Beitragsfoto: Wald | © Joe from Pixabay
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Grüne Hauptstadt Europas
Bald sind wir Heilbronner nicht nur Weltraum- und KI-Stadt, sondern auch noch das grüne Mekka Europas. Heilbronn geht gemeinsam mit Guimarães in Portugal und Klagenfurt am Wörthersee in Österreich ins Rennen um den Titel als Grüne Hauptstadt Europas 2026.
Belustigt war ich, als ich das Folgende las: „Die Kommission würdigt damit insbesondere das umfassende Lärmüberwachungssystem der Stadt, dessen Integration in den Landschaftsplan 2030 und das Mobilitätskonzept sowie die umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.“
Politik ist zwar ein dreckiges Geschäft, aber manchmal auch zum Schmunzeln. Es ist schon eine ganze Weile her, da musste ich miterleben, wie „mein“ General im Einsatz von einem ausländischen Kameraden regelmäßig angegriffen wurde. Ich drängte darauf, dass sich der General diesen Mann zur Brust nimmt, ihm aber zumindest einmal so richtig in den Allerwertesten tritt. Weit gefehlt! Eines Morgens trat die gesamte Kampfgruppe an und der General verlieh dem besagten Kameraden einen Orden. Damals war ich entsetzt! Heute weiß ich, das war große Politik!
Wie wir es alle wissen, verdankt Heilbronn seine Größe einzig und alleine zwei SPD-Oberbürgermeistern und einem Gönner, die unsere Stadt aus den Trümmern zum Welterfolg führten. Europa kommt in Heilbronn so gut wie gar nicht vor. Diese Sichtweise ärgert zumindest den einen oder anderen Europäer.
EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius macht nun Nägel mit Köpfen: „Es ist ermutigend, Städte [Heilbronn] zu sehen, die den ökologischen Wandel mit Ehrgeiz und Entschlossenheit vorantreiben. Damit handeln sie zum Wohle ihrer Bürger und deren Gesundheit und Lebensqualität, aber auch zum Wohle von Unternehmen und unserer Ökosystemen.“
Und wenn das nicht reicht, dann wird dem OB demnächst auch noch der Titel „Sexist EU-OB Alive“ verliehen und in Heilbronn werden die Europafahnen von allen Dächern wehen.
Sommersemester
Nun ist auch dieses vollbracht, die Noten sind online und so muss ich nur noch die Klausuren ans Hochschularchiv übergeben, denn es könnte ein Student später noch eine Klausureinsicht beantragen. Die Noten wie auch die Bestehensquote waren zu erwarten, denn auch dies kann man vorab kalkulieren.
Und wie ich es bereits während der Vorlesungen thematisierte, ich hätte mich über mehr studentisches Engagement gefreut. Auch wenn es der eine oder andere Student nicht wahrhaben möchte, Engagement und Noten korrelieren ganz gut miteinander. Jenen Studenten, die es dieses Mal nicht geschafft haben, empfehle ich dringend, sich einmal über diesen Zusammenhang Gedanken zu machen.
Ich bin davon überzeugt, dass man bis zum Abschluss eines BA zumindest bei uns in Deutschland alleine nur mit Engagement über die Runden kommt.
Für das Wintersemester konnte mich Detlef Stern zusätzlich für ein Seminar zum Thema „IT-Systeme“ gewinnen. Da es sich dort um Studenten höherer Semester handelt, gehe ich davon aus, dass wir zusammen noch ein wenig Hirnschmalz mit dazu nehmen. Das Ganze würzen wir dann auch noch mit ein wenig Englisch und so bin ich einmal gespannt darauf, ob sich meine Erwartungen erfüllen werden. Auf alle Fälle aber werde ich seminarbegleitend mit Detlef Stern viel zu besprechen haben.
Lesepate
Insgesamt war ich nun ca. 12 Jahre lang in der Dammgrundschule unterwegs. Vier Jahre als Grundschüler und ein paar Jahrzehnte später nun fast acht Jahre lang als Lesepate. Auf „meine“ Grundschule lasse ich auch heute noch nichts kommen. Die aktuellen Lehrer sind mindestens so motiviert und professionell wie damals meine von mir so geliebte Klassenlehrerin.
Leider aber wendete sich in all den Jahren baulich und ausstattungsmäßig nichts zum Besseren — überhaupt nichts! Sowohl die Lehrer wie auch die Schüler werden von einem unfähigen Gemeinderat und noch unfähigeren Bürgermeistern regelrecht verheizt. Die Dammgrundschule hat — nachdem sie jahrelang renoviert wurde — weiterhin das „Niveau“ von Schuleinrichtungen eines Drittweltlandes, wobei dort wohl in den meisten Ländern den Schülern aber zumindest noch adäquate sportliche Betätigungsmöglichkeiten geboten werden.
Das alles ist unserem Gemeinderat völlig egal, weil die Dammschüler zum einen in deren Augen keine Menschen „erster Klasse“ sind und zum anderen die Gemeinderäte ihre eigenen Kinder in Privat-, zumindest aber in weit besser ausgestatteten Schulen unterbringen — Dieter Schwarz sei es gedankt.
Gerade in Städten wie Heilbronn stehen die öffentlichen Schulen vor sehr großen Herausforderungen. Die Stadt Heilbronn unternimmt allerdings überhaupt nichts, um diesen Herausforderungen zu begegnen, geschweige denn gerecht zu werden. Man baut weiterhin einzig und alleine darauf, dass ein Heilbronner Gönner für die „besseren Bürger“ der Stadtgesellschaft sorgt — ein Demokratieverständnis à la Erich Honecker!
Dazu passend der Artikel aus dem Kicker von gestern: „1. FC Nürnberg demontiert Tafel von Meisterspieler Munkert am Max-Morlock-Stadion“. Selbst die Fußballer aus Nürnberg arbeiten ihre Geschichte auf! Während unsere Heilbronner Gemeinderäte und Bürgermeister nur an und für sich arbeiten!
Gestern hatte ich nun mein letztes Vorlesen; ich kann das Elend einfach nicht mehr ertragen!