14.10.02022

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Beitragsfoto: Momentaufnahme eines Treffpunkts Europa

Begegnungsmöglichkeiten

Harald Schmidt schreibt zurecht in der Heilbronner Stimme (14.10.2022: 26), dass „Menschen mit Migrationshintergrund … in der Kommunalpolitik meist unterrepräsentiert [sind].“ Und Herbert Burkhardt beklagt in diesem Zusammenhang „das oft geringe Interesse der Menschen mit Migrationshintergrund am öffentlichen Leben.“ Den Vogel schießt dabei allerdings Andrea Babic von den Grünen ab, „die sich mehr Aktivitäten innerhalb der Stadt zum gegenseitigen Kennenlernen wünscht.“

Richtigerweise bebildert die Heilbronner Stimme den Artikel von Harald Schmidt mit einem Treffpunkt Europa aus der Zeit, wo Heilbronn in Sachen Integration und Zusammenarbeit zwischen allen Gruppen innerhalb unserer Stadt noch vorbildlich war. Dann aber hat die Stadtverwaltung unter Federführung des OB und dies mit Zustimmung des Gemeinderats eine ganz andere Richtung eingeschlagen und eine Veranstaltung nach der anderen torpediert, die gerade zum gegenseitigen Kennenlernen besonders geeignet waren.

Ich vermute, dass unsere Gemeinderäte und Verwaltungsangestellten dies nicht getan haben, weil sie grundsätzlich etwas gegen Ausländer und Migranten haben, sondern einzig und alleine deswegen, weil sie nicht die Kontrolle über diese ehrenamtlichen Aktionen erhalten haben und damit für sich auch keinen Gewinn erzielen konnten.

So muss jetzt erst geklärt werden, wer an was verdienen oder davon profitieren darf und dann wird es vielleicht wieder so etwas wie funktionierende Veranstaltungen zum gegenseitigen Kennenlernen geben. Wie aber unsere Heilbronner mit Migrationshintergrund dann wieder Vertrauen zu unseren Stadträten und unsere Verwaltung bekommen sollen, bleibt deren Geheimnis.

Sicherlich wird es nicht helfen, dass die Stadtverwaltung jetzt ganz bestimmten Vereinen anbietet, deren Projekte in ihren Heimatländern zu unterstützen. Der einzig richtige Weg ist, alle unsere Mitbürger — egal welcher Herkunft — auch als Bürger ernst zu nehmen und mit diesen gemeinsam an einem besseren Heilbronn zu arbeiten. Und dies auch auf die Gefahr hin, dass auch neue Mitbürger von den Vorteilen einer Mitarbeit im Gemeinderat oder in der Verwaltung profitieren.

Ministerei

Seit dem 12. Mai 2021 ist Theresa Schopper Ministerin und dabei vielleicht sogar für so etwas zuständig wie unsere Schulen. Jetzt hat sie laut dpa festgestellt, dass „es … alarmierend [ist], wenn 20 Prozent der Kinder keine optimale Leseleistung mehr haben.“ — spricht gerade nicht für eine schnelle Auffassungsgabe dieser Ministerin. Weiter schlussfolgert sie: „Wir laufen Gefahr, dass wir einen Teil der Kinder als funktionelle Analphabeten aus der Grundschule entlassen.“

Als ich dies bereits vor Jahren nach meinen ersten Einsätzen als Lesepate formuliert habe, wurde ich allseits verteufelt. Leider ist diese plötzliche Erkenntnis von gerade jener Person, die für diese gesamte Misere verantwortlich ist, keine Genugtuung, sondern dies zeigt nur, wie notwendig es wäre, dass unsere Landesregierung außer wilden Partys und noch wilderen Autobahnrennen auch einmal damit anfängt, den eigenen Job zu machen!

Vielleicht ist das Problem aber auch ganz anders gelagert, nämlich, dass unser Land nur deshalb so gut dasteht, weil unsere Landesregierungen sich jahrzehntelang überhaupt nicht um ihren Job gekümmert haben und die gesamten Probleme nur deshalb und dann aufkommen, wenn einmal ein Minister meint, tatsächlich etwas in Richtung Politik machen zu müssen. Auf jeden Fall aber, als unsere Minister noch Beinamen wie „Feschtles-Marie“ trugen, konnten wir Schüler alle spätestens mit dem Grundschulabschluss rechnen, lesen und schreiben.

Und so ist es vielleicht doch nicht so schlecht, wenn unsere Landesregierung und dies in Gänze von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten tingelt und dies möglichst weit weg. In Papua-Neuguinea oder Neuseeland soll es besonders schön sein. Vielleicht haben dann unsere Lehrer auch wieder Zeit dazu, um unseren Kindern das Lesen und Schreiben beizubringen.


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