Beitragsfoto: Spiegelzelt
Inhaltsverzeichnis
Vermischtes
Heute durfte ich in Freudenstadt eine Kneipe kennenlernen, die hätte ich gerne Thomas Aurich gezeigt. Ich vermute, wäre er mit dabei gewesen, hätten wir diese einfach abgebaut und nach Heilbronn verfrachtet.
Sehr traurig die gestrigen Ereignisse in Graz. Wie muss dieser Schüler nur gemobbt worden sein, dass er sich zu solch einer Tat entschlossen hat? Wenn es nicht in das politische Bild passt, wird sehr schnell Gras über diese Sache wachsen; der „Täter“ ist tot, das könnte helfen. Und sollte der (Presse)Mob dennoch toben, dann gibt es vielleicht einen Hausmeister, den man an den Pranger stellen kann.
Eigentlich hatte ich meinen OP-Termin, dann ruft aber heute Morgen für mich völlig überraschend eine gute Seele an und erklärt mir, was ich so alles noch vorab zu erledigen habe. Nun bin ich etwas mehr beschäftigt — nicht, dass es mir noch langweilig wird.
Wegen eines Beitrags „The Beach Boys“ betreffend, ging ich schon etwas länger mit mir schwanger. Ich fand sie schon immer gut und habe auch die eine oder andere Platte von der Gruppe. Nun ist auch Brian Wilson tot. Unvergessen der nun folgende Song!
Das Lied befindet sich auf der Platte „Summer Days (And Summer Nights!!)“ aus 1965. The Beach Boys wurden bereits 1961 von den Brüdern Brian, Dennis und Carl Wilson, deren Cousin Mike Love und deren Schulfreund Alan Jardine gegründet.
Das Ärgernis des Tages ist aber die evangelische Gemeinde der Stadt! Nicht umsonst werden wir immer weniger. Viel zu viele der lokalen Pfarrer und Kirchenfürsten betreiben seit Jahren nur noch Politik, gucken wie sie selbst dabei am besten über die Runden kommen, verhelfen auch noch den eigenen abgehalfterten Parteibuchinhabern zu einem Auskommen, aber kümmern sich nicht um ihre ihnen anvertrauten Schäfchen.
Meine Eltern wie übrigens die gesamte Familie auch zahlen über Jahrzehnte hinweg treu und brav die Kirchensteuer, dann stirbt mein Vater und bekommt zwar noch von einer „ausgeliehenen“ Pfarrerin den letzten Segen — was diese sehr gut machte! — aber leider keine Erwähnung im Kirchenblättle, was meinen Eltern immer sehr wichtig war! Dies, obwohl ich mich schriftlich darum bemühte, nachdem man ihn beim ersten Mal „vergessen“ hatte und eine offizielle Zusage erhielt, hat man ihn nun erneut vergessen.
Man kann sich sehr gerne mit mir rammeln (frei nach Martin Luther), aber sich statt dessen, weil man sich nicht traut, an einem Toten vergehen, wirft kein gutes Licht auf die Verantwortlichen — wieder einmal. Ich gehe weiterhin gerne in die Kirche, nur nicht mehr in Heilbronn.
Man soll bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben und so gibt es tatsächlich noch etwa sehr Erfreuliches. Polens Mitte-links-Regierung hat eine von Donald Tusk angesetzte Vertrauensabstimmung gewonnen. 243 der anwesenden Abgeordneten sprachen der Regierung das Vertrauen aus, 210 stimmten dagegen.
Das Tagesgeschäft führt in Polen zwar weiterhin der Regierungschef, doch der frisch gewählte Präsident Karol Nawrocki hat unter anderem Befugnisse in der Außenpolitik und ein Vetorecht, was es Donald Tusk sehr schwer machen kann, seine Politik durchzusetzen, auch wenn er diese Vertrauensabstimmung gewonnen hat.
Jetzt
Alles Leben existiert nur im Hier und Jetzt. Sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft sind nur Illusionen. Schon längst beherrschen andere Lebewesen das Hier und Jetzt viel besser als wir Menschen. Allerdings können wir weiterhin davon ausgehen, dass es wenige andere Lebensformen gibt, die besser als wir Menschen in eine mögliche Zukunft planen können.
Und dies gelingt uns Menschen nur deshalb so gut, weil wir die Illusion einer Zukunft mit der Illusion einer Vergangenheit in Verbindung bringen können. Sobald wir aber diese notwendige Verknüpfung nicht mehr hinbekommen, ist jegliche Planung völlig für die Katz! [ich verzichte nach dem Wort „Verknüpfung“ nun auf das Wort „intellektuell“, da ich auf der Rückfahrt den letzten Beitrag von Detlef Stern gelesen habe] Das beweisen uns unsere Volksvertreter jeden Tag aufs Neue!
