Beitragsfoto: New York Times Square | © Roberto Lee Cortes from Pixabay
Inhaltsverzeichnis
Vermischtes
Das kommende Rundschreiben steht an und ich stelle fest, dass ich mich gerade darum drücke. Bäume rausreißen geht aktuell auch nicht, nicht einmal das Gras zu mähen. Was meine bessere Hälfte allerdings nicht davon abhält, nun ganz alleine zu wüten.
Spazieren geht so langsam wieder, es wäre schlimm, wenn nicht. Am Dienstag gehe ich an die Hochschule und stehe interessierten Studenten Rede und Antwort, steht doch die kommende Klausur zum Semesterabschluss an. Mein zweimaliges Fehlen wurde hoffentlich nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern hat auch dazu geführt, dass manche Studenten durch eigenes Änderungsmanagement — nicht nur durch Risikomanagement (kleiner Insider) — nun besser auf die Prüfung vorbereitet sind als bisher. Und so bin ich so richtig gespannt darauf, was mich am Dienstag erwarten wird. Und wenn ich diese Vorlesung bzw. Fragerunde halbwegs durchstehe, dann steht auch dem abendlichen Jubiläumsstammtisch nichts entgegen — der Nachmittag sollte zur Erholung ausreichend sein.
20 Jahre Europastammtisch sind zwar nicht mit 80 Jahre Vereinte Nationen zu vergleichen, wir haben es aber geschafft, zumindest ab und zu die dortige Stimmung mit nach Heilbronn zu holen. Leider fiel unsere Planung, diese in New York einmal vor Ort zu erleben, wegen COVID-19 ins Wasser. Und inzwischen hat die damalig anvisierte Besuchergruppe ein Alter erreicht, wo es schwierig sein dürfte, diese Planungen wieder aufzunehmen — nicht nur die Jugend hatte unter COVID-19 zu leiden!
Auch habe ich meine entsprechenden Verbindungen zur UN zwischenzeitlich verloren, denn die Welt dreht sich unermüdlich weiter. Und so dürfte der anvisierte Besuch u. a. des dortigen legendären Weinkellers in weite Ferne gerückt sein. Was bleibt, sind die Erinnerungen.
Frage
Aktuell wird in den mir bekannten Blogger-Kreisen der Signal-Dienst als Kommunikationsmittel gehypt, wahrscheinlich weil dieser durch die Trump-Regierung jüngst so richtig populär gemacht wurde. Ein wenig verstörend finde ich es, dass viele dabei weiterhin nicht auf die üblichen Messenger wie WhatsApp verzichten möchten, weil diese wieder einmal alternativlos seien. Manche von diesen melden sich auch wieder meist still und heimlich bei X an, wenn sie diesen Service überhaupt jemals gelöscht hatten. Auch die Reichweite scheint bei uns Bloggern alternativlos zu sein. Und wie man diese erzielt, ist wohl völlig egal.
Ich nutze nach etlichen Versuchen mit Messengern nun fast ausschließlich Threema, habe dabei aber ähnliche Probleme, nämlich, dass solche „sicheren“ Chat-Dienste kaum eine notwendige Verbreitung finden, damit man sich auf einen davon wirklich konzentrieren kann. Ich habe mich dennoch dazu entschlossen, mich von den meisten anderen Diensten zu verabschieden und pflege nun die wenigen Kontakte, welche über Threema zu erreichen sind. Dabei stelle ich fest, dass ich, wenn mir eine Person wichtig ist, welche nicht auf Threema zu finden ist, ich diese dann dennoch erreichen kann.
Was mich trotzdem fragen lässt, warum gerade Threema, das als Schweizer Dienst über eine sehr gute Reputation verfügt, dazu noch ein europäisches Eigengewächs ist, von all diesen Diensten am wenigsten genutzt wird. Kann es sein, dass einmalige Kosten von 3,99 Euro dem Erfolg im Wege stehen? Und was sagt dies über gerade jene aus, die sich gerne und lautstark über Privatsphäre, Datenschutz und Stärkung einer europäischen Infrastruktur auslassen, sich dann aber selbst ganz offensichtlich von 3,99 Euro abschrecken lassen und weiterhin WhatsApp als alternativlos promoten.
Nein, ich bekomme kein Geld von Threema, habe diese Software aber schon so lange, dass ich damals nicht dafür zu zahlen brauchte.
Wahrscheinlich ist es aber auch wieder nur so ein „Wirtschaftsding“, so wie damals VHS, Betamax und Video 2000, wobei sich auch hierbei nicht das bessere System durchsetzte. Auf jeden Fall waren die damaligen Diskussionen richtig spannend. Und lang die Gesichter jener, die dabei auf das „falsche“ Produkt gesetzt hatten — die Kosten waren auch ganz andere.
