22.6.02023

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Beitragsfoto: Strandspaziergang

Inhaltsverzeichnis

Kinder

Marc Zuckerberg und Elon Musk wollen sich prügeln, das haben beide vor Kurzem über ihre jeweiligen Social Media Kanäle verbreitet. Den Ort des Spektakels durfte sich Musk aussuchen und hat dafür Las Vegas gewählt.

Beides sind sehr erfolgreiche Geschäftsleute, die unter für sie selbst sehr idealen Bedingungen aufgewachsen sind, nämlich der westlichen Welt, und sich vollumfänglich und ausschließlich ihren eigenen Karrieren widmen konnten. Die „Drecksarbeit“ zum Aufbau, Schutz und Erhalt sowohl von Demokratie als auch der Marktwirtschaft haben währenddessen andere gemacht.

Der Erfolg sei diesen Herren gegönnt. Aber können sie nicht einfach weiterhin ihre Erfolge in Saus und Braus feiern und derweil insgeheim von einer US-amerikanischen Präsidentschaft träumen, wo sie als Superman über ihr Gefolge herrschen?

Was sie nun beide fast zeitgleich verkünden, das ist das Produkt von ungezogenen Jungs, denen weder einmal ein Erziehungsberechtigter oder Nachbarskinder den Hosenboden lang gezogen haben, noch beide die Größe oder gar Demut besitzen, um sich mit all ihrem Reichtum sinnvoll für die Gesellschaft einzusetzen, der sie letztendlich alles bisher Erreichte zu verdanken haben.

So bleibt zu hoffen, dass nun beide keine Karriere bei den Republikanern machen und sie, wie die meisten anderen Milliardäre auch kurz vor ihrem eigenen Ableben durch vermeintliche Spenden und Wohltätigkeiten ihr Seelenheil erkaufen möchten. Damit bringen sie zwar unsere Gesellschaft auch nicht weiter, setzen aber andere Signale als durch eine öffentlichkeitswirksame Prügelei, an der beide sicherlich zudem noch verdienen werden.

Letztendlich aber müssen wir uns alle fragen, was wir aus unserer Gesellschaft gemacht haben? Und jene, die sich bisher nur durch Fahnenflucht und Drückebergerei ausgezeichnet haben, sollten sich erst einmal anhören, was wir Bürger zu sagen haben, bevor sie wieder die allzu notwendige Debatte bestimmen wollen.

Gespräche

Obwohl ich diese Woche etwas mehr als sonst beschäftigt bin, gab es in den letzten Tagen doch das eine oder andere sehr gute Gespräch, leider alle ohne Kaffee. Besonders gefreut habe ich mich, als abends noch ein Gesprächspartner kurz vorbeischaute und mich wieder auf den aktuellen Stand bei unserem gemeinsamen Steckenpferd brachte. Heute Abend bin ich dann noch in Karlsruhe, da der dortige EUROPA-UNION Kreisverband Jubiläum feiert. Leider werde ich es diese Woche aber nicht mehr schaffen, um allen Gesprächsanfragen nachzukommen. Ich hoffe, ab kommender Woche dann wieder auf dem Laufenden zu sein. Wer weiß, vielleicht klappt es dann auch wieder mit den Käffchen zum Gespräch.

Und dann funktioniert vielleicht auch wieder ein nicht nur für mich wichtiges Telefon am anderen Ende der Welt, was für alle Beteiligten vieles einfacher machen würde.

Moltke

Über Jahre hinweg habe ich seine Bücher und Schriften, wobei mit die besten wohl durch seine Offiziere verfasst wurden, nicht nur gelesen, sondern auch gesammelt. Einer meiner Leser hat mich vor Kurzem auf ein Buch aufmerksam gemacht, welches u. a. Moltke ganz prominent aufführt, und mich um meine Meinung gebeten. Seit ein paar Jahren scheint es zumindest in der Beraterwelt wieder etwas populärer zu werden, bewährte und durchaus kompetente Offiziere zu zitieren. Wahrscheinlich aber auch nur deshalb, weil manche Consultants meinen, sich damit von der viel zu großen Meute etwas abheben zu können.

Und so geschieht — was eigentlich zu befürchten war — es nun auch hierbei, dass die weniger geistreichen Berater und Autoren Moltke nicht nur falsch zitieren, sondern erst gar nicht verstehen.

Heute habe nun dieses renommierte Beraterbuch („management classic“) gelesen und zu meiner Freude festgestellt, dass der Autor (2021 [2011]: 92) Moltkes am meisten zitierten Worte zwar auf Englisch, aber dennoch richtig wiedergibt. Ihm ist dies sogar sehr wichtig, denn er schreibt gegen Ende des Buches (2021 [2011]: 262) in einer Anmerkung, dass genau dieses Zitat gerne falsch zitiert wird. Was das Ganze nun etwas drollig macht, da er anfangs des Buches noch einen Kollegen mit besagtem Falschzitat zu Wort kommen lässt.

Tragisch wird das Ganze nämlich, als gleich nach dem richtigen Zitat Moltkes eine entsprechende Kommentierung des Autors folgt, welche eindeutig beweist, dass er Helmuth von Moltke überhaupt nicht verstanden haben kann, und schon gar nicht dieses Zitat!

Was wiederum Schlüsse zulässt, warum doch so viele Moltke falsch zitieren. Denn wie man sieht oder immer öfters lesen kann, reicht dies aus, um ganze Karrieren aufzubauen. Und da der Autor auch noch seitenlang Carl von Clausewitz aufführt, konnte es nur ein Bestseller werden.

Ich erspare mir den Autor zu nennen und werfe sein Buch einfach nur in die Mülltonne. Sowohl er als das Buch haben es nicht verdient, um hier auf dem Blog weitere Erwähnung zu finden.


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