16.10.02021

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Beitragsfoto: Rathaus Heilbronn | © Shutterstock

Erwachsen

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten scheint es so, dass sich die Junge Union tatsächlich etwas emanzipiert. Zwar hatten sie es noch nie so richtig mit Inhalten — schon in den 1970er-Jahren glänzten sie eher mit „Riverboat-Parties“ als mit programmatischer Arbeit –, dafür wussten sie aber immer ganz genau, wer für das gerade zu vergebende Amt am geeignetsten ist.

Zuletzt glänzten sie nur noch mit ihrem gerne zelebrierten Personenkult, den sie je nach Regionalität unterschiedlich auslebten und meist kurz vor Wahlen auf einen Kandidaten konzentrierten.

Jetzt — gleich nach mehreren Wahlniederlagen — fangen sie tatsächlich an, an dem einen oder anderen Stuhl zu sägen, wobei auch Markus Söder, der sich zum besten CDU-Parteifreund — noch vor Sebastian Kurz — aller Zeiten entwickelt hat, sein Fett wegbekommt. Wer weiß, vielleicht ist es der Beginn, dass sich die Junge Union nun auch einmal für die Person hinter der Fassade interessiert und, man wagt es kaum zu denken, anfängt, sich mit Inhalten zu beschäftigen — aber bitte nicht erneut der von Gläsern und Flaschen aller Art.

Toilette

Die positive Nachricht des Tages stand ebenfalls in der Heilbronner Stimme. Der erste Heilbronner Busbahnhof — jener in der Karlstraße — bekommt jetzt eine öffentliche Toilette.

Damit wird ein seit Jahren untragbarer und ganz offensichtlich auch stadtbekannter Zustand in der Nähe des neu gestalteten Stadtgartens behoben. Hoffen wir nun darauf, dass diese Toilettenanlage dann auch geöffnet bleiben und betrieben wird.

OB-Wahl

Mit vorheriger Ansage entscheidet sich Heilbronn für den weiteren Stillstand, welcher bekannter Weise immer auch ein Rückschritt ist.

Nachdem sich der Gemeinderat erneut für den bequemsten Weg entschieden, sich selbst „enteiert“ und dazu noch ein eine millionenschweres Wahlkampfpaket für den Amtsinhaber geschnürt hatte, und dieser jetzt die Gelder pressewirksam und sehr gezielt in der Stadtgesellschaft verteilen kann, steht einem Wahlsieg wohl nichts mehr im Wege.

Schon etwas länger schreibt sich die Heilbronner Stimme entsprechend die Finger wund, und die nächsten Einweihungsfeiern für städtische Bauprojekte sind auch schon geplant.

So ist er Rest nur noch reine Formsache. Der Gemeinderat hat nun neun Mitglieder des Gemeindewahlausschusses gewählt. Den Vorsitz übernimmt der Erste Bürgermeister Martin Diepgen.

Am Samstag, 13. November 2021, beginnt die Frist zur Einreichung der Bewerbungsunterlagen, welche am Montag, 10. Januar 2022 um 18.00 Uhr endet. Keine Partei wird einen eigenen Kandidaten — und schon gar keinen Fachmann von außerhalb — ins Rennen schicken.

Der Wahltag ist dann am Sonntag, 6. Februar 2022.

Das einzige, was jetzt noch spannend ist, für welchen dann zu versorgenden lokalen Parteibuchinhaber sich der Gemeinderat 2030 entscheiden wird — die Hinterzimmergespräche laufen bestimmt schon.

Geburtstag des Tages

Oscar Wilde


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