Ideen und Notizen

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Beitragsfoto: Beispielbild | © Pixabay

Jeder der lesen und schreiben kann, kennt sie: die Notiz- und Tagebücher. Die etwas Älteren unter uns auch noch Poesiealben und sonstige nette bunte Büchlein, in denen man seine Ideen, Gedanken und vieles mehr festhält.

Wer allerdings seine Ideen und Gedanken etwas besser strukturieren wollte, kam kaum um Karteikarten oder Zettel herum, welche man dann am besten in Kartons oder Kästen sammelte. Manche fingen sogar an, diese mit Schlagworten und weiteren Hilfsmitteln zu kennzeichnen und weiter untereinander zu verknüpfen.

So war es auch nicht verwunderlich, dass man mit dem Aufkommen der ersten Personal Computer anfing, seine bewährten analogen Hilfsmittel in die Computerwelt zu übertragen. Anfang der 1990er-Jahre hatten sich dann verschiedene kleine Computerprogramme etabliert, die sehr einfach, voll funktionsfähig und auch voll umfänglich alle Aufgabe von Karteikästen bravourös meisterten — zumindest in den Augen der Nutzer.

Aber schon damals fingen Software-Firmen und Entwickler an, datenbankgestützte eierlegende Wollmilchsäue auf den Markt zu werfen, die hunderttausende von Schriftarten, Schriftzeichen, unendliche Farbeinstellungsmöglichkeiten und weitere unnötige Gadgets boten. Das einzige was dabei ins Hintertreffen geriet war, dass man als Nutzer die eigentlichen Funktionen kaum noch wiederfand und der ursprüngliche Sinn und Zweck von Zettelkästen in Vergessenheit geriet. Dafür konnte man das, meist ganz zufällig, auf dem Bildschirm Erscheinende möglichst bunt ausdrucken sowie bei Bedarf fast immer auch in, für andere kaum lesbare, Formate transformieren, auf Datenspeichern weitergeben oder gar via Datenleitung versenden.

Da auch die E-Mail-Programme immer umfangreicher und monströser wurden, fingen viele Nutzer an, sämtliche Aufgaben — auch die der Zettelkästen — mit diesen E-Mail-Programmen zu bewältigen.

So ist es heute sehr erfreulich, dass sich viele Entwickler und auch potentielle Nutzer wieder Gedanken darüber machen, wie man möglichst einfach, verständlich, vielleicht auch sicher und langfristig aufzubewahrend, die Funktionen der alten Zettelkästen nachbilden kann. Mein ganz persönlicher Tipp an alle, die sich dieser Aufgabe widmen, ist wie folgt:

  • KISS — keep it simple and stupid.
  • Wenn das Ganze nicht auf einen Datenträger mit 2 MB passt, ist es weiter verbesserungswürdig und
  • alle Daten sollten auch zukünftig lesbar sein.

Deshalb freut es mich auch ganz besonders, dass sich Detlef Stern dieser Herausforderung gestellt hat. Noch mehr, dass er bereits mit einem sehr gelungenen „Tester“ aufwarten kann.

Selbstverständlich hat Detlef Stern dafür auch schon eine eigene Website: https://zettelstore.de. Und hier entsteht gerade das entsprechende Handbuch, welches selbst ein Beispiel für einen Zettelstore ist.

Sein Zettelstore hat je nach Rechner und Betriebssystem ca. 8 – 11 MB und ist somit etwas größer als meine ursprüngliche Erwartung — dennoch müssten die meisten Nutzer damit leben können.

Zudem ist der Zettelstore nicht „Cloud basiert“, was zwar weniger komfortabel, aber dafür nachhaltiger sein dürfte.

Nichtsdestotrotz möchte ich Ihnen die weiteren, mir inzwischen bekannten Projekte nicht vorenthalten:

Diese Aufstellung wurde übrigens mit Hilfe von Detlef Stern und dessen Zettelstore erstellt.

Bei der Entscheidung für einen digitalen „Zettelkasten“ sollten Sie sich von zwei Dingen leiten lassen:

  1. Ist das Ganze für Sie einfach genug und
  2. glauben Sie, dass die Software auch in Zukunft noch verfügbar sein wird?

Ich werde mich wohl für Detlef Sterns Zettelstore entscheiden und dabei die Vorzüge des „kurzen Weges“ nutzen, wobei das in der heutigen Zeit von überall aus der Fall sein müsste.

Don’t worry about people stealing an idea. If it’s original, you will have to ram it down their throats.

Howard H. Aiken, „Portraits In Silicon“ by Robert Slater (1992: 88)

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