15.12.02022

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Beitragsfoto: Verschwendung | © Shutterstock

Schattig

Eigentlich gehöre ich nicht zu den empfindlicheren Kreaturen und im letzten Jahr konnten wir den Winter auch ganz gut mit 19 Grad Celsius Zimmertemperatur überbrücken. Dieses Jahr habe ich die Zimmertemperatur auf 18 Grad Celsius herunter reguliert und muss zugeben, dass ich das eine Grad Unterschied durchaus wahrnehmen kann.

Hinzu kommt, dass mich die Männergrippen wieder mehr im Griff haben als gewünscht und beides führt wohl nun dazu, dass ich beginne, meine Entscheidung nochmals zu überdenken. Auf jeden Fall aber muss ich dabei feststellen, dass wir hier in Deutschland wirklich auf der Insel der Glückseligen leben und über „Probleme“ nachdenken, die andere Menschen woanders auf dieser Welt nur allzu gerne hätten — gerade dürften in der Ukraine 18 Grad Celsius als purer Luxus betrachtet werden; wobei schon vor weit über 20 Jahren Freunde von uns aus Kiew weggezogen sind, weil sie ihre Wohnung dort auch zu Friedenszeiten kaum über 14 Grad Celsius geheizt bekommen haben.

Allerdings stelle ich nun fest, dass ich die 18 Grad Celsius, die ich noch vor Jahren selbst höchstens als sportlich oder gar als angenehm frisch betrachtet hätte, heute ganz anders wahrnehme.

Auf jeden Fall aber wäre dies alles hier kein Thema, wenn unsere Berufspolitiker, die selbst immer wohlbehütet, bestens versorgt und gut genährt sind, nur ein einziges Mal ihre ureigensten Aufgaben erledigt hätten.

Rathaus

Heute wird völlig zurecht auch in der Heilbronner Stimme (15.12.2022: 25) die völlig verantwortungslose Andickung unserer Verwaltung — und was man gerne außer Acht lässt, deren weitere ausgelagerten „Unterverwaltungen“ und sonstige Dienststellen — thematisiert.

Thomas Zimmermann merkt dazu an, dass „die Apparate sich seit 2010 mehr und mehr aufblähen, mit Regelungen und Gesetzen immer mehr in den Alltag der Bürger eingreifen und durchregieren, koste es, was es wolle.“ Schlimmer noch, diese völlig aufgeblähten Verwaltungen beschäftigen sich meist nur noch mit sich selbst sowie untereinander und sorgen höchstens noch fürs Eigenwohl.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass gerade jene, die ganz gut selbst von diesen Versorgungsaktionen leben, sämtliche berechtigte Kritik als reinen Populismus brandmarken. Weitere für diesen Unfug mitverantwortlichen Gemeinderäte prangern zwar diese hemmungslose und zudem völlig nutzlose Verschwendung von Personal und Ressourcen öffentlich an, stimmen aber weiterhin und ganz traditionell jeder künftigen Stellenerhöhung zu.

Zumindest könnte man versuchen, die Stellen dort zu schaffen, wo sie tatsächlich benötigt werden und sich die neuen Angestellten auch zum Wohle aller auswirken könnten. Leider aber werden weiter schwerpunktmäßig Versorgungsdienstposten geschaffen, die dann in der Verwaltung in beratenden oder gar leitenden Funktionen andere Mitarbeiter von deren eigentlichen Arbeit abhalten.

Die negativen Auswirkungen für uns alle können wir schon heute zuhauf beobachten, was bestenfalls dazu führt, dass zudem Beratungsunternehmen auf unsere Kosten in Lohn und Brot genommen oder die Bundeswehr wieder einmal missbraucht wird.

Ehrenamt

Wenn es um die beiden Vereine, für die ich Verantwortung zeichne, etwas ruhiger wird, was in der Adventszeit durchaus wünschenswert und auch völlig normal ist, habe ich nun wieder etwas mehr Zeit, um mich weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten zu widmen.

Und irgendwann habe ich zudem in diesem Jahr dann tatsächlich ein wenig Fokus verloren und meine Aufräumaktion des eigenen Büros völlig aus den Augen verloren. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, und so bin ich nun bereits am Überlegen, ob ich die Vereinsbürokratie, welche ich gerne um den Jahreswechsel herum regelmäßig auf den aktuellen Stand bringe, dieses Mal so weit nach hinten schiebe, dass ich diese dann tatsächlich wieder aus meinem eigenen Büro heraus erledigen kann.


Lebensmittelabfälle

Alleine 2020 haben wir Deutschen ca. 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle weggeworfen; dazu gehören neben übrig gebliebenen Speiseresten und nicht verkauften Lebensmitteln z. B. auch nicht essbare Bestandteile wie Nuss- und Obstschalen, Strünke und Blätter, Kaffeesatz oder Knochen. Hinzu kommen noch weitere Lebensmittelverluste entlang der Produktions- und Lebensmittelkette.

Wenn wir jetzt noch jene Lebensmittel mit hinzurechnen, die wir im völligen Unverstand zu uns nehmen, was übrigens im Endeffekt auch noch unser Gesundheitswesen ruiniert, dann können wir mit Gewissheit sagen, dass wir Deutschen sehr, sehr viele Menschen auf dieser Welt auf dem Gewissen haben und dies ohne einen einzigen Schuss abzugeben.

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