9.10.02025

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Beitragsfoto: Bier

Gremiensitzung

Heute noch eine Gremiensitzung online und dann ab morgen bis zum Sonntag alle Sitzungen in echt. Und so ganz nebenbei kann ich die Frage beantworten, was ein Mitglied im Kreisvorstand so alles machen muss. Es wird gerne gesehen, wenn man an den monatlichen Kreisvorstandssitzungen teilnimmt, zumindest aber an den meisten davon. Im Falle von Sondersitzungen, auch an diesen. Auf alle Fälle ist es Pflicht, an der Kreisversammlung teilzunehmen und zudem auch die beiden Schwerpunktveranstaltungen des Kreisverbandes zu unterstützen.

Dazu kommt dann noch das obligatorische Add-on, wenn man sich etwas mehr einbringen möchte. Jedes Mitglied erhält einen kleinen bis größeren Aufgabenbereich (je nach Eignung und Leistung), den es in den zwei Jahren der Mitgliedschaft selbstständig zu bearbeiten gilt.

Darüber hinaus stellt man sich bei Bedarf als Delegierter für die nächst höhere Ebene zur Verfügung. Wenn man dies dann alles einmal zur Zufriedenheit der eigenen Mitglieder gemacht hat, wird man vom Kreisvorsitzenden gefragt, ob man sich vorstellen könne in weiteren Gremien innerhalb des Verbandes aktiv zu werden.

Sobald man diesem dann zustimmt, öffnet sich die Welt des Föderalismus erst so richtig, was dann meist zu einer Lebensaufgabe wird. Diese Mitglieder werden umgangssprachlich als militante Föderalisten bezeichnet. Und wie im echten Leben dann auch, kennt dabei jeder jeden!

Vermischtes

Erfreulich die Bekanntgabe eines Waffenstillstands für den Gaza-Streifen. Nun müssen wir abwarten, ob und wie sich dieser hält und auswirkt. Wäre jammerschade, wenn es nur die notwendige Begründung für einen Friedensnobelpreis für Donald Trump ist.

Noch erfreulicher, dass in den USA immer mehr Bürger einfach so den ICE-Fahrzeugen wie bei einer türkischen Hochzeit hinterherfahren. Die Idee ist gut und nun hoffe ich, dass kein US-Bürger dafür erschossen wird.

Gestern habe ich in einem frisch angelegten Totholzhaufen eine gute 10 Zentimeter lange Raupe gefunden, die sich beim Essen einfach nicht stören lies. Allerdings, als ich dann zum Fotografieren zurückkam, hatte sie sich dann doch vom Acker gemacht. Vermute nun, dass es sich um einen Weidenbohrer handelte — aber auch die müssen leben dürfen.

Wie bereits geschrieben habe ich das Foto beim letzten Europastammtisch vergessen, nun habe ich aber eins gefunden, welches mein erstes getrunkene japanische Bier zeigt. Vor Jahren in Afrika kamen ein irischer Kamerad und ich auf die Schnapsidee von jedem Bier, das wir trinken, künftig ein Foto zu machen. Ein paar Jahre hielten wird das auch durch, nur um festzustellen, dass wir unser gemeinsames Projekt nicht auch nur annähernd fertigstellen werden können. Als ich das Bier sah, musste ich wieder daran denken und drückte auf den Auslöser — was mir bei der Raupe nun nicht gelang.

Gestern schleppten mein Großer und ich zusammen einen gut 150 Kilo schweren Schrank; er sicherlich gut 100 Kilo und ich den Rest. Mein Fazit: ich bin nur noch ein Abziehbild von mir selbst! Hoffentlich ist Selbsterkenntnis weiterhin der erste Weg zur Besserung.

Föderal

Was macht einen föderalen Verband eigentlich aus? Ganz einfach, dort findet das Verbandsleben auf der untersten möglichen Ebene statt. Früher™ bei den Föderalisten noch auf der Ortsebene, wobei sich schon immer mehrere Ortsverbände zu Bezirksgruppen oder Kreisverbänden zusammenschlossen. Diese dann ganz folgerichtig zu Landesverbänden, die alle Teil des europäischen Bundesverbandes (UEF) sein wollten. Leider war es nicht zu verhindern, dass sich dort dann ein nationaler Verband (EUD) dazwischen schob, was wohl dem Wiedererstarken der Nationalstaaten geschuldet war. Dafür kam später dann auch wieder der Weltverband mit hinzu, sodass alle vorhanden Ebenen im Verband abgedeckt werden konnten.

Auch dem Nationalismus geschuldet blieb die Verbindung zum Weltverband bis heute eine sehr lockere und die europäische Ebene besteht inzwischen sogar nur noch per forma. Wesentlich schlimmer dabei die Verluste an der Basis. Und so finden sich heute kaum noch Orts- oder Stadtverbände. Längst bilden die Kreisverbände die unterste Ebene, dort wo weiterhin die Arbeit von uns Föderalisten getan werden muss!

Aber warum gibt es dann überhaupt Ebenen oberhalb der Kreisverbände? Das hat zum einen mit dem Subsidiaritätsprinzip zu tun und zum anderen ist es der Tatsache geschuldet, dass sich die Föderalisten koordinieren müssen und dies gemäß der eigenen Ideologie weltweit.

Und so sind die höheren Ebenen größtenteils koordinierende Gremien und Austragende der notwendigen Versammlungen, um für bestimmte Regionen gemeinsame Beschlüsse zu erhalten und Handlungsempfehlungen festzulegen.

Und damit hat die föderale Gliederung auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung der höheren Gremien. Die Kreisverbände entsenden ihre jeweils eigenen Delegierten in diese Gremien. Wobei es sich schon immer mehr als bewährt hat, dass ein Bezirks- oder Landesvorsitzender seine Kompetenz bereits als Kreisvorsitzender nachgewiesen hat. Ergo, ein Bundesvorsitzender bzw. Präsident zusätzlich noch über Erfahrung als Landesvorsitzender verfügen muss usw. und sofort bis hin zum Weltverband.

Was zugegebener Maßen zur Folge hat, dass ein Präsident keine 20 mehr sein kann! Was aber notwendig ist. Sobald sich ein föderaler Verband den zentralistischen Gepflogenheiten unterwirft und diesen Aufbau von unten nach oben übergeht, beginnt er ohne Wenn und Aber sich damit selbst zu zerstören.

Einem solchen Präsidium ist es nämlich völlig egal wie der Verband an sich tickt und zudem hat es keine Ahnung, was auf der Arbeitsebene überhaupt vor sich geht: die Entfremdung ist dabei weit größer und nimmt schneller zu als es in einem Zentralverband möglich wäre.

Auch verfügt ein föderaler Verband nie über die Mittel und Modelle, um wie ein Zentralverband auf seine Mitglieder einzuwirken. Indem er sich diese Mittel dann auch noch beschaffen will, zerstört er die letzten noch funktionierenden föderalen Koordinierungsinstrumente und beschleunigt damit den weiteren Zerfall.

Allerdings hat ein föderaler Verband hierbei den großen Vorteil, dass er selbst wenn die gesamten Ebenen über den Kreisverbänden auseinander- und zusammenbrechen, diese sich langsam aber sicher wieder neu zusammenfinden werden — zumindest funktioniert das so lange wie es auf der untersten Ebene noch föderal denkende Vorsitzende und Mitglieder gibt, die weiterhin an dieser Idee festhalten.

Dabei ist es die Aufgabe und die Pflicht aller Kreisvorsitzenden ihre eigenen Mitglieder davon zu überzeugen, dass diese sich erst einmal auf der eigenen Ebene bewähren bevor sie auch nur davon träumen, um auf europäischer Ebene zu tanzen.

Und solange wir dies beherzigen steigen wir Föderalisten egal was auch geschieht am Ende wie Phönix aus der Asche hervor!


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