29.3.02023

4.5
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Beitragsfoto: Projektentwurf KI-Park | © MVRDV 2023

Inhaltsverzeichnis

Wohnen

Gut 50 Bewerbungen für eine einzige Wohnung müssen doch jedem zu denken geben. Für den Vermieter ist es sicherlich erst einmal eine Freude, dass so viele Interessenten an der Wohnung Gefallen gefunden haben. Dann gibt es allerdings ein Problem, nämlich spätestens, wenn man feststellen muss, dass weit mehr als ein Interessent schon alleine aus Vermietersicht zu der Wohnung ganz gut passt.

Unabhängig davon und trotz den verschiedensten sehr attraktiven Baumaßnahmen in der gesamten Stadt, muss man feststellen, dass ein solches Verhältnis von 50 zu 1 ganz offensichtlich insgesamt weder gut noch für unsere Stadt an sich gesund ist. Und wie schon gesagt und auch hier geschrieben, die dafür Verantwortlichen haben auch in den letzten fünf Jahren viel zu wenig unternommen, um wenigstens etwas Besserung zu erreichen.

Deswegen muss man neben den vielen Neubaumaßnahmen und auch einer weiteren Steigerung dieser Bemühungen noch andere Alternativen mit in Erwägung ziehen. Ich hatte bereits vor Jahren u. a. das Karlsruher Modell angesprochen und auch eine weniger attraktive Alternative, nämlich der, dass man sowohl die bereits vergebenen geförderten Wohnungen und vor allem auch die neu auf den Markt kommenden dahingegen prüft, ob die Mieter überhaupt (noch) einen Anspruch auf diese Wohnungen haben.

Ich verstehe wohl, dass sich jeder städtische Angestellte über billigen Wohnraum freut, besonders dann, wenn er zudem seinem näheren Umfeld ebenfalls zu solchen Wohnungen verhelfen kann, gebe dabei aber zu bedenken, dass diese nicht der eigentliche Sinn der Sache ist.

So wird das Thema wohnen erneut ein Schwerpunktthema im kommenden Wahlkampf sein. Und auch dieses Mal bin ich nicht froh darüber, recht behalten zu haben!

KI-Park

Gestern offiziell bekanntgegeben und heute großes Thema in der Heilbronner Stimme. Der Entwurf von MVRDV, ein Architekturbüro aus Rotterdam, hat den Zuschlag für die Entwicklung der Steinäcker erhalten. Erst vor Kurzem konnte Dieter Schwarz sicherstellen, dass Heilbronn einen baden-württembergischen Campus für Künstliche Intelligenz erhält. Neben den 50 Millionen Euro vom Land haben sicherlich die weiteren 50 Millionen Euro, hauptsächlich von der Dieter Schwarz Stiftung gestellt, den Ausschlag gegeben. Und wer die vier in die nähere Auswahl gekommenen Entwürfe für den Campus Steinäcker betrachtet, weiß, dass die 100 Millionen Euro niemals für dieses Projekt reichen werden.

Und so bleibt zu hoffen, dass Dieter Schwarz dieses Projekt, welches bereits in zehn Jahren realisiert sein soll, bis zur Vollendung auch begleiten wird, denn sonst werden die 100 Millionen Euro Anschubfinanzierung sehr schnell verpuffen.

Weiterhin hoffe ich, dass die innovative Planung dann auch so umgesetzt werden wird und nicht in Kürze städtische Parkhäuser und Weinausschänke dort aus dem Boden sprießen. Besonders die Laufbahn fiel mir sehr positiv auf, und auch hier hoffe ich, dass diese nicht zur Radlerbespassungszone umgestaltet wird.

Darüber hinaus weiß ich vom Bildungscampus, dass der Schein alleine nicht genügt. Aber sowohl beim Bildungscampus als auch beim dann realisierten KI-Park werden die dort arbeitenden Menschen über die kommenden Jahre hinweg sicherstellen, dass diese durchaus hübschen Bauprojekte zu tatsächlich nutzbaren Gebäudekomplexen reifen werden. Und wer weiß, vielleicht haben diese dann in gut 50 Jahren sogar ihren eigenen Charme, und die künftigen Nutzer — für was auch immer — fühlen sich dann darin allesamt so richtig wohl.

Aber bis dahin macht erst einmal ein IPAI-Gebäude im Wohlgelegen den Anfang und dieses soll demnächst auch bezogen und genutzt werden. Welcher Chat-Bot dort dann das Sagen haben wird, wurde noch nicht bekanntgegeben. Vielleicht aber erleben wir auch hierbei eine Überraschung und Lidl kommt mit einem eigenen Chat-Bot um die Ecke.

Vereinsleben

Wenn man sich in einem Verein engagiert, dann wird es einem selten langweilig. Da ich mich zudem in zwei Vereinen etwas verstärkter einbringe, kann ich mich über Langeweile wirklich nicht beklagen. Kaum habe ich das eine Vereinswochenende in Berlin halbwegs verdaut und schon darf ich mich mit den Neuigkeiten beschäftigen, die Herbert Burkhardt aus seinem für den zweiten Verein aktiven Wochenende mitgebracht hat. Und wenn es uns in den kommenden Tagen gelingt, sämtliche nun anstehende Termine wenigstens zu harmonisieren, dann werden es sicherlich sehr spannende Wochen werden.

Und zwischen all dem findet dann noch das ganz normale Leben, außerhalb von Vereinen, statt. Das Gute daran ist, dass die meisten Menschen mit denen ich es zu tun habe, selber in Vereinen tätig sind und damit meist auch Verständnis zeigen, wenn es zu den einen oder anderen Unstimmigkeiten bei den Terminen kommt. Ein großer Vorteil ist es, wenn sich „Vereinsmeier“ gleich in mehreren Vereinen treffen, denn dann kann man das eine oder andere einfacher und schneller regeln. Und jenen, die sich über jedes Vereinsleben echauffieren möchten, rufe ich gerne in Erinnerung, dass das Vereinsleben gerade in jenen Staaten mit Füßen getreten wurde, auf die wir heute allesamt wenig stolz sind.

Und noch heute sollten wir aufpassen, wenn gerade städtische oder staatliche Institutionen die originären Aufgaben von Vereinen übernehmen möchten, denn dann befinden wir uns bereits wieder am Anfang der Entmündigung von uns Bürgern, die darin gipfelt, dass staatliche Stellen oder Massenorganisationen die Kontrolle über uns Bürger übernehmen.

Angesichts dieser tatsächlichen Bedrohung bekommt das Engagement selbst in einem Kakteenzüchterverein oder bei den Philatelisten eine ganz eigene Konnotation — Vereinsarbeit ist nicht nur bürgerliches Engagement, sondern auch ein Stück Freiheit in unseren immer stärker durchgeplanten Leben. Und das Schöne an allen Vereinen ist doch, dass man diese auch als normales aktives bis hin sogar zum rein passiven Mitglied genießen und, wenn einem danach ist, sich zudem immer wieder einmal etwas stärker engagieren kann.

„The development of full artificial intelligence could spell the end of the human race. We cannot quite know what will happen if a machine exceeds our own intelligence, so we can’t know if we’ll be infinitely helped by it, or ignored by it and sidelined, or conceivably destroyed by it.“

Stephen Hawking, BBC-Interview (2. DEZEMBER 2014)

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