Nur ein kleines Beispiel. Heute durfte ich es erleben, wie auf einer vierspurigen Autobahn drei Spuren mit Lkw belegt waren, wobei die vierte Spur von diesen zum Überholen verwendet wurde. Ähnlich bei der dreispurigen und noch schlimmer auf der zweispurigen Autobahn. Kein Vorwurf an die Fahrer! Die machen wenigstens im Gegensatz zu unseren Politikern ihre Arbeit.
In den 1950er-Jahren, als die zweispurigen Autobahnen für unser Land noch ausreichten, sprachen die Politiker bereits vom Wachstum. Als dessen Folge nahmen sie den Frachtverkehr von der Schiene, bauten dieselbe zurück und dafür die Wasserwege — Ausnahme: Rhein-Main-Donau — nicht aus. Das Wachstum ist wie angekündigt gekommen — dafür können die Politiker allerdings nichts.
Könnten unsere Politiker Vergangenheit und Zukunft miteinander verknüpfen, wäre ich heute auf einer achtspurigen Autobahn unterwegs gewesen oder alternativ der Frachtverkehr auf der Schiene oder dem Wasser.
Man kann auch als Mensch ganz gut im Hier und Jetzt leben, zumindest so lange es noch andere Menschen gibt, die durch eine gekonnte Verknüpfung von Illusionen dafür sorgen, dass wir Menschen weiterhin dort leben können.
Wir sollten uns „die Politiker“ eigentlich nur dafür leisten, dass sie für uns die Vergangenheit mit der Zukunft verknüpfen und damit sicherstellen, dass wir uns selbst auf das Hier und Jetzt konzentrieren können. Leider aber konzentrieren sich „unsere“ Politiker einzig und alleine auf das Hier und Jetzt und verneinen sogar den Zusammenhang von Vergangenheit und Zukunft: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“ –> und genau das produziert eine Krise nach der anderen!
Als Folge davon stürzen wir Bürger uns in Illusionen, manche in die Vergangenheit aber viel zu viele in nun völlig unmögliche Zukünfte — damit zerbricht die menschliche Gesellschaft!
Und dies können wir nicht mehr aufhalten, so wie den Klimawandel auch. „Kompetenter Politiker“ ist inzwischen ein klassischer Oxymoron.
Deshalb carpe diem! … um den Rest kümmert sich der Tod.
Nachtrag 12.6.2025: https://mastodon.social/@isfies/114665970571423390
Post by @isfies@mastodon.social
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Event Venue
Eigentlich bin ich immer auf der Suche nach der richtigen Location, man weiß ja nie, wann man eine solche brauchen könnte. Und über die Jahrzehnte hinweg habe ich nicht nur solche Lokalitäten selbst entdeckt, sondern auch noch weit bessere erleben dürfen.
Meist kam es dabei nicht auf die Größe oder gar den „Luxus“ an, sondern ganz alleine nur auf das Setting und letztendlich gar darauf, ob die Event Venue auch zum entsprechenden Publikum passt.
Über all die Jahrzehnte hinweg habe ich für mich eine ganz persönliche Hitliste solcher Orte erstellt. Ungeschlagen auf Platz eins ist eine Bar aus wenigen Hölzern gezimmert, die mir „meine“ Truppen im sprichwörtlichen Nirgendwo zur Verfügung stellten. Damals™ galt alleine nur „nicht geschimpft ist Lob genug“ und so hoffe ich, dass diese Männer wussten, welche große Freude sie mir damit machten.
Gleich darauf eine schlichte Hütte direkt am Missouri, wo es aus heutiger Sicht leider viel zu wenig Konversation, dafür aber viel zu viel sinnloses Geballere gab. Und viel zu spät musste ich feststellen, dass man weder die Zeit zurückdrehen noch völlig „vergeigte“ Unterhaltungen mit Toten nachholen kann — wobei ich vermute, dass es uns selbst heute nicht gelingen würde.
Den dritten Platz nimmt ein ehemaliges Strandhaus in Kalifornien ein, welches noch heute existiert und weiterhin mit einer Reservierungsliste aufwarten kann, die es wohl nur „Locals“ ermöglicht, dort auch einen Platz zu ergattern.
Auf den folgenden Plätzen finden sich dann die üblichen Verdächtigen, wobei mir es heute einfach nicht gelang, ein zerfallenes ehemaliges Luxushotel mit in meine Liste aufnehmen zu können. Dabei hatte ich vor Jahren mit einer ähnlichen Immobilie bereits sehr gute Erfahrungen gemacht; leider waren die letztendlich für die Location Verantwortlichen weniger wagemutig als ich.
Zum Schluss gebe ich aber gerne noch das Schlusslicht meiner Liste bekannt, nämlich eine viel gerühmte Bar in einer afrikanischen Großstadt, die nach einem sehr beschwerlichen Anmarsch einfach nicht da war — besser kann man sich wohl nicht blamieren!