18.3.02024

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Beitragsfoto: Trump-Anhänger kurz vor der Erstürmung des US-Kapitols | © Tyler Merbler – https://www.flickr.com/photos/37527185@N05/50812356151/

Inhaltsverzeichnis

Verschiedenes

Das Wochenende war größtenteils für die Vereinsbürokratie reserviert, die ich mir mit ein paar Platten und einer Spielunterbrechung etwas schmackhafter machte. Dazu noch eine außerplanmäßige Fahrt mit dem meseno-Bus um Spenden einzusammeln und zum krönenden Abschluss eine Tanzstunde.

Auch meine Vorbereitung für die kommende Vorlesung konnte ich abschließen. Ich hatte dazu eine kleine Umfrage vorab geschaltet, die von 26 der 97 auf ILIAS angemeldeten Studenten beantwortet wurde. Dabei erfuhr ich auch, dass die Nutzung von ILIAS eine freiwillige Angelegenheit ist — ich deswegen weiterhin mit mehr als 97 Studenten rechne (aka: best-case scenario).

Im Gegensatz zur Schule, die man bei uns wohl oder übel durchstehen muss, ist ein Studium keine Pflicht. Man könnte auch arbeiten gehen. Und selbst dann, wenn das Studium zwingend Teil einer Berufsausbildung ist, bleibt es eine ganz persönliche Wahl. Und so wird es für mich spannend zu erfahren, welche Motivation der eine oder andere Student für sein Studium angibt — ich hoffe nicht, der Erhalt von BAföG.

Auf alle Fälle fahre ich gleich heute Morgen wieder mit dem meseno-Bus — eine gute Gelegenheit für Studenten, um noch nachzusteuern (aka: Wink mit dem Zaunpfahl).

Straßburg

Trotz des wenig attraktiven Wetters war der Aufenthalt in Straßburg zu Beginn des Wochenendes wieder einmal sehr angenehm. Mein Stammlokal, das ich bereits seit den 1990er-Jahren aufsuche, hatte allerdings erneut einen Besitzerwechsel und dieses Mal ist das Ergebnis wenig erfreulich. Die Qualität des Essens hat merklich nachgelassen, dafür aber erhöhten sich die Preise unverschämt — damit wird es wohl nach all den Jahrzehnten zu einer echten Touristenattraktion werden.

Ein etwas jüngerer Mitfahrer kannte die Stadt noch nicht und so erhielt er ganz spontan von mir eine kleine Stadtführung. Diese handelte schwerpunktmäßig von Albert Schweitzer über Johann Wolfgang von Goethe bis hin zu Theodor Heuss und dies alles in knapp zwei Stunden.

Blutbad

Die gestrigen Äußerungen von Donald Trump und die erfolgte Unterstützung seitens der gesamten GOP-Partei kennzeichnen nun den absoluten Nullpunkt demokratischer Wahlkämpfe. Ab jetzt können die Republikaner nur noch tiefer fallen, wenn sie damit anfangen willkürlich Menschen zu morden.

Auf alle Fälle hat Donald Trump dies unmissverständlich klar gemacht — einzig das Verpacken in einen anderen Zusammenhang schützt ihn davor, später, wenn es wieder schiefgehen sollte, selbst vor ein Gericht gestellt zu werden — und seine republikanischen Hardcore-Anhänger finden das inzwischen sogar etwas „langweilig, da die Demokraten selber fast keine Waffen hätten“.

Und so bin ich einmal sehr gespannt darauf, auf welcher Seite am 5. November 2024 die US-Streitkräfte stehen werden, denn die US-Polizeikräfte werden ähnlich wie bei uns in viel zu großen Teilen wohl eher den Nationalsozialisten zuzuordnen sein.

Auf alle Fälle aber wird es in den USA einen heißen Herbst und wenn es so läuft, wie es sich unsere konservativen wie auch links- und rechtsextremen Parteien in Europa wünschen, bei uns in Folge davon einen sehr kalten Winter geben.

Diesbezüglich träumt Friedrich Merz bereits — und dies genauso wie der linke Rand der SPD — von einer deutschen Atommacht, die es in Kürze dem Rest der Welt wieder einmal so richtig zeigen soll.

So bleibt uns wenigstens weiterhin die Hoffnung, dass bei uns kein Politiker ein Blutbad ankündigt, wenn er selber nicht gewählt werden wird. Aber auch die Befürchtung, dass manche Politiker ein Blutbad ankündigen, für den Fall, dass sie gewählt werden.

