14.8.02023

4.2
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Beitragsfoto: Bahnhof Hagenau

Vorkommnis

In einem Landkreis soll es zu dem folgenden Verwaltungsvorgang gekommen sein. Ursache dabei war die notwendige Anmeldung von Fahrzeugen des Landkreises. Man hätte dabei von einem Schreibtisch zum anderen gehen und das Ganze auf dem kleinen Dienstweg erledigen können, zumal die Anmeldung von Fahrzeugen im eigenen Zuständigkeitsbereich dieser Verwaltung liegt.

So aber hat man diesen Vorgang wohl ausgeschrieben und letztendlich an eine bestens qualifizierte Rechtsanwaltskanzlei vergeben, die bereits weitere staatliche Aufgaben sehr erfolgreich umsetzt. Und so kam es, dass ein hoch dotierter Rechtsanwalt zum Anmelden der Fahrzeuge ins Landratsamt spazierte und dieses nach erfolgreicher Anmeldung von der Rechtsanwaltskanzlei eine Bestätigung samt obligatorischer Rechnung bekam.

Ich konnte dies selber nicht glauben, aber ein direkt involvierter Mitbürger hat mir versichert, dass solche Aktivitäten inzwischen mit zum behördlichen Alltag gehören. Und selbst wenn es nicht stimmen — was ich aus eigener Erfahrung aber sehr bezweifle — sollte, zeigt eine solche Geschichte aber ganz gut, was wir unseren Verwaltungen heute überhaupt noch oder — ganz im Gegenteil — ganz besonders zutrauen.

Bildungsfahrt

Wenn man kein Gemeinderat ist, dann muss man seine Bildungsfahrten noch selber organisieren und finanzieren, was aber den Vorteil hat, dass man dorthin fahren kann, wo man selber auch hin will. Und so fuhren wird am Wochenende nicht nach Amsterdam oder New York, Rio, Tokyo — diese kleine Anspielung sei mir erlaubt –, sondern eine ganze Nummer kleiner, in die ehemalige Reichsstadt Hagenau.

Im Gegensatz zu Heilbronn ist Hagenau eine vielversprechende Pendlerstadt, die allerdings aufgrund fehlender Zuzüge in den letzten Jahrzehnten keine solche Größenentwicklung wie Heilbronn erlebte und sich nun zwischen Straßburg, Karlsruhe und Mülhausen neu aufstellt.

Hilfreich dabei ist der neue Hauptbahnhof, der nicht nur einen wohl in Baden-Württemberg als Radschnellweg firmierenden Radweg an den Bahnhof anbindet, sondern auch ein entsprechend großes Parkhaus neben den Bahnhof stellt. Das alte Bahnhofsgebäude wurde durch ein modernes neues mehr als komplettiert und das Vorfeld sehr großzügig gestaltet, was zudem noch für mehr als ausreichend Parkplätze und einen Busbahnhof reichte. Neben dem Bahnhof führt eine ähnlich wie in Heilbronn attraktive Brücke über die Gleise, diese hat allerdings den Vorteil, dass sie überdacht ist und zudem noch auf die Bahnsteige führt. Am anderen Ende der Brücke entsteht ein sehr großzügiges Parkhaus, sodass sämtliche Pendler sehr einfach ihre Züge erreichen können.

Dieser infrastrukturelle Umbau Hagenaus, der sicherlich auch in Heilbronn möglich gewesen wäre, zeigt schon jetzt erste Erfolge, denn es entstehen dort nun sehr viele attraktive Wohngebäude, die sicherlich Bewohner aus den größeren Städten anlocken werden.

Für mich waren allerdings die Parkanlagen und die Fußgängerzone von Interesse, die sehr sauber waren und auch noch sehr spät am Abend genutzt werden konnten. Dort gab es wie in Heilbronn Menschen, die sicherlich weniger Glück als andere hatten, aber sich nicht so wie bei uns daneben benehmen — mag sein, dass dies auch mit an den Überwachungskameras lag, die man an den zentralen Stellen in der Stadt sehen konnte.

Wer sich Hagenau selber einmal anschauen möchte, dem empfehle ich die Gaststätte L’Ancienne Douane am Place d’Armes. Sämtliche von uns gewählten Speisen waren mehr als hervorragend und die Bedienung vorzüglich.

Dank unserer Begleiter konnten wir noch eine Burg besteigen, an einem Grenzübergang europäische Geschichte nachvollziehen und am Deutschen Weintor über Weinwerbung fachsimpeln.

Bürokratie

Während die AfD gegen „unwertes“ Leben vorgehen will, beeilt sich die CDU wenigstens den „Sozialschmarotzern“ das Leben schwerer zu machen. Und so muss auch die eigentliche Regierungspartei in Baden-Württemberg ein wenig Stimmung machen. Deswegen will nun Ministerpräsident Winfried Kretschmann ebenfalls bei der Bevölkerung für positive Stimmung sorgen und widmet sich nun einem ganz besonderen Thema, indem er den Abbau von Bürokratie fordert.

Dumm dabei nur, dass es gerade die Grünen sind, die in den letzten Jahren Regierung und Verwaltungen zur jeweiligen XXL-Version ausbauen und künftig auch den Landtag zu einem der größten Parlamente weltweit vergrößern — was die Bürokratie in bisher ungeahnte Höhen katapultiert. Da muss man nicht einmal mehr von den vielen neuen Regeln und Gesetzen sprechen, die unser Leben schon jetzt von Tag zu Tag schwieriger machen.

Das wirklich Blöde daran ist, dass die Grünen niemals Bürokratie abbauen werden, die CDU mit ihrem aktuellen Geschwätz der arbeitenden Bevölkerung nicht wirklich weiterhilft, aber man davon ausgehen muss, dass die AfD bei nächstbester Gelegenheit zumindest einigen Mitbürgern deren Existenz nicht nur infrage stellt, sondern tatsächlich auch zerstört.


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