2.11.02021

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Beitragsfoto: Allee | © Shutterstock

Europastammtisch

Ich glaube kaum, dass ein Abend schöner als mit einem Europastammtisch und dazu noch in einem guten Restaurant ausklingen kann. Auch wenn ich nach einem sehr guten Stück Fleisch auf den exzellenten Nachtisch verzichten musste, konnte ich mich dennoch mit den Augen und der Nase bei meinen Tischnachbarn davon überzeugen, dass das Schokoladen-Souffle wieder sehr gelungen war.

Wie die letzten Europastammtische zuvor, war auch dieser wieder bis auf den letzten Platz ausgebucht. Die Gespräche waren erwartungsgemäß sehr vielfältig und bis zum Schluss sehr spannend. Zudem nutzte Herbert Burkhardt die Gelegenheit, um den Stammtischlern Aktuelles aus dem Stadtrat und „seiner“ Fraktion zu berichten. Allerdings fand er keine Antwort darauf, warum man als Fraktion unbedingt einen Rentner und dann noch nicht einmal einen mit der gleichen oder wenigstens ähnlichen politischen Agenda als Oberbürgermeister bewerben kann.

Klimaschutz

Heute können wir die Leitungslösung für den Schutz unserer Natur und Umwelt in der Heilbronner Stimme lesen. Joe Biden hat diese auf den Punkt gebracht: „Möge Gott den Planeten retten.“

„Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott!“ ist die protestantische Sichtweise, und ohne in eine Diskussion um die „wahre Religion“ eintreten zu wollen, behaupte ich, dass diese mehr Erfolg versprechen würde.

Leider ist es aber so, dass alle Beteiligten am Weltklimagipfel in Schottland diesen nur zum gewohnten Schaulaufen und für inhaltslose Versprechungen genutzt haben. Unsere Kanzlerin kann hierfür als Sinnbild gelten — sechzehn lange Jahre Nichtstun und dafür noch gefeiert werden.

Ehrlicher sind da schon Chinas Präsident Xi Jinping und, man glaubt es kaum, Russlands Staatschef Wladimir Putin, die sich zumindest das Schaulaufen erspart haben und damit unsere Umwelt ein klein wenig schonten.

So bleibt die Konferenz unserer Welt wegen zwei Dingen in Erinnerung. Boris Johnson hat einmal die Wahrheit gesagt: „Es ist eine Minute vor Mitternacht auf der Uhr des Weltuntergangs“ und eine Deutsche, Ursula von der Leyen, konnte sich erneut mit hohlen Phrasen und Nichtstun in Szene setzen. „Das ist unsere Chance, Geschichte zu schreiben. … Es ist unsere Pflicht, zu handeln.“

Wenn jeder vor seiner eigene Haustüre kehren würde, wäre die Welt bereits ein wenig besser. Leider aber werden unsere Politiker die zunehmenden entsprechenden Forderungen unserer Jugend — den Leidtragenden jahrzehntelangen Nichtstuns — damit kontern, indem sie darauf hinweisen, dass man das Weltklima nicht in Deutschland retten werden kann.

Solch eine deutsche Bescheidenheit hätte ich mir die letzten gut 100 Jahre mehr als gewünscht!

Schrumpfen

Spätestens seit den 1970er Jahren wissen wir alle, dass wir mit unserem Gesellschaftsmodell auf Sand bauen, da dieses alleine auf Wachstum basiert. Sich die, für dieses Wachstum notwendigen Menschen, von außerhalb Deutschlands zu holen, ist eine gangbare Alternative, so lange diese etwas Positives für unsere Gesellschaft beitragen wollen, und noch viel wichtiger, auch können.

Leider sind wir von Anfang an mit unserer Zuwanderungspolitik gescheitert und haben unsere Gesellschaft damit mehr geschadet als geholfen. Und selbst diese ungeplante Zuwanderung konnte nicht verhindern, dass es mit unserer Gesellschaft weiter bergab geht.

So hat man sich zwangsweise — da keine tragbaren Lösungswege erwünscht — darauf spezialisiert, das notwendige Wachstum durch Raubbau und gigantische Fehlinvestitionen zu generieren, was aber genau das Gegenteil bewirkt und den gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Zerfall weiter fördert. Wie schon öfters angemerkt, geht dieses Gesellschaftsmodell höchstens noch für jene auf, die in den kommenden 20 Jahren ihr Lebensende erreichen und die gravierenden Folgen dieser Egomanie nicht mehr miterleben geschweige denn erleiden müssen.

Der Irrwitz daran ist, dass sich diese „Totengräbergenerationen“ bis zuletzt noch als die altruistischen „Wirtschaftswundermacher“ feiern lassen. Dabei ist das Einzige, was sie letztendlich erreicht haben, für sich selbst das Machbare herausgeholt zu haben und den Folgegenerationen die Trümmer zu hinterlassen: Bildungswüste, kaputte Infrastruktur, völlige Zersiedelung, Naturzerstörung, Umweltverschmutzung und last but not least einen unbezahlbaren Versorgungsstaat, der keine Grenzen mehr kennt.

Wenn wir noch, zumindest für uns, die Kurve bekommen möchten, dann müssen wir sofort handeln und unsere Gesellschaft für all jene öffnen, die intelligenter und arbeitswilliger als wir alle selbst sind und dabei wirksam gerade jenen den Zutritt zu verweigern, die unserer Gesellschaft keinen Nutzen bringen. Die Problematik dabei wird sein, ob Leistungsträger überhaupt noch daran interessiert sind, Teil unserer Gesellschaft zu werden.

Deshalb ist es unvermeidlich, dass wir endlich damit beginnen und von der Wachstumsprämisse ein für allemal Abstand nehmen. Wr müssen dringend unsere verbliebenen Ressourcen bündeln und sämtliche Investitionen auf ihre Tragfähigkeit und den gesamtgesellschaftlichen Gewinn hin ausrichten. Der Begriff dafür ist Gesundschrumpfen.

Teilweise hat die Macht des Faktischen schon zugeschlagen und wir schrumpfen, ob wir es wollen oder nicht. Krankenhäuser können nur noch in größeren Städten unterhalten werden und Universitäten erhalten qualifizierte Lehrkräfte nur noch in Metropolen. Fachbetriebe und Schulen werden in Kürze folgen.

Besser wäre hierbei, wir fangen an und kontrollieren bzw. steuern dieses Schrumpfen, damit wir, wenn wir die Kurve hoffentlich noch bekommen werden, unseren Folgegenerationen etwas bessere Voraussetzungen für das Weitermachen bieten können. Eine Natur, wie wir sie selbst noch kannten, wird sicherlich nicht mehr darunter sein.


Geburtstag des Tages

Burt Lancaster

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