12.5.02024

4.2
(10)

Beitragsfoto: Europaaktionstag | © Konstantin Kümmerle

Spaziergang

Mit der U-Bahn ging es in die Münchner Innenstadt und von dort zu Fuß aus durch die Stadt bis nach Schwabing und durch den Englischen Garten wieder zurück. Da zwei meiner Lieblingscafés nicht mehr zu finden waren, erfreuten wir uns einfach an einem neuen Café direkt am Viktualienmarkt. Da das Wetter gut war, wurde auch noch ein Biergarten aufgesucht — mit etwas Glück fanden wir sogar noch einen Platz.

Die Innenstadt selbst war sehr gut besucht, was keinen verwundert, da die Stadt insgesamt sehr sauber ist und attraktive Geschäfte wie auch Lokale zuhauf vorhanden sind. Selbst eine etwas größere Demonstration, die erst am Stachus begann und zum Schluss noch bei uns am Café vorbeimarschierte, ergänzte das städtische Gesamtbild, anstatt die Menschen abzuschrecken — es waren auch keine wilden Bauern, Montagsmarschierer, Neo-Nazis oder Kalifat-Beschwörer, sondern einfach nur Bürger, die auf ein berechtigtes Anliegen aufmerksam machten.

Derweil informierten Freie Wähler-Kandidaten in Heilbronn darüber, wie wir Heilbronn wieder attraktiver machen wollen — wenn es nach mir ginge, mit etwas mehr Ordnung und Sauberkeit und vor allem mehr Transparenz in städtischen Angelegenheiten, denn wenn Unordnung und Misswirtschaft im Rathaus vorherrschen, verkommt jede Stadt.

Zum Abend hat uns der Älteste noch ins Donisl am Marienplatz entführt. Er wusste dabei nicht, dass ich dessen Geschichte noch in bester Erinnerung hatte. 1984 machte der Wirt selbst im Spiegel Schlagzeilen und wie es eine kurze Recherche ergab, hatten dessen Wirte auch 2023 noch nicht sehr viel dazugelernt. Was dem Ganzen aber keinen Abbruch tat, denn der Ochsenbraten war in Ordnung; für mich persönlich hätten aber Knödel den Braten besser abgerundet als die servierten Kartoffeln. Der Abend war dennoch ein Genuss, was aber eindeutig an den beteiligten Personen lag.

So schön es auch sein mag, manchmal etwas in der Erinnerungen zu schwelgen, das echte Leben findet hier und jetzt statt. Sehr nett auch die Bemühungen der Jugend, mich durch München zu führen. Aber so schnell ändern sich Städte nicht und ich war dort bereits unterwegs, als die besagte Jugend noch nicht einmal ein Augenzwinkern war.

Auf alle Fälle aber war es ein wunderbarer Münchenaufenthalt und man muss zudem anerkennen, dass sich die Welt insgesamt ständig verbessert, auch wenn man es selbst nicht wahrhaben möchte.

Nachtrag

Auch wenn ich das Café Extrablatt nicht mehr gefunden habe, denn bereits 1998 hatte sich auch München weitergedreht, geht mir jetzt die Konstantin Wecker Musik zu Kir Royal nicht mehr aus dem Kopf.

Über die entsprechende Sendung habe ich schon mehrfach geschrieben und die Protagonisten waren auch dieses Wochenende ein Thema — die Jüngeren kennen sie nur noch vom Hörensagen, aber manche davon doch noch aus Funk und Fernsehen, wenn nämlich der ÖRR auch wieder etwas nostalgisch wird oder diese VIP ihre Renten aufbessern müssen.

40 Jahre

Dieses Jahr schaffte ich es, meinen Ältesten in unserer gemeinsamen Alma Mater zu besuchen. 1984 hatte ich dort mein Studium aufgenommen. Dieses Jahr wird Maximilian dort sein Studium beenden. Meine erste Unterkunft, ein altes Luftwaffengebäude, war tatsächlich noch vorhanden. Leider meine spätere Studentenbude nicht mehr. Diese wurde wohl vor ein paar Jahren von einem neuen Gebäude ersetzt, welches inzwischen ebenfalls wieder neu gebaut werden müsste. Manche der alte „Sternanlagen“, die damaligen Neubauten, waren tatsächlich noch vorhanden, allerdings in einem sehr jämmerlichen Zustand. Meine Kameraden, die damals dort als erstes einzogen, werden dennoch erstaunt darüber sein, dass es diese Gebäude heute überhaupt noch gibt. Mein Ältester wohnt allerdings in einem neuen Gebäude am anderen Ende des Campus, welches kaum 5 Jahre alt, ebenfalls schon wieder auseinanderfällt.

Was den Zustand der Bundeswehr weiterhin ganz gut erklären kann. Unsere Steuermilliarden werden hauptsächlich dafür verwendet, damit sich ein paar erlauchte Mitbürger dumm und dämlich verdienen können. Landesverteidigung geht anders!

Europaaktionstag

Es gab in den letzten Jahrzehnten gleich mehrere Versuche, den Treffpunkt Europa zu kopieren. Der wohl gelungenste ist der Europaaktionstag in Stuttgart, der sich auch heute noch halten kann. Zum Unterschied zu Heilbronn wird dieser vom Staatsministerium unter Beteiligung weiterer Landesministerien sowie den Vertretungen des Europäischen Parlaments und der Kommission in München ausgerichtet und durch die Stuttgarter Stadtverwaltung und die Mehrheit im Gemeinderat mitgetragen, wobei diese auch nicht darauf schauen, wo sie selbst Profit aus diesem Tag ziehen können.

Auch wenn der Europaaktionstag zumindest bisher nicht den Charme des Treffpunkts Europas entwickeln konnte, ist es rundweg eine sehr gelungene Veranstaltung. Und so macht es uns Heilbronnern von der EUROPA-UNION Spaß, diesen Tag in Stuttgart zu unterstützen. Auch wenn ich dieses Mal vorzeitig aus Stuttgart wegmusste, war der Tag ein gelungener Start in das Wochenende.

Kaum drei Stunden später durfte ich in Unterhaching ein neues Restaurant kennenlernen. Gut bürgerliche griechische Küche, die sich sehr wohltuend von sehr vielen griechischen Restaurants in Deutschland unterscheidet. Das Setting des Restaurants namens Mythos vor allem im großzügigen Außenbereich sehr mediterran, was gerade beim aktuell guten Wetter vor Ort bestens zur Geltung kam.


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