Glaube
Man, auch ich möchte doch so gerne daran glauben, dass unsere europäischen wie auch deutschen Politiker verantwortlich zum Wohle ihrer eigenen Landsleute handeln. Mehr noch, dass sie alles daran setzen, dass es uns nicht nur gut geht, sondern wir auch weiterhin eine Zukunft haben werden, in die man gerne blickt.
Dann aber sind da immer wieder die zahlreichen Skandale, wo Politiker aus sämtlichen Lagern der Korruption überführt werden, krumme Geschäfte alleine zum Eigenwohl tätigen oder die Steuermilliarden nur so und dabei völlig unnütz aus dem Fenster schleudern.
Dies kann durchaus geschehen und ist bestimmt auch menschlich, was aber nicht sein kann und darf, ist, dass es überhaupt keine Anzeichen zur Besserung gibt und noch schlimmer, selbst die überführten Straftäter keinerlei Konsequenzen zu befürchten haben — sie stehen ganz offensichtlich über und außerhalb unserer Gesetzgebung! Dass dies jede Demokratie zumindest langfristig zerstört, ist allen, auch den anständigen Politikern, völlig egal.
Maximal muss einmal ein verurteilter Straftäter temporär auf seinen Ehrenvorsitz in der Partei verzichten oder er wird als professioneller Volksvertreter so lange zwischengeparkt, bis wieder Gras über die Sache gewachsen ist, was bei uns sehr schnell gehen kann.
Bisher kenne ich nur „Strafen“ für Politiker, wenn diese ganz offiziell als Kinderschänder enttarnt wurden, dann verschwinden sie ungestraft aus unserem politischen Alltag — allerdings wäre deren Wiederwahl auch sehr unwahrscheinlich gewesen und ein sonst übliches Nachrücken kaum zu vermitteln.
Noch schlimmer dürfte es allerdings sein, dass selbst die „besseren“ Politiker Entscheidungen treffen, die offensichtlich gegen alle unsere, ob europäische oder auch nur deutsche Interessen sind.
So unterstützt auch die aktuelle Bundesregierung weiterhin den russischen Angriffskrieg mit Milliardenzahlungen, angeblich, weil man es nicht anders könne. Die bundesdeutsche Alternativlosigkeit dürfte inzwischen legendär sein!
Währenddessen halten viel zu viele Berufspolitiker ihre privaten und parteipolitischen Verbindungen zu Putins Russland aufrecht, pflegen Städtepartnerschaften und entsprechende Freundes- wie auch Unternehmerkreise. Russische Staatsbürger gehen derweil in Deutschland ein und aus und selbst „ehemalige“ russische Soldaten werden bei uns durchgefüttert und gesund gepflegt.
Völlig unverständlich ist es aber, das Russen bei uns völlig ungehindert Morde oder Anschläge auf unsere Infrastruktur und militärischen Einrichtungen begehen dürfen. Und sollte dabei einmal ein Mörder auf frischer Tat — weil ein Polizist ganz offensichtlich das Primat der Politik nicht beachtete — gestellt werden, dann wird dieser Mörder sogleich wieder an seinen Auftraggeber überstellt; auch das ist bei uns alternativlos!
Selbst die jüngste Ankündigung Wladimir Putins, dass dort, wo sich russische Staatsbürger befinden, ob aktive Soldaten oder auch nicht Russland sei, wird von unseren Politikern längst nicht mehr infrage gestellt! — weder im Baltikum noch bei uns.
Was vielleicht auch nicht wundern dürfte, bauen diese Politiker doch schon länger auf zwei bis vier Millionen „heimgeholte“ Russlanddeutsche wie auch auf gut 300 000 russische Staatsbürger ohne deutschen Pass, die nun auf ihre erneute „Heimholung“ warten dürften, damit sie endlich diese „leidige Demokratie“ bei uns nicht mehr ertragen müssen — hat das mit der AfD bisher doch nicht so recht geklappt.
Und so wäre es vielleicht doch einmal zwingend und dringend notwendig, dass sich auch unsere Politik Gedanken über eine notwendige Landesverteidigung macht und schaut, wie nicht nur die Bundeswehr, sondern alle verteidigungsnotwendige Bereiche kriegsbereit gemacht werden können.
Aber nein, man schaut wieder einmal bestenfalls nur darauf, wie man diese Gelder am populärsten auf die Gesamtgesellschaft verteilt.
Wie soll ein Mensch da noch an das Gute in unserer Politik glauben können?