Beitragsfoto: Kontrollraum eines Senders | © Shutterstock
Spätestens mit dem Aussterben meiner Generation wird das sogenannte lineare Fernsehen mit tot sein. Umso mehr werden die Mediatheken an Bedeutung gewinnen.
Eine gute Gelegenheit, um für ein paar Mediatheken zu werben.
Die ARD Mediathek und die ARD Audiothek sind Gemeinschaftsangebote der in der ARD zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten. Dort nicht mehr verfügbare Angebote sind ggf. kostenpflichtig — neben den üblichen Rundfunkgebühren — bei ARD Plus zu finden.
ARTE bietet eine Vielzahl an Inhalten auf der Plattform arte.tv, im TV und in den sozialen Medien. Das gesamte Programm einschließlich der Mediathek ist in Deutschland, Frankreich und ganz Europa frei verfügbar.
Auch die Nutzung des ZDF Programms einschließlich seiner Mediathek ist in Deutschland mit den obligatorischen Rundfunkgebühren abgedeckt.
Erschreckend dabei ist es allerdings, dass man mit diesen Mediatheken gerade einmal ein Drittel unserer Bevölkerung erreicht (so vom ÖRR mithilfe verschiedener Erhebungs- und Messmethoden erfasst).
Erfreulich, dass man durch eine weitere Vernetzung versucht, wenigstens den interessierteren Bürgern weitere Angebote zugänglich zu machen. So hat das Netzwerk Mediatheken seit seiner Gründung im November 2000 erheblich dazu beigetragen, dass ganz unterschiedliche bundesdeutsche Institutionen bei der Sicherung, Bewahrung und Erschließung audiovisueller Quellen zusammengearbeitet haben. Audiovisuelles Material soll für Bildung, Wissenschaft, Forschung, Lehre und Kunst bereitgestellt und gleichzeitig auch interessierten Bürgern der Zugang zu diesen dezentralen Mediensammlungen erleichtert werden.
Bereits 1997 versuchte man auch auf europäischer Ebene einer interessierten Öffentlichkeit Bild-, Text-, Ton- und Video-Dateien zugänglich zu machen. Daraus entstand das heutige Europeana, das den Unionsbürgern Europas digitales Kulturerbe zur Verfügung stellen soll.
Letztendlich aber ist es wie immer, jene die sich kundig machen wollen, können dies auch, in der heutigen Zeit sicherlich einfacher als jemals zuvor. Die Frage bleibt, warum nicht mehr Bürger von diesen Angeboten Gebrauch machen?
Ein weitere Frage ist, warum gerade jene, die von diesem Angebot kaum bis gar keinen Gebrauch machen, dieses Angebot auch noch vehement ablehnen?
Die dritte Frage ist, auf was für Angebote die Bevölkerungsmehrheit zugreift und worin deren Vorteile im Vergleich zu den Angeboten des ÖRR liegen?
Kommerzielle Anbieter werden sicherlich eher den Mainstream bedienen wollen und dies sicherlich auch besser können. Allerdings dann auch mit der immanenten Gefahr für weniger kritische Bevölkerungsteile, dass diese so ganz nebenbei indoktriniert werden und dies gerade von jenen Gruppen, die kaum einer öffentlichen Kontrolle unterliegen.
Und so kann man ohne Wenn und Aber die ÖRR Mediatheken als letzte Verteidigungslinie unserer Demokratie ansehen; allerdings nicht wegen ihren Soap-Operas oder „Kulturfilmen“ à la Tatort und anderen Scheußlichkeiten, sondern wegen jenen Angeboten, die den Bürgern Bildung, Politik und Kultur vermitteln, möglichst neutral wie auch umfassend Nachrichten und Informationen zur Verfügung stellen und zudem dabei auch noch die Meinungsvielfalt in einer offenen Gesellschaft aufzeigen.