Jürgen Kümmerle, ein Redakteur bei der Heilbronner Stimme, hat mich vor ein paar Tagen per Telefon interviewt. Mit dem Ergebnis bin ich eigentlich ganz zufrieden.
„Stuttgart 21 ist ein europäisches Konzept und eine einmalige Chance für Baden-Württemberg.” Heinrich Kümmerle aus Heilbronn ist ein Verfechter des Milliardenprojekts. Für den Berufsoffizier ist Stuttgart 21 nicht nur eine baden-württembergische Angelegenheit. „Das hat deutschland- und europaweite Auswirkungen”, sagt Kümmerle. Er spricht dabei gerne von der Magistrale für Stuttgart und meint damit die Hauptverkehrslinie einer Region, einer Stadt oder eines Landes. Kümmerle ist ganz Europäer und als Vorsitzender der Europa-Union Heilbronn an einer Anbindung Baden-Württembergs an das europäische Schienennetz interessiert.
Dass sich die finanziellen Aufwendungen anders als geplant entwickelt haben, ist für Kümmerle kein Argument. „Es gibt kein Großprojekt, bei dem die Kosten nicht explodieren.” Außerdem hat er die Befürchtung, dass − sollte es zur Ablehnung von Stuttgart 21 kommen − die freigegebenen Gelder so schnell nicht wieder nach Stuttgart fließen werden. „Es ist ja nicht so, dass das Geld dann für die Renovierung des Bahnhofs verwendet werden könnte. Die Mittel werden dann erst einmal anderen Projekten zugeführt”, sagt Kümmerle. Aufmerksam auf Stuttgart 21 wurde er, als er zum ersten Mal von den Zuwendungen für die Landeshauptstadt gehört hat. „Ich hätte mir einen ICE-Anschluss in Heilbronn gewünscht. Aber dafür bin ich wohl zu spät auf die Welt gekommen”, sagt der 48-Jährige.
Gerade deshalb möchte er weiter für das Projekt Stuttgart 21 eintreten. Für ihn ergeben sich die Vorteile aus der schnelleren Anbindung an den Stuttgarter Flughafen. Kümmerle ist Vielflieger und damit an einer schnellen Zugverbindung von Heilbronn zum Flughafen interessiert.
Dass Stuttgart 21 zustande kommt, ist für ihn keine Frage. „Die Politik hat entschieden. Deshalb bin ich mir sicher, dass es auch durchgesetzt wird. Baden-Württemberg wird für Stuttgart 21 stimmen.”