26.8.02023

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Beitragsfoto: Social Media | © Shutterstock

22 Prozent

Der aktuelle Bildungsbericht des Heilbronner Schul-, Kultur- und Sportamts bestätigt nun das, was ich seit Jahren moniere. Bildung wird in Heilbronn völlig vernachlässigt, unsere Schulen — zumindest die für die Normalbürger — verfallen immer weiter, die Lehrer werden kaum bis gar nicht unterstützt und Faulheit zum Parteiprogramm (SPD: „Bildung darf nicht anstrengen“) erhoben.

Die Faulheit und Dummheit viel zu vieler Schüler sowie die völlige Unfähigkeit der betroffenen Eltern wurde von den dafür Verantwortlichen so lange wie irgend möglich negiert und diejenigen, die das beanstandeten dafür dämonisiert.

Seit heute ist es nun offiziell: „21,9 Prozent der Heilbronner Schüler haben keinen Abschluss. Defizite gibt es vor allem in den Fächern Mathe und Deutsch, aber nicht nur dort.“ (Heilbronner Stimme, 25.8.2023: 30)

Die dafür Verantwortlichen haben aber bereits eine Lösung parat. Wir vergrößern unsere Parlamente und den Gemeinderat. Und wer da nicht unterkommt, der bekommt einen Platz in der Stadtverwaltung. Deswegen war wohl auch vor Kurzem erst Ricarda Lang in Heilbronn.

Schöne Neue Welt!

Nachtrag 31.8.2023
Die Heilbronner Stimme schreibt am 28.8.2023: „In unserem Artikel über den Bildungsbericht der Stadt Heilbronn war von einer Schulabbrecherquote von 21,9 Prozent die Rede. Diese Quote bezieht sich ausschließlich auf Berufsschulen.“

Nicht erwähnt wird dabei, dass vorab bereits 6,2 % der Werkrealschüler nicht einmal mehr einen Hauptschulabschluss schaffen. Und den erhalten Schüler bei uns bereits, wenn sie ab und zu zur Schule kommen und dabei keine Lehrer schlagen.

Genießer

Es sind die echten Genießer, die mich immer wieder begeistern. Schon vor Jahrzehnten bewunderte ich es, wie Geschmacksexperten selbst zigarrepaffend in den verrauchtesten Kneipen über meine Lieblingswhiskys philosophierten und dabei auch wirklich jede Geschmacksnouance herauslasen.

Inzwischen ist unsere Gesellschaft noch ein paar Schritte weiter, sodass selbst die größten Maggi- wie auch Knorrflaschenenthusiasten, die bisher jedes Essen nachwürzten, noch bevor es richtig auf dem Tisch stand, dies nun nicht mehr machen müssen. Selbst das gewöhnliche Tafelwasser kommt nicht mehr umhin, zumindest Spuren von Salz und Zucker zu beinhalten.

Wobei dies nicht erstaunlich sein dürfte, wenn man bedenkt, dass wir bald mehr als zehn Milliarden Menschen ernähren müssen und viele davon aufgrund des eigenen Volumens gleich mehrere Menschen sind. Ohne Chemie und Abfallverwertung werden wir uns bald nicht mehr ernähren können; wir sollten dabei sehr froh sein, dass wir zu den Allesfressern gehören.

Und so bin ich zudem ganz froh darüber, dass es weiterhin die echten Genießer gibt, denn die werden uns auch zukünftig wirklich alles schmackhaft machen.

Social Media

Vor Kurzem hat sich Detlef Stern mehr oder weniger von Twitter getrennt, was ich für unmöglich gehalten hatte. Damit hat sich für mich Twitter noch mehr erledigt, weil es jetzt kaum noch gute Unterhaltungen dort gibt. Und so lasse ich meinen letzten dortigen Account ebenfalls langsam, aber sicher auslaufen; dies allerdings ohne mir bei der Konkurrenz einen weiteren Account zuzulegen.

Ohne Frage, die sogenannten sozialen Medien haben ihren ursprünglich gewünschten Zweck für eine bessere Kommunikation untereinander nicht erfüllt, sie wurden vielmehr zu Werbeschleudern und schufen sehr fruchtbare Nischen für gerade jene Menschen, die zu dämlich sind, eigene Kommunikationskanäle einzurichten und zu unterhalten.

Ich hatte sehr früh an den Erfolg der Social Media geglaubt und als meine eigenen derartigen Startups nichts wurden dennoch sehr gerne die erfolgreichen Tools mit genutzt. Dabei hatte ich allerdings von Anfang an meine Bedenken, da diese erfolgreichen Social Media gleich mehrere Dinge mit sich brachten, nämlich Werbung, den Verkauf oder gar den Missbrauch der Nutzerdaten und eine vermeintliche Anonymität, die das Böse in vielen Menschen zum Vorschein brachte.

Das Schlimmste dabei aber ist, dass es Menschengruppen eine Heimat und ein Podium gibt, die sich besser nicht untereinander austauschen sollten. Ohne die Social Media gäbe es keinen Donald Trump und auch keinen Markus Söder, von den unzähligen selbst ernannten Volksverhetzern und Pöblern ganz zu schweigen. Diese produzieren sich sehr erfolgreich in einer medialen Scheinwelt und manche von ihnen schaffen dann auch den Sprung in die harte Wirklichkeit, wo sie unsägliche Schäden anrichten.

Wir Menschen sind einfach noch nicht reif für die Social Media, ähnlich wie bei der weiteren Digitalisierung unserer Gesellschaft. Da dies für uns alle nicht ganz ungefährlich ist, man schaue sich nur die Dramen um Trump an, wäre es wie zuvor bei der Einführung des Automobils notwendig, dass man einen medialen Führerschein einführt. Auch auf die Gefahr hin, dass sich dabei sehr viele als bloße Deppen ausweisen und von der Nutzung der Social Media ausgeschlossen bleiben — leider aber werden die Populisten das als Verrat an der Gleichberechtigung bezeichnen und die Kriminellen digitale Führerscheine ohne oder mit gefälschter Prüfung verkaufen.

Ich habe mich jetzt dazu entschieden, die Links zu den Social Media von meinem Weblog zu bannen. Wer dennoch dort meine Beiträge teilen möchte, kann dies gerne machen — allerdings benötigt man dazu nun ein klein wenig Expertise.

Vielleicht versuche ich wieder einmal mein Blog in das Fediverse einzubinden, was nicht ganz so einfach, aber eine wesentlich bessere Art und Weise ist, um menschliche Kommunikation zu fördern. Würde sich das Fedivers durchsetzen, bräuchten wir auch keinen entsprechenden Führerschein mehr, denn entweder kann man schwimmen oder nicht.


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