Unabhängig davon bleibt die Gewissheit, dass jedes Land, egal ob z. B. die Russische Föderation, Frankreich, Ungarn, Italien, Österreich, Deutschland, Polen oder die USA, genau die Politiker bekommt, die es verdient hat!

Und damit dürfte letztendlich auch die Frage geklärt sein, die zumindest meine Generation noch zu unserer Schulzeit beschäftig hat: War Adolf Hitler nur ein Unfall oder gar ein Versehen?

Nachtrag aufgrund eines Kommentars


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  • Lieber Herr Kümmerle,

    da haben Sie sich ein wirklich schwieriges Thema ausgesucht: Was würde/könnte passieren, wenn Trump die Wahl am 5.11.2024 verliert? Ich bin gerade mitten in der Reinschrift von Teil 2 der „Amerikanischen Tragödie“. Darin werden ähnliche Fragen dargestellt — und ich komme zu dem Schluss, es wäre sowohl für Amerika als auch für Europa besser, Trump würde verlieren. Eine Schwierigkeit bei meiner Ausarbeitung ist, dass der amerikanische Wahlkampf bereits auf vollen Touren läuft und fast jeden Tag etwas Neues passiert, das auch noch im Papier erwähnt werden sollte. Die „Blutbad-Rede“ Trumps am 16.3.2024 war so ein „neues Thema“.

    Die Schwierigkeit bei Trump-Reden ist, dass er sich nicht an die ihm vorgegebenen Texte hält und immer wieder große Ausflüge macht. Deshalb ist das, was als Rede auf dem Papier steht, häufig nicht das, was er später vorgetragen hat. Auch bei der „Blutbad-Rede“ gab es solche Abschweifungen. Doch nach den Presseberichten, die ich darüber habe, waren die speziellen Aussagen über das „Blutbad” tatsächlich auf die mögliche Wahlniederlage bezogen. Die Süddeutsche Zeitung überschrieb ihren Bericht darüber (am 17.3.2024) mit: „Trump: Wahlniederlage wird ein “Blutbad” für das Land“. Offenbar hatte er zunächst über die Lage der Wirtschaft geredet und über seine Idee, auf Autos, die außerhalb produziert wurden, Zölle zu erheben. Der Bericht geht dann so weiter: „Dann kippte seine Rede ins Dystopische: Für den Fall einer Wahlniederlage Trumps drohe “ein Blutbad für das Land“.

    Der Bericht der New York Times vom 16.3.2024 geht in die gleiche Richtung. Auch hier zunächst der Hinweis, Zölle auf außerhalb gefertigte Autos zu erheben, falls er im November gewählt wird. Dann geht es so weiter: „He added: “Now, if I don’t get elected, it’s going to be a blood bath for the whole — that’s going to be the least of it. It’s going to be a blood bath for the country“. Für mich klingt dies ähnlich wie damals, als er zu seiner Kundgebung am 6.1.2021 nach Washington einlud: „It will be wild…!“ Und am 6.1.2021 gab es Tote und viele Verletzte.

    Doch es ist nicht nur diese Rede, die Anlass zur Sorge gibt. Trump und die MAGA-Leute haben aus dem chaotischen Beginn der ersten Präsidentschaft gelernt. Sollte er 2024 gewinnen, geht er gut vorbereitet an die Umsetzung seines Programms.

    Viele Amerikaner sorgen sich um die Zukunft der demokratischen und rechtsstaatlichen Strukturen im Land. Die Heritage Foundation hat einen umfangreichen Plan — das „Project 2025“ — ausgearbeitet, bei dem es zum einen um den Ablauf der Machtübernahme geht, sollte Trump gewinnen. Anlass zur Sorge gibt jedoch insbesondere der weit darüber hinausgehende Teil des „Project 2025“ der den personellen und strukturellen Umbau der Exekutive des Bundes vorsieht. Das in Amerika so hoch gelobte System der „Checks and Balances“ zur Kontrolle der Macht im Staat würde ausgehöhlt und die Entscheidungsmacht des Präsidenten wesentlich erweitert werden (Presseberichte zum „Project 2025“: New York Times, 21.1.2024: Interview mit Kevin D. Roberts, dem Präsident der Heritage Foundation. „Inside the Hiritage Foundation’s Plan for Institutionalizing Trumpism“ Süddeutsche Zeitung, 1.2.2024: „Trumps Wahlkampf: Fürchtet euch“; Bericht von Christian Zaschke.)

    Anlass zur Sorge — insbesondere für Europa — gibt die Rede vom 10.2.2024 in Conway, South Carolina. Mit salopper Rhetorik hat Trump erneut Aussagen gemacht, die an der NATO-Bündnistreue der USA zweifeln lassen. (Bericht in der NYT, 10.2.2024: „Trump Says He Gave NATO Allies Warning: Pay In or He’d Urge Russian Aggression”). John Bolton, der frühere Nationale Sicherheitsberater Trumps geht davon aus, dass Trump — sollte er die Wahl gewinnen — aus der NATO aussteigen wird.

    Über das Trauerspiel über die weitere Unterstützung der Ukraine berichte ich im Teil 2 der „Amerikanischen Tragödie”. Trump ist dabei, die Ukraine über die Klinge springen zu lassen. Die Glaubwürdigkeit der USA steht damit auf dem Spiel.

    Doch ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mehrheit der Amerikaner dem Spieler Trump folgt und wie ein Rudel Lemminge über die Klippe springt. Es gibt in Amerika genügend Leute, die langfristig und geo-strategisch denken können.

    Beste Grüße
    Hans Müller

  • Sie haben sich hoffentlich mal die ganze Trump Rede angeschaut und nicht einfach nur das BlahBlah der DPA wiedergegeben. Der Kontext in dem Trump in seiner Rede von einem „Blutbad“ sprach, war der Untergang der US Autoindustrie für den Fall, dass die Chinesen Autofabriken in Mexiko errichten und so mit billigen Autos „die US Autoindustrie in den Untergang treiben“ – das Wort „Blutbad“ im Kontext von Wirtschaft ist aus dem US Englisch nämlich anders zu übersetzen. Original der Rede hier: https://youtu.be/NI8KyXxJj2s?si=dqenUT9TrmsKIJg1

    • Sie haben wohl nur die oben verlinkte eine gute Minute von Trumps Rede zur Kenntnis genommen. Deswegen, um ein wenig mehr Klarheit in diese Debatte zu bringen, ergänze ich meinen Blog-Beitrag mit seiner gesamten Rede — bei all jenen, die sich dabei übergeben müssen, entschuldige ich mich schon jetzt.

      • Es ging mir hier um die Art und Weise wie Worte von der Presse aus dem Kontext gerissen werden, nicht darum Pro oder Contra Trump zu sein. Wir hier in Deutschland haben genauso viel Einfluß auf die US Wahlen wie aufs Weltklima – nämlich gar keinen. Daher sollten wir uns eher Gedanken machen, wie wir mit dem jeweiligen US Präsidenten umgehen müssen, um wirkungsvoll unsere Interessen zu vertreten.

        • Nein, es ging Ihnen alleine darum, die untragbaren Äußerungen eines Donald Trump zu relativieren, welche an anderer Stelle sogar darin gipfelten, dass er die Verbrecher des Sturms aufs Kapitol als Helden feierte und seinen Anhängern unter deren Jubelrufen versprach, diese wieder aus dem Gefängnis zu holen. Danach erwähnte er in das Thema Autoindustrie eingebettet, dass es am 6. November 2024 zu einem Blutbad kommt, wenn er nicht Präsident wird.

          Und genau das las er präzise vom Teleprompter — Ihre verlinkte eine Minute Text — ab, damit man hinterher behaupten kann, seine Worte wären aus dem Kontext gerissen. Der wahre Kontext sind aber seine gut einstündige Hasstirade, die fast alle faschistoiden oder gar nationalsozialistischen Bedürfnisse seine Anhängerschaft bediente — und diese haben den Aufruf zum Blutbad genau so verstanden, wies es Donald Trump wollte, exakt so wie bereits am 6. Januar 2021.

          Auf das Weltklima haben wir vielleicht sogar noch etwas mehr Einfluss als auf die US-Wahlen, es kommt nämlich darauf an, wie wir als Industrienation und Innovation Hub Zeichen setzen.

          Auch wäre es bestimmt hilfreich, wenn nicht viel zu viele unserer Volksvertreter weiterhin einem Donald Trump in den Hintern kriechen würden.

          • Oh je. Ich bin sprachlos was Sie da so in meinen Kommentar reininterpretieren. Sie sollten das IMHO alles etwas nüchterner sehen. Der Weltuntergang kommt mit oder ohne Trump nicht … 🙂