Hot Wash Up

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Beitragsfoto: Vorgespräche

Erstmals hatten wir 104 offizielle Anmeldungen zu den Hertensteiner Gesprächen und konnten am Ende 96 Teilnehmer und eine Mitarbeiterin der Heilbronner Stimme bei den diesjährigen Gesprächen begrüßen. Die Betreuung durch die Mitarbeiter des Parkhotels gewohnt hervorragend, das Essen ausgezeichnet und auch der Besuch der Bar 10/42 war ein schöner Abschluss eines erneut sehr fordernden Gesprächstages.

Sind wir es bereits gewohnt, dass die Teilnehmer mehrheitlich von außerhalb des Stadt- und Landkreises kommen und Vertreter der unterschiedlichsten Länder an den Gesprächen teilnehmen, so war es zumindest für die Hertensteiner Gespräche neu, dass auch das Vereinigte Königreich einen Vertreter zu den Gesprächen entsandte. Einfach immer wieder interessant mit anzusehen, wie sich Fachleute aus Belgien, Deutschland, Frankreich und England bei den die Gespräche begleitenden Diskussionen auf eine Sprache einigen und dann dennoch zwischen den jeweiligen Sprachen hin und her wechseln — wer kann, der kann halt. Spannend auch, dass sich inzwischen eine kleine Schweizer Community bei den Gesprächen herausbildet, was man durchaus hören kann — auch wenn unsere südlichen Nachbarn davon überzeugt sind des Hochdeutschen mächtig zu sein. Schon von Anfang an gibt es eine französische Gruppe bei den Gesprächen und so kommt auch der französische Generalkonsul Gael de Maisonneuve immer wieder sehr gerne zu den Gesprächen.

Besonders gefreut hat es mich, dass Schüler des Hohenstaufen-Gymnasiums Bad Wimpfen zusammen mit ihrer Lehrerin an den Gesprächen teilnahmen. Auch, dass es lokale Gemeinderäte gibt, die sich der Verantwortung ihres Amtes bewusst sind und gerecht werden! Thomas Aurich und Herbert Burkhardt nahmen teil und auch die inzwischen ehemalige Gemeinderätin Anna Christ-Friedrich war erneut mit dabei. Zudem zwei Gemeinderätinnen aus Weinsberg und Brackenheim.

Der Lage Europas und dem bekundeten Interesse der Teilnehmer geschuldet, war dieses Mal die Offiziersdichte bei den Gesprächen beachtlich, wobei diese auch noch aus mehreren Ländern kamen und so konnte der aufmerksame Zuhörer doch so Einiges mit nach Hause nehmen.

Aber auch die anderen Themen wurden durch Fachleute moderiert, die den Diskussionsteilnehmern sehr spannende Eindrücke vermitteln konnten — hier bin ich auf die Gesprächsprotokolle sehr gespannt. Wenn es wie geplant verläuft, gibt es Anfang kommenden Jahres ein E-Book über die Gespräche, die wahrscheinlich aber nur die acht offiziellen Gesprächskreise dokumentieren. Die beiden die Gespräche offiziell begleitenden Gesprächsthemen werden außen vor gelassen.

Sehr spannend auch, wie die Hertensteiner Gespräche so ganz nebenbei zu einer verbandsinternen Plattform für den Austausch zwischen den unterschiedlichen Ebenen und zudem über die verschiedenen Verbandsregionen hinweg werden. Auch wenn manche Teilnehmer nicht so ganz glücklich darüber sind, dass das „Hertensteiner Feeling“ nun in Heilbronn zuhause ist, kommen sie nach Heilbronn, um gelebte Demokratie hautnah miterleben zu können.

War es schon immer Sinn und Zweck der Hertensteiner Gespräche, die Möglichkeiten und Wege hin zu einem europäischen Bundesstaat und später zu einer künftigen Weltunion auszuloten, so werden diese immer mehr zu einem Treffen von Demokraten, die in erster Linie unsere Demokratien stärken möchten und zudem bei ihren Mitbürgern Werbung für demokratische Ideen und Prozesse zu machen.

Inzwischen müssen wir Demokraten erst einmal unsere eigenen Demokratien wieder überlebensfähig bekommen, bevor wir uns gemeinsam weitere Gedanken zur Lösung der meisten Herausforderungen und Probleme dieser Welt machen können. Ohne Demokratie gibt es keinen Föderalismus und letztendlich auch keinen positiven Frieden!

Sämtliche Diskussionen und Gespräche während Hertenstein motivierten alle Beteiligten dazu den sicherlich mühsamen Weg der Demokratie weiter voranzuschreiten — alle konnten sehen, dass es über die Geschlechter-, Alters- und sonstige Grenzen hinweg immer noch genügend Mitmenschen gibt, die sich dieser Mühe unterziehen wollen.

Ganz ohne Frage, auch die diesjährigen Hertensteiner Gespräche waren ein voller Erfolg. Und zwar weil sich inzwischen 96 Menschen aus nah und fern erneut die Mühe machten, um gemeinsam an einem Wochenende über die möglichen Zukünfte unserer Welt zu diskutieren. Zu diesen 96 Menschen kommen weitere gut 20 Europäische Föderalisten, die im Zuge der Hertensteiner Gespräche extra nach Heilbronn anreisten. Damit haben wir inzwischen die von mir gerne propagierte Grenze von 120 Teilnehmern erreicht.

Jetzt gilt es die Protokolle, meine eigenen Aufzeichnungen, die Auswertebögen und die kommenden entsprechenden Hinweise und Gespräche zu analysieren.

Dann müssen wir schauen, wie wir mit den verlockenden Angeboten aus der Schweiz umgehen und einen Kompromiss finden, der berücksichtigt, dass Hertenstein inzwischen auch in Heilbronn zuhause ist.


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