Dimensionen

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Beitragsfoto:  Raumzeit | © Gerd Altmann auf Pixabay

Gute Gespräche hallen bekanntlich nach und hören nicht auf, selbst wenn sie beendet wurden. Am letzten Gespräch mit Detlef Stern kaue ich noch herum, zumindest am Topos der Dimensionalität.

Die meisten Menschen dürften inzwischen davon ausgehen, dass wir in einer dreidimensionalen Welt leben. Mathematiker können sich ohne Probleme mit weiteren Dimensionen beschäftigen. Manch andere Menschen denken ebenfalls darüber nach, ob die drei Dimensionen nicht doch zu kurz gesprungen sind.

Nach einigen Diskussionen um die Raumzeit lese ich auch die alten Griechen und Römer mit einem etwas anderen Blickwinkel. Etwas neu für mich war Detlef Sterns Sichtweise des Höhlengleichnisses, was zeigt wie selbst solche prominenten Beispiele der Interpretation und der Änderung unterliegen.

Und so denke ich gerade weiter darüber nach, dass auch die Zeit, wenn man von einer Raumzeit ausgeht, nicht eindimensional ist. Sie hat ebenfalls eine Länge, eine Breite und eine Tiefe, allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass Zeit immer gerichtet ist.

Die Länge der Zeit kennen wir allesamt, auch ihre unumkehrbare Richtung von der Geburt bis in den Tod und ggf. noch darüber hinaus.

Nun nach dem Gespräch mit Detlef Stern frage ich mich, wie man die Breite und die Tiefe der Zeit interpretieren könnte. Und dabei hilft mir Seneca ganz gut, indem er davon ausgeht, dass für jeden von uns unabhängig von der Zeitlänge dieselbe Zeit zur Verfügung stehen kann.

Und nun glaube ich eine weitere Dimension von Zeit verstehen zu können, das Wissen als die Tiefe der Zeit. Damit hätten wir bereits fünf verstehbare Dimensionen erkannt.

Wenn ich jetzt noch etwas mehr über den von Detlef Stern gerne verwandten Begriff der „Länge“ sinniere, könnte dieser ggf. einen Hinweis auf die Breite von Zeit geben.

Gute Gespräche machen das Leben aus und so freue ich mich schon heute auf das kommende Gespräch mit Detlef Stern und ganz besonders auf die kommenden 9. Hertensteiner Gespräche, wo gleich mehr als 80 Menschen gemeinsam über die Europäische Idee und deren Auswirkungen auf unsere eine Welt diskutieren.

„Der eine lebt mehr Jahre, der andere weniger: es besteht kein Unterschied, wenn den einen viele Jahre ebenso glücklich gemacht haben wie den anderen wenige.“

Seneca, 11. – 13. Buch, 85. Brief (2023: 713)

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Seitenaufrufe: 73 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

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2 thoughts on “Dimensionen

  1. Wieder ein Thema aus Literatur und Kino? H. G. Wells drängt sich auf. Nicht nur die empathielosen Marsianer waren ein starkes Archetyp aus seiner Feder, das in der „Zeitmaschine“ flugs in den Untergrund verbannt war. Ungleich weniger stilprägend der unvergessliche Rod Taylor als Zeitreisender in der Hollywood–Adaption. Selbst das Heilbronner Komödienhaus hat das Sujet unlängst in einer bemerkenswerten Inszenierung aufgegriffen.
    Mit „make a good guess“ hat letztendlich Mr Spock nicht nur die Welt sondern auch zwei charmante Ceti in die Zukunft gerettet. Vielleicht finden wir uns am Ende der Zeit doch in Green Town, IL auf dem Mars wieder?

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