25.1.02025

4.6
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Beitragsfoto: Schaufenster

Inhaltsverzeichnis

Spazieren

Leider komme ich aktuell nicht zu meinen gewohnten Spaziergängen durch die Stadt. Dennoch stehen die obligatorischen Gänge weiterhin auf der Tagesordnung und so komme ich auch weiterhin an Schaufenstern vorbei, von denen mir manche immer noch Freude bereiten. Auch wenn die meisten potentiellen Kunden solche Bemühungen der Ladeninhaber nicht mehr zu schätzen wissen, glaube ich weiterhin daran, dass es gerade die Schaufensterauslagen sind, die das Bummeln erst so richtig interessant machen.

Und wenn ein Passant — potentieller Kunde — erst einmal am Ladengeschäft stehen bleibt, dann ist der halbe Weg für den Verkaufserfolg erreicht. Zumindest aber bleibt den Passanten das Ladengeschäft in guter Erinnerung.

Ich behaupte, dass viele solcher guten Schaufenster nicht nur die Anzahl der Passanten erhöht, sondern auch die Verkaufszahlen insgesamt in die Höhe treiben wird. Menschen gehen sogar in Museen, Galerien oder andere Ausstellungen, um sich an den Darbietungen zu ergötzen — Ladengeschäfte könnten sich dieses Verhalten besonders in Fußgängerzonen ebenfalls zu nutzen machen. Und ich bin mir sicher, dass dies dann auch für die verschiedensten Firmen und Marken ein Anreiz wäre, um in Ladengeschäfte zu investieren.

Kegeln

Einst beruflich bedingt ein Muss, nun eine kleine Auszeit aus dem ganz normalen Alltag. Schon etwas länger treffen sich die Europäischen Föderalisten in Heilbronn, um auf eigene Rechnung zuerst ein paar Kegel in Verwirrung zu bringen und danach gemeinsam zu speisen.

Und so war auch gestern das Kegeln eine feine Sache, vielleicht mit dem kleinen Unterschied, dass ich mich dieses Mal an alte Regeln und Erfahrungen erinnern konnte und damit das Kegeln für meine Verhältnisse ganz passabel hinter mich brachte.

Allerdings waren meine Kegelerfolge beim anschließenden Essen bereits wieder vergessen.

Hasenmahl

Wir Heilbronner kennen die Speisung all jener, die den Hals nicht voll genug bekommen schon etwas länger. Und so haben wir uns alle inzwischen daran gewöhnt, denn warum soll man auch nach Jahrzehnten der Demokratie noch mit völlig altbackenen Traditionen aufräumen. Und wer es unbedingt möchte, der bekommt dort auch sein Plätzchen, vielleicht nicht ganz im Zentrum des Geschehens, aber völlig egal, Hauptsache mit dabei gewesen zu sein.

Eigentlich ist das Hasenmahl kein echtes Thema mehr hier im Blog, ich staune nur ab und zu noch ein wenig darüber, wer sich alles kein Essen auf eigene Kosten im Ratskeller leisten möchte oder kann. Ich gehe weiterhin gerne dort essen und zahle jedes Mal meine Rechnung selber.

Nun aber durften wir erfahren, dass der OB das Hasenmahl dazu nutzte, um wieder einmal alte Rechnungen zu begleichen. Kaum war Josip Juratovic eine Lame Duck, hat ihm der OB den Stuhl vor die Tür gestellt. In der deutschen Politik kennt man die Steigerung des Begriffes „Feind“ schon länger: Feind — Parteifreund — Genosse.

Für den Fall, dass Josip Juratovic wegen des Ausfalls eines Hasenmahls nun hungern muss, nehme ich ihn gerne einmal mit in den Ratskeller, selbstverständlich auf meine Kosten — dafür nehme ich gerne ein paar Überstunden mehr in Kauf.

Und für den Fall, dass man nach einem zeitgemäßen Hasenmahl-Event suchen sollte, rege ich an, dass die Stadt Heilbronn einmal im Jahr die Harmonie dazu nutzt, um dort all jenen, die etwas weniger glücklich sind, ein Essen anzubieten. Die Bedienung könnte die übliche Hasenmahlgesellschaft übernehmen — jede Wette, keiner der gewöhnlich beim Hasenmahl anwesenden Damen und Herren hätte Zeit dafür. Was an sich kein Problem darstellt, denn diese VIP finden immer ein Plätzchen, wo sie umsonst speisen können.

„O wann wirst Du jenen Zeitpunkt erleben, da Du Dir bewusst wirst, dass die Zeit für Dich belanglos ist, da Du gelassen und ruhig bist, unbekümmert um den morgigen Tag und in voller Zufriedenheit mit Dir selbst. “

Seneca, 4. Buch 32. Brief (2023: 225)

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Seitenaufrufe: 83 | Heute: 1 | Zählung seit 22.10.2023

One thought on “25.1.02025

  1. Es ist einfach der alltägliche Orwell-Roman. Alte Traditionen werden nach dem Abgang des Hausherrn in neuem Milieu weiter gepflegt.

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