Ewiges Leben

5
(7)

Beitragsfoto: Blitz | © Bild von PIRO auf Pixabay

Ohne meinem eigenen Glauben nahetreten zu wollen, so muss man sich doch einmal danach fragen, was es eigentlich mit dem ewigen Leben so auf sich haben könnte.

Über dreißigmal ist im Neuen Testament davon die Rede. Man stelle sich dies nunmal wortwörtlich vor und denkt darüber nach, wie man nach seinem eigenen Tod, wieder und wohl in einer etwas anderen Form aufersteht und danach bis auf alle Ewigkeit — was tatsächlich noch einiges mehr als unendlich sein dürfte — im Himmel — einem bis heute noch nicht so ganz festgelegten Ort — zumindest zusammen mit unserem Schöpfer zu verbringen hat und wohl auch noch mit jenen Menschen, die man schon zu Lebzeiten nicht ausstehen konnte, denn, dass sich diese allesamt in der Hölle befinden, dürfte sehr, sehr unwahrscheinlich sein.

Wie dem auch sei, selbst im optimalsten Fall — mit dreißig Jungfrauen möchte ich schon gar nicht drohen — ist weiterhin noch nicht ganz geklärt, was man, außer ausschlafen vielleicht, den ganzen Tag über so macht. Und egal was, auch dies dürfte spätestens nach ein paar hunderttausend Jahren nicht mehr so ganz spannend sein. Außer man gehört zu den extravertiertesten Menschen überhaupt und freut sich jeden Tag aufs Neue, um von immer wieder anderen Menschen deren Lebensgeschichte erzählt zu bekommen. Aber auch dies dürfte irgendwann einmal zur Qual werden — und selbst Sisyphos zu einem Lächeln zwingen.

Und so ist eher wahrscheinlich, dass man als Gläubiger und vermutlich auch als Ungläubiger — wer kann das schon sagen — nach dem eigenen Tod wieder in einem Großen und Ganzen aufgeht, wobei dann das (eigene) ewige Leben schon alleine angesichts der großen Menge an Menschen und vielleicht auch allen anderen Geschöpfen sehr relativ sein wird, also fast bis an die Grenze zur Marginalisierung.

Deshalb wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn man das ewige Leben eher als ein erfülltes Leben versteht — meine eigenen Religionskenntnisse sind diesbezüglich mehr als ungenügend, ich vermute aber, dass dies durchaus eine allgemein akzeptierte Deutung sein könnte.

Dies macht die gesamte Angelegenheit aber ebenfalls kaum einfacher, denn was versteht man nun unter einem erfüllten Leben? Dies muss wohl jeder am Ende seines eigenen Lebens selber für sich entscheiden. Und manche von uns machen dies zudem noch mit ihrem ganz eigenen Gott aus.

Eines ist aber auf alle Fälle sicher, zu diesem Kassensturz kommt es für die allermeisten von uns viel schneller als es uns selber lieb sein dürfte.

Und für diesen Fall habe ich gleich zwei gute Ratschläge: erstens, leben Sie richtig, dann ist einmal auch genug, und zweitens, leben Sie so, dass gerade jene Menschen, die ihnen am meisten bedeuten, ihr Ableben bedauern und betrauern werden und Sie vielleicht sogar bis zum eigenen Lebensende in guter Erinnerung behalten.

Die größte Wertschätzung dürfte dabei sein, wenn diese Menschen Sie auch noch als Vorbild nehmen und von Ihnen zudem etwas gelernt haben — denn damit dürften Sie tatsächlich ewig leben.


Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicken Sie auf die Sterne, um den Beitrag zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 7

Bisher keine Bewertungen.

Es tut mir leid, dass der Beitrag für Sie nicht hilfreich war!

Lassen Sie mich diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

Seitenaufrufe: 42 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

Weitersagen: