freedom. We reject uniformity and centralization. … Christendom is anchored in our very soil, and we know but one God: and that is not the State, or the Nation, or that elusive thing, Race. Our children are God’s children, not to be abused by the State. We abhor terror; Austria has always been a humanitarian state. As a people, we are tolerant by predisposition. Any change now, in our “status quo”, could only be for the worse.“

Kurt Schuschnigg, London Morning Telegraph (5.1.1938)

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