3.11.02022

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Beitragsfoto: Wollhausbrücke im August 2022

Fleiner Straße

Am Ende der Fleiner Straße liegt bekanntlich das Wollhaus. Damit gibt es schon länger ein Problem. Man hätte dieses Problem „großstädtisch“ angehen und Nägel mit Köpfen machen können. Auch dazu hatte ich Vorschläge unterbreitet. Das Wollhaus bietet Platz für einen echten Busbahnhof, wie er in größeren Städten — selbst in Backnang — längst üblich ist, und man könnte diesen noch mit der Straßenbahn verbinden, die dann weiter über Sontheim auf ihre alte Strecke zurückkehrt. Eine solche städtische Infrastrukturentwicklung kann man sich gut und immer wieder in Ulm angucken. Und neben diesem Busbahnhof, am besten in ein Gesamtkonzept integriert, baut man die schon längst benötigte Großveranstaltungshalle, gerne mit Hotel und weiteren ganztägig geöffneten Läden. Sozusagen ein neues Wollhaus-Zentrum als Motor nicht nur für die südliche Innenstadt!

So haben wir aber — wieder einmal — die kleinstädtische Lösung gewählt, die uns bereits jetzt auf die Füße fällt! Schlimmer noch, es bröckelt nun ganz folgerichtig mit der GALERIA Karstadt Kaufhof weiter und wenn diese ebenfalls zum Problem wird, zerbricht das Ganze bis hin zum Kiliansplatz.

Ja, und auch wir ganz normalen Heilbronner könnten etwas unternehmen, nämlich indem wir weiter in Heilbronn vor Ort einkaufen! Auch wenn es uns so manche Läden und deren Angestellte manchmal doch etwas schwerer machen.

Eine Stadt ist eine Gemeinschaft und steht und fällt, wie alle anderen Städte übrigens auch, mit ihren eigenen Bürgern. Wir sind Heilbronn und Heilbronn ist so wie wir es machen!

Turmstraße

Heute widmet sich die Heilbronner Stimme (3.11.2022: 24) wieder einmal der Turmstraße, denn uns Bürgern wurde erneut eine Sanierung versprochen. Die Heilbronner Stimme könnte über diese Versprechen sicherlich ein mehrbändiges Buch herausbringen — so aber schreibt auch die Heilbronner Stimme wieder einmal darüber, wie man notwendige Sanierungen einfach nur zerreden kann.

Ok, in den letzten Monaten hat sich doch etwas in der Turmstraße getan, da manche Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter dort wohl zum ersten Mal zu sehen waren — ob sie dann auch mit den Bürgern vor Ort gesprochen haben, wage ich zu bezweifeln, denn meist bringen sie zu solchen Anlässen ihre Bürger selber mit. Auf jeden Fall aber hat man für teures Geld, das wenige Grün noch mehr eingeschränkt und mit einer größeren Bücherbox zubetoniert. Dazu hat man noch ein paar Metallteile so an den Gehweg gestellt, dass die Fußgänger nun auf die Straße ausweichen müssen, da der Gehweg nun nur noch für E-Bikes, E-Scooter und Motorräder Platz hat. Ich muss zugeben, die Berieselungsanlage mit Bestuhlung hat mich dann doch beeindruckt — besser wäre es aber gewesen, wenn man die sündhaftteure Berieselungsanlage an der Kranenstraße in Stand gesetzt und nicht dort sämtliche noch teuren BUGA-Pfanzen verdorren lassen hätte. Leider aber kommt es der Stadtspitze nur auf die Show an und Nachhaltigkeit und Verantwortung sind für diese Bürger reines Teufelszeug!

Dazu passt auch, dass man in der Turmstraße jüngst noch sehr pressewirksam eine Sportbox aufgestellt hat, deren Sinn und Zweck nur für Eingeweihte wirklich ersichtlich ist. Wenn die Heilbronner Stimme diese Sportbox weiterhin als ultimatives Event hochjubelt und wir Bürger unserer Verwaltung dafür auch noch danken, dann bekommen wir kommendes Jahr bestimmt weitere fünf solcher Boxen und sämtliche Sportstätten werden aus dem städtischen Haushalt 2023 gestrichen.

Aber wieder zurück zur Turmstraße. Wir Bürger werden nun dazu befragt — das kostet uns erneut ein kleines Vermögen und beschäftigt nur Berater sowie Firmen und hält unsere Verwaltungsmitarbeiter davon ab, ihre eigentliche Arbeit zu tun.

Bereits vor Jahrzehnten wollte man die Turmstraße sanieren und hatte uns sogar die Hebung des Pfühlbachs versprochen, was schon damals eine gute Idee war und gerade heute laut den Aussagen von Fachleuten und selbst von städtischen Verantwortlichen für Heilbronn ein Gewinn wäre. Das kostet aber Geld, das dann zwar sinnvoll angelegt wäre, aber für so etwas hat man im Gemeinderat kein Verständnis. Lieber verschwendet man das Geld für elitäre Radhäuser, nutzlose Brücken, 3D-Modelle, die keiner mehr findet, oder am liebsten für Berater aller Art.

Dieses Mal bekommt die Turmstraße einen „Realisierungswettbewerb“ und ich muss mich dabei doch fragen, wie wir damals überhaupt die Kirchbrunnenstraße verkehrsberuhigt bekommen haben?

Nach gut 40 Jahren Turmstraßengeschwätz wäre es an der Zeit, dass man entweder die Turmstraße einfach zur Fußgängerzone deklariert — das kostet keine 1 000 Euro — oder ähnlich wie die Kirchbrunnenstraße umbaut, das könnte bereits im Sommer 2023 erledigt sein und kostet auch nicht die Welt.

So aber erhalten wir in ein paar Jahren wieder einmal ein Umbaukonzept — dieses Mal ein sündhaft teures — für die Turmstraße, nur um dann zu erfahren, dass man das Geld in der aktuellen Situation dafür nicht aufwenden möchte! Genau so wie in den letzten Jahrzehnten zuvor!

Und im 22. Jahrhundert stellt dann ein städtischer Mitarbeiter über Nacht ein Schild auf: „Fußgängerzone Turmstraße, parken nur für Anlieger und ganz besondere Menschen.“

Zonen

Die „Zone“ war für uns etwas Ältere kein erstrebenswerter Aufenthaltsort — manche haben noch heute sehr schaurige Erinnerungen daran. Heute ist alles anders und Heilbronn hat gleich mehrere Zonen, nämlich die sogenannten 37 Innenstadtparkzonen, die sich in sechs Zonengebiete vereinen.

Da sich langsam aber sicher entsprechende Schilder in der Stadt finden lassen, haben aufmerksame Heilbronner darüber bereits Kenntnis erlangt. Vor Kurzem schrieb ich hier im Weblog darüber, denn ganz offensichtlich lebe ich nun selber in solch einer Zone. Wenn man aber die entsprechende Website der Stadt Heilbronn aufruft, was ich beim Schreiben gerade getan habe, dann muss man feststellen, dass ich doch nicht in einer solchen Parkzone lebe.

Mein Geburtsviertel liegt dafür eindeutig in einer solchen Parkzone, was aber weder Heilbronner noch Auswärtige tatsächlich interessiert, und jene Heilbronner, welche dort über einen entsprechenden kostenpflichtigen Parkausweis verfügen, sind stets damit beschäftigt, um zwischen den viele Falschparkern einen Parkplatz zu ergattern. Und ich möchte jetzt nicht darüber spekulieren, wie viele davon dann auch noch zum Fremdparken gezwungen werden, da die Zoneneinteilung wirklich eine kleinbürgerliche ist.

Nun aber zurück zu meiner ganz neuen Zone, die es laut Stadtverwaltung eigentlich gar nicht gibt. Und so ist es nur folgerichtig, dass wir betroffenen Bürger nicht einmal darüber informiert wurden. Die neuen Schilder besagen auch nicht, mit welchem Parkausweis man im Viertel parken darf und so finde ich abgestellte Fahrzeuge der Parkzonen 5 und 30 gerade vor meiner Hofeinfahrt. Auf jeden Fall darf man mit Parkscheibe nun zwei Stunden dort parken, was vielleicht nun die etwas sensibleren Pendler davon abschreckt, ihre Fahrzeuge tagsüber dort abzustellen. Den Besitzern von Zweit- oder gar Drittfahrzeugen aus der neuen Nachbarschaft wird aber weiterhin nichts anders übrig bleiben, als den einmal ergatterten Parkplatz so lange wie möglich zu besitzen.

Ich nutze nun diesen Blog-Beitrag einmal als Bitte an die Stadträte meines Vertrauens — es gibt sie tatsächlich (!) und es sind doch so einige. Was ist in meinem Wohnviertel nun „Gesetz“? Ist dies nun eine Parkzone und wenn ja, welcher Parkausweis ist dann dafür gültig? Werden wir betroffenen Bürger dann auch noch darüber seitens der Stadtverwaltung informiert? Was kostet uns der Parkausweis? Oder aber ist das Schilderhängen in Heilbronn nun eine Art Volkssport, der von jedem Bürger betrieben werden kann?

Leider befürchte ich, dass es auf den Inhalt bei Heilbronnern Schildern gar nicht mehr ankommt — unsere Stadteingangsschilder können als gutes Beispiel dienen — und diese überall dort angebracht werden, wo für ein Schild gerade noch Platz ist. Auch das kann man so machen — muss man aber nicht!

Blick von der Südstraße in die Uhlandstraße

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