18.8.02023

4.4
(5)

Beitragsfoto: Mark Twain Zitat

Inhaltsverzeichnis

Erdung

Manchmal ist es gar nicht schlecht, wenn man ein wenig über den Tellerrand hinausschaut. Dass wir allesamt auf einem klitzekleinen Planeten leben und die bald 10 Milliarden Menschen ganz andere Probleme haben, als sich um Ländergrenzen zu kümmern, dürfte bald auch dem letzten Mitbürger klar werden.

Und so ist es gerade als junger Mensch ganz gut, wenn man sich nicht nur mit dem Nachbarn nebenan vergleicht, sondern auch mal guckt, was so die Leistungsstandards in anderen Regionen dieser Welt sind. Verantwortliche Personalabteilungen schauen schon längst ein wenig weiter und versuchen jene Mitarbeiter zu gewinnen, die für das Unternehmen selbst auch ein Gewinn sind — egal, ob diese dann aus Böckingen oder Schanghai kommen.

Und so verwundert es kaum noch, wenn man nicht nur Firmen und Dienstleistungen weltweit vergleicht, sondern inzwischen auch Schulen und Universitäten. Ein solcher Vergleich kommt seit 2003 regelmäßig aus Schanghai und wird inzwischen global zur Kenntnis genommen. Und egal ob dieser Vergleich nun tatsächlich der Realität entspricht oder auch nicht, wird er sehr gerne und mit großem Interesse gelesen.

Und all jene Universitäten, die nicht auf den ersten 1 000 Plätzen zu finden sind, gibt es vielleicht sogar einen Anreiz, um sich darüber Gedanken zu machen, was man selbst vielleicht einmal besser machen könnte oder gar sollte.

Und unseren lokalen Universitätsenthusiasten vielleicht die Erkenntnis, dass Heilbronn zumindest im Bildungssektor nicht ganz der Nabel der Welt ist. Ich möchte gar nicht darüber sprechen, dass Bildung gerade in einer so verschulten Gesellschaft wie der unseren erst mit der Niveaustufe 7 des Europäischen Qualifikationsrahmens wie auch der des Deutschen Qualifikationsrahmens beginnt und ein Doktor-Grad (Niveaustufe 8) nicht automatisch an den Ehepartner übertragen wird.

Ach ja, das aktuelle 2023 Academic Ranking of World Universities findet man gleich hier.

Zwei Prozent

Da unsere Politiker zuerst einmal an sich selber denken — wie wohl die meisten Menschen auch — und dafür nur „ihre“ Wähler bei Laune halten müssen, fällt ganz automatisch alles andere, ob notwendig oder nicht, hinten runter.

Deshalb gibt es eine halbwegs pünktliche Bahn erst ab 2070, die restliche Infrastruktur zerfällt weiterhin wie der soziale Wohnungsbau auch der notwendige Umwelt- und Naturschutz wird homöopathisch angegangen, Bildung durch Urkunden ersetzt und unsere Landesverteidigung auf die Flugbereitschaft für aktive und möglichst illustre Zapfenstreiche für ausgemergelte Politiker reduziert.

Ganz folgerichtig werden sämtliche Drogen legalisiert und Alkohol verbilligt. Damit ist sichergestellt, dass die schon sehr lange versprochenen „2 Prozent“ zumindest als 2 Promillepegel in Deutschland erreicht werden und wir Bürger im Dauerdelirium unseren Volksvertretern auch noch die Füße lecken.

Gespräche

In den letzten Tagen gab es ein paar sehr spannende wie auch fruchtbare Gespräche. Dabei gefallen mir jene am besten, die ich mit Gleichgesinnten führen kann, da sie einen tatsächlich aufbauen und dann ganz besonders, wenn sich aus dem geplanten Gespräch sogar noch ein etwas längerer vergnüglicher Abend entwickelt, weil einfach noch ein paar weitere Gesprächsteilnehmer mit hinzustoßen.

Und so ganz nebenbei konnte ich dann noch ein weiteres Lokal neu mit in meine Gaststättenliste aufnehmen — interessant dabei war, dass wir zuvor woanders eingekehrten und uns, als sich doch etwas länger hinzog, unisono entschieden, zum Essen dann doch die Lokalität zu wechseln.

Was mich erneut feststellen lässt, dass nach der Qualität von Speis und Trank sowie der Location selbst ganz besonders der Service die ausschlaggebenden Gründe dafür sind, dass sich eine Gaststätte länger halten kann. Wenn dabei schon eines nicht stimmt, wird es für den Wirt ziemlich schwierig, sobald es noch andere Lokale in der Nähe gibt.

Zudem glaube ich, dass man schlechten Kneipen nie lange nachtrauert — es sei denn, diese sind so schlecht, dass sie ganz zum Schluss noch einen Kultstatus erreichen.

Jene Gespräche, die in wahre Debatten ausarten, weil die jeweiligen Standpunkte diametral auseinanderliegen, sind für alle Beteiligten die produktivsten, aber sicherlich auch die anstrengendsten. Hierbei musste ich jüngst feststellen, dass man solche Gespräche limitieren und ganz besonders so schnell wie möglich beenden muss, wenn sich eine Seite nicht mehr an die üblichen und allgemein gültigen Diskussionsstandards hält. Zudem sind solche Gespräche äußerst effizient, wenn sich beide Seiten vorab auf das Gespräch vorbereitet haben.

Und so nutze ich gerade jede sich mir bietende Gelegenheit, um auf solche Gespräche aufmerksam zu machen und meine Mitbürger für die 7. Hertensteiner Gespräche zu gewinnen. Manche scheuen sich ein wenig davor, weil die Intensität und auch die Vielfalt an Gesprächen für einen Tag mehr als ausreichend ist, aber zum einen wissen wir nicht, wo bei den einzelnen Teilnehmern die Grenzen der Aufnahmefähigkeit liegen, und zum anderen kann man gerade wegen der wechselnden und auch zeitgleich stattfindenden Gesprächskreise sein individuelles Menü zusammenstellen.

Und als Schmankerl gibt es dabei noch die Möglichkeit, sich gleich vor Ort über die Zisterzienser kundig zu machen, die aufgrund ihrer früheren Leistungen das europäische Kulturerbesiegel erhalten sollen. Wer möchte, kann aber gerne dort auch mit mir über den Sinn und die Notwendigkeit eines „2-Prozent-Gesetzes“ diskutieren